Der widerspenstige Highlander
den Klang von Noras Stimme. Merkwürdig, dass ihn mit einem Mal die Stille der Nacht bedrückte, wo er sie sonst immer als tröstend empfunden hatte.
Die Lautlosigkeit klang ihm in den Ohren und machte ihm das Herz schwer, während er sich ausmalte, was Nora alles sagen könnte, wenn sie bei ihm wäre.
Er hielt die Laute in seiner Hand und lächelte, als er daran dachte, wie sie damit geübt hatte. Sie liebte dieses wertlose Stück Holz.
Wie sehr wünschte er sich, er hätte ihr ein Instrument kaufen können, das ihre Wertschätzung verdiente.
Eine kostbare Laute aus feinstem Rosenholz, schimmernd glatt poliert mit vergoldetem Bund und herrlichen Schnitzereien.
Von Verlangen nach ihr schier überwältigt, zupfte Ewan lustlos an den Saiten. Er hatte vorhin versucht, ihr die Laute zu geben, aber Catarina hatte ihn von ihrem Zimmer verscheucht und erklärt, Nora dürfe nicht gestört werden.
Leicht gekränkt war er gegangen und vermisste sie seitdem.
Wie konnte das sein? Er hatte sein gesamtes Leben ohne sie verbracht, warum fand er plötzlich eine Stunde ohne ihre Gegenwart nahezu unerträglich?
Er spielte ein paar Töne, und seine Gedanken wanderten, sein Körper schmerzte.
Ein Klopfen ertönte an seiner Tür.
»Herein!«
Er erwartete einen der Männer auf der Schwelle zu sehen, aber es war Nora, die die Tür öffnete.
Das Herz blieb ihm stehen. Sie trug ein schimmerndes, blasses Gewand, das sich verführerisch an ihre weichen Kurven schmiegte. Der Stoff war so zart, dass wenn sie ging, er nach oben rutschte und ihre bloßen Füße und Knöchel zu sehen waren.
Ihr goldblondes Haar war auf dem Kopf kunstvoll zusammengefasst, wirkte aber, als würde es ihr jeden Augenblick auf die Schultern fallen.
Er konnte nicht atmen, während er sie mit offenem Mund anstarrte. Sie sah wie eine Fee aus, die gekommen war, ihn zu fangen, und im Moment konnte er sich nichts Besseres vorstellen, als von ihr eingefangen zu werden.
»Spielst du für mich?«, fragte sie.
Ewan gelang es mit einiger Anstrengung, den Mund zu schließen, um zu tun, worum sie ihn gebeten hatte.
Dann begann sie zu der Musik zu tanzen. Es war nicht irgendein Tanz. Sie wiegte ihre Hüften und bewegte ihre Arme wie eine sarazenische Kurtisane.
Sie war flüssige Anmut, während sie durch den Raum wirbelte. Der Rock ihres Kleides umwogte sie, gab den Blick auf ihre schlanken Beine frei. Sein Herz schlug dröhnend im Rhythmus zu jeder Körperdrehung, jeder Bewegung, die sie machte.
Sein Körper stand lichterloh in Flammen, während er sie beobachtete. Er brauchte und begehrte sie so sehr, dass es ihn innerlich verzehrte.
»Wo hast du das gelernt?« Seine Stimme klang selbst in seinen eigenen Ohren fremd.
Sie blieb stehen, Enttäuschung malte sich auf ihre Züge. »Catarina hat es mir beigebracht. Gefällt es dir nicht?«
Um Atem ringend nickte er. »Oh doch, sehr sogar.«
Sie lächelte und begann wieder zu tanzen. Während sie tanzte, zog sie sich langsam Stück für Stück ihre Kleider aus ...
Ewans Mund wurde ganz trocken.
Sie hob den Saum ihres Rockes und kniete sich auf sein Bett. Himmel, sie sah wild und leidenschaftlich aus. Wie ein wahr gewordener Traum.
Unwirklich wie ein Wesen aus der Feenwelt, gekommen, ihn zu quälen.
Sie streifte sich einen weiteren Teil ihres Gewandes ab, wand es um seinen Hals und zog ihn daran zu sich, um ihn zu küssen.
Ewan stöhnte; sein ganzer Körper schrie in köstlicher Qual auf.
Die Frau vor ihm war anders als alle anderen auf der Erde.
Er warf die Laute zur Seite und riss sie in seine Arme.
Trunken von ihrem süßen Blütenduft barg er sein Gesicht in dem Tal zwischen ihren Brüsten, damit er die sahnige Haut dort kosten konnte.
Sie zerrte an seinem Hemd, bis er es sich hastig auszog.
Nora atmete scharf ein, während sie mit den Händen über seine Schultern strich, seine Muskeln streichelte. »Ich liebe es, wie du aussiehst.«
Er empfand genauso für sie.
Sie legte ihre Hand auf seinen mächtigen Oberarm. “Jetzt beweg deinen Arm.«
Er gehorchte, und sie biss sich verzückt auf die Lippe.
»Ich tue doch gar nichts, Nora.«
»Ich weiß, aber wie deine Muskeln sich anfühlen ...« Sie gab einen Laut von sich, der wie das Schnurren eines Kätzchens klang.
Ewan konnte nur verwundert den Kopf schütteln.
Sie fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar und knabberte an seinen Lippen. Er liebte es, wie diese Frau ihn küsste. Wie sie ihn anschaute, als sei er der einzige Mann auf der Welt für
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