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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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still.«
    Catarina band einen hauchfeinen durchsichtigen blauen Schleier um Noras Taille. »Ich frage mich, ob er es wirklich so ruhig mag oder sich nur einfach daran gewöhnt hat.«
    Nora runzelte die Stirn. »Was meint Ihr damit?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er sich die Einsamkeit ausgesucht hat, weil er sie mag, oder ob sie ihm von anderen aufgezwängt wurde.«
    Catarina wich einen Schritt zurück und musterte sie kritisch von Kopf bis Fuß.
    »Das ist möglich«, räumte Nora ein. »Ungefähr das Gleiche habe ich ihm auch schon einmal gesagt, aber er hat sich nicht dazu geäußert, ob es stimmt oder nicht.«
    Nora machte eine Pause, während Catarina wieder zu ihr trat, um ihr bei der Frisur zur Hand zu gehen. »Warum helft Ihr mir, Catarina? Ihr solltet entsetzt sein, statt mich zu unterstützen.«
    Catarina lächelte. »Das Leben ist kurz, Nora. Wie meine Mutter vor mir glaube ich fest daran, dass man sich nehmen muss, was man haben will, solange man jung genug ist, es zu genießen. Alles, was wir haben, um uns im Alter daran zu freuen, sind Erinnerungen, und ich möchte den mir zustehenden Anteil. Ewan braucht Euch. Das kann ich in seinen Augen lesen. Ihr helft ihm zu lachen, wenn alles andere trostlos erscheint. Wie kann das falsch sein?«
    Nora seufzte bei dem Gedanken an sein tiefes, polterndes Lachen. »Er hat ein wunderbares Lachen, nicht wahr?«
    »Aye, und ein Lächeln, das dem in nichts nachsteht.«
    Noras Herz begann zu flattern, als sie an Ewans zögerndes Lächeln dachte, die Art und Weise, wie seine Miene dann weicher wurde.
    Er war hinreißend.
    »Oh Catarina, ich hoffe, Ihr habt Recht. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich ihn mögen könnte, besonders nicht am Anfang, als ich ihn kennen gelernt habe. Er war betrunken in seiner Höhle, und ich hielt ihn für einen riesigen, bösartigen Unhold. Aber in Wahrheit ist er das gar nicht, sondern einfach wunderbar.«
    Catarina flocht ihr bunte Bänder ins Haar. »Warum seid Ihr überhaupt zu ihm gegangen?«
    »Das war die Idee meiner Zofe. Sie sagte, nur ein MacAllister wäre in der Lage, mich unbeschadet nach England zu bringen. Sie behauptete, sie hätten die Verbindungen, die es ihnen erlaubten, mich zu meiner Tante zu schaffen, ohne dass mein Vater etwas dagegen unternehmen könnte.«
    »Ihr müsst große Angst gehabt haben.«
    »Ein wenig«, gestand sie. »Es hat mir geholfen, dass meine Zofe einen der Männer meines Vaters dazu überreden konnte, uns zu begleiten. Erst hat er sich gesträubt, aber später doch noch eingelenkt. Er sagte, wenn ich fest entschlossen sei zu gehen, dann wollte er besser ein Auge auf mich haben, damit mir nichts zustieße. Wenn irgendjemand je erführe, dass er von meiner Flucht gewusst hatte und ich dabei zu Schaden gekommen wäre, dann würden ihm alle die Schuld daran geben.«
    »Das ist sicher richtig.«
    Nora starrte auf die Erde, während sie im Geiste noch einmal erlebte, was geschehen war, seit sie ihre Flucht aus Schottland zu planen begonnen hatte.
    Das Wunder, das sie in Ewan gefunden hatte. Einen Mann, der ihr nicht nur zuhörte, sondern auch auf sie hörte.
    Einen Mann, der sie an Herz und Seele berührte.
    Beinahe jeder andere Mann, den sie kannte, behandelte sie mit Nachsicht, ignorierte ihre Fragen aber einfach. Sie begann zu sprechen, und über kurz oder lang erschien ein glasiger Ausdruck in seinen Augen.
    Ewan hatte nie diesen Ausdruck gezeigt.
    Er wirkte immer interessiert an ihr und dem, was sie zu sagen hatte.
    Aber würde er ihr überhaupt erlauben, bei ihm zu bleiben? Wenn stimmte, was die alte Sorcha erzählt hatte, wollte er den Rest seines Lebens alleine verbringen und Wiedergutmachung an dem Geist seines Bruders üben.
    »Catarina? Haltet Ihr es für möglich, Ewan dazu zu bekommen...« Sie brach ab, unfähig, weiterzusprechen.
    Der Gedanke, ihn zu verlieren, war zu schmerzlich.
    »Wozu?«
    »Nichts. Es war nur eine dumme Idee.«
    Catarina machte einen Schritt weg und betrachtete sie. »Ihr seid vollkommen. Eine Vision.«
    Sie reichte Nora einen leicht trüben Handspiegel.
    Nora starrte ihr unscharfes Spiegelbild wie gebannt an. Ihr Haar war aus dem Gesicht frisiert und fiel in lockeren Wellen auf ihre Schultern. Catarina hatte ihre Augen mit Kohlstift umrandet und ihre Lippen mit Henna gerötet.
    Sie sah merkwürdig aus, irgendwie sylphenhaft.
    »Denkt Ihr, Ewan wird es mögen?«
    »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    Ewan lag stumm auf dem zu kleinen Bett und vermisste

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