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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Zunge.«
    Sie musterte ihn stirnrunzelnd. »Meine Zunge? Was würde das beweisen? Ich sollte meinen, eine Zunge sieht wie die andere aus.«
    »Aye, aber die bloße Tatsache, dass sie sie herausgeschnitten haben, würde Eurem Vater zweifelsfrei beweisen, dass sie wirklich Euch gefangen halten und niemand anderen.«
    Sie starrte ihn böse an, aber wenigstens schwieg sie kurz.
    Unglückseligerweise dauerte es nicht lange, ehe sie ihn erneut mit Fragen und Mutmaßungen zu bombardieren begann, wohin sie wohl unterwegs waren und was sie dort erwartete.
    Während die Minuten viel zu langsam verstrichen, begann Ewan zu hoffen, dass sie ihm tatsächlich die Ohren abschneiden würden.
    Er wollte die Gaukler belauschen, aber alles was er zu hören bekam, war Noras endlose Liste von Vermutungen.
    Sie hatte Recht. Sie plapperte genug für eine ganze Familie.
    Obwohl es ihn hätte ärgern müssen, ertappte er sich dabei, dass er sich mit ihr unterhielt. Sie war ein einfallsreiches und kluges Mädchen, dessen Phantasie keine Grenzen kannte, während sie verschiedene Szenarien durchspielte, was ihnen geschehen könnte.
    »Wisst Ihr«, bemerkte sie, während sie an ihrem Schleier zupfte. »Man sagt, es gibt Drachen in den Bergen. Vielleicht sollen wir einem zum Fraß vorgeworfen werden. Ich habe nie wirklich an Drachen geglaubt, aber einmal kam ein fahrender Händler auf unsere Burg, der hatte eine Bisswunde. Die war so groß.« Sie hielt die Arme hoch und zeigte eine beachtliche Größe. »Auf seinem Arm. Er behauptete, ein Drache hätte ihn als junger Mann gebissen.«
    »Wie alt wart Ihr, als er diese Geschichte erzählte?«
    »Zwölf.«
    »Vielleicht hat er sie sich ausgedacht, um Euch zu amüsieren.«
    »Vielleicht, aber er hat ganz furchtbar ernst ausgesehen. Glaubt Ihr an Drachen? Ich würde gerne mal einen sehen, sollte es sie geben ...«
    Ewan schüttelte den Kopf, während sie unbekümmert weiterschwätzte. Die Dame redete so gerne, wie er es verabscheute.
    Schließlich kam der Wagen zum Stehen, und Noras Geplapper verstummte. Sie legte den Kopf schief und lauschte.
    Ewan hörte gedämpfte Stimmen von draußen.
    »Denkst du, er ist inzwischen wach?« Ewan war sich nicht sicher, welcher der Männer gesprochen hatte.
    »Das müsste er«, antwortete Catarina. »Ich habe ihm nur ganz wenig von der Wurzel gegeben, und wenn man seine Größe berücksichtigt, dürfte es schon vor einer Weile aufgehört haben zu wirken.«
    »Der arme Mann«, sagte ein anderer. »Stell dir nur vor, da hinten mit jemandem eingesperrt zu sein, der die ganze Zeit so quasselt, wie die Frau. Ohne Frage wird er uns allen die Köpfe dafür abreißen wollen.«
    Noras Augen blitzten indigniert.
    »Ich glaube, wir sollten ihn bewusstlos halten.« Das war eindeutig Lysanders Stimme. »Er wird mehr als wütend auf uns sein, und ich habe keine Lust, seinen Zorn zu spüren zu bekommen.«
    »Das würde dem Zweck ganz gewiss nicht dienen, oder?«, erkundigte sich Catarina. »Nein, irgendwann müssen wir ihn auf die Beine bekommen.«
    Ewan runzelte die Stirn. Was sollte das heißen?
    »Dann lasst uns aufmachen und nachsehen, ob er bei sich ist.« Das war wieder der erste Sprecher.
    Ein schmaler Spalt erschien um die Tür, und ein Paar schwarzer Augen spähte vorsichtig ins Wageninnere.
    Es war Bavel.
    »Er ist frei«, verkündete er. »Die Frau muss ihm die Fesseln gelöst haben.«
    »Ich dachte, du hast gesagt, du hättest ihn fest verschnürt«, bemerkte Catarina spitz.
    »Das habe ich auch.«
    Bavel wurde aus dem Weg geschoben, und nun waren es Catarinas blaue Augen, die in dem Schlitz erschienen. »Reicht mir Eure Stricke«, verlangte sie.
    »Warum?«, wollte Ewan wissen.
    »Nun, wenn Ihr da heraus wollt, um Euren Bedürfnissen nachzugehen, solltet Ihr besser tun, wie Euch geheißen wird.«
    »Lass sie doch einfach raus«, warf Viktor ein.
    Sie weigerte sich. »Nicht, bis ich die Stricke gesehen habe. Ich will wissen, wie sie sie aufbekommen haben.«
    Ewan zog Nora zurück, als sie gehorchen wollte. »Ihr braucht Euch die Stricke nicht anzuschauen, Mädel. Lasst uns raus.«
    »Ha!«
    Ewan biss die Zähne zusammen. Was war nur mit dem heutigen Tag los, dass er mit lauter Frauen gestraft war, die nicht wussten, wo ihr Platz war?
    Nora wand sich aus seinem Griff und reichte Catarina durch den Spalt eines der Seile.
    »Was tut Ihr da, verdammt noch mal?«, fragte Ewan durch zusammengebissene Zähne.
    »Uns hier rausholen«, zischte sie zurück.
    »Seht Ihr?«, rief

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