Der widerspenstige Ritter (German Edition)
Information mit einer Aussage des Ritters, die er ein wenig früher getroffen hatte.
„Habt Ihr nicht eben noch erklärt, dass Euer Vater eingreifen will, wenn Ihr nicht nach seinen Wünschen handelt? Was genau erwartet er denn nun von Euch? Müssen wir uns vielleicht eine neue Vorgehensweise überlegen, um unser Spiel glaubhafter zu gestalten?“
Aarons Gesichtsausdruck war so finster wie die Nacht und seine Wort klangen grob, als er der Maid eine Antwort gab, die dadurch noch bedrohlicher ausfiel, dass er sie bei den Oberarmen packte.
„Habt Ihr mich nicht verstanden? Ich sagte, mein Vater wird sich um Eure Gunst bemühen, wenn ich die Sache nicht zu einem erfolgreichen Abschluss bringe. Ihr könnt Euch sicher sein, dass sich dieser Danber nicht abweisen lässt. Wenn mein Vater wirklich beschließt, meine Stelle einzunehmen, dann seid Ihr innerhalb einer Woche mit ihm vermählt.“
„Aber ich will mich doch gar nicht vermählen“, protestierte Rebekka. Ein Argument, das den Ritter nicht von seinem Ärger befreite.
„Euch bleibt die Wahl, sich mit einem Mann im Alter Eures Vaters zu binden oder Interesse an meiner Werbung vorzuspielen. Wenn Ihr nicht plötzlich vermählt werden wollt, müssen wir ein paar grundlegende Dinge an unserem Vorgehen ändern. Aber vielleicht sollte ich Euch vorher warnen, dass es hauptsächlich mein Verhalten ist, dass sich ändern muss. Darum muss ich Euch fragen, ob Ihr damit leben könnt, das Temperament eines Danber zu ertragen.“
Eine interessante Frage, die Rebekka präzisiert haben wollte.
„Was genau meint Ihr mit dem Temperament eines Danber? Was versucht Ihr mir zu erklären?“
Aaron ließ seine Hände sinken, die Rebekkas Oberarme umklammert hielten und wandte sich halb von ihr ab. Er wollte sie nicht dabei ansehen, wenn er ihr eröffnete, was er tun musste, um seinen Vater zufrieden zu stellen.
„Ein Danber wirbt nicht um eine Frau die er haben will, er nimmt sie sich!“ Eine kurze zögerliche Pause und Aaron ging ins Detail. „Ich werde nicht nur einen Kuss von Euch stehlen müssen, sondern diese Demonstration meines Anspruches oft zeigen müssen. Nämlich immer dann, wenn mein Vater uns beobachtet. Nur so seid Ihr vor ihm sicher und unser Spiel fliegt nicht auf.“
Die junge Lady reagierte, wie es nicht anders zu erwarten war, sie explodierte.
„Seid Ihr verrückt?“
Ja, Aaron war sich sicher, dass er das war. Überhaupt in Betracht zu ziehen, diese kleine Verrückte zu küssen, und seinem Vater damit noch mehr Grund zu liefern um zu glauben, dies sei seine zukünftige Schwiegertochter, war nicht wirklich die klügste Vorgehensweise. Aber die Alternative sah kaum besser aus. Denn sich die Lady als seine mögliche Stiefmutter vorzustellen, war absolut absurd.
Wenn er annehmen könnte, sein Vater hätte mit seiner Drohung nur einen Witz gemacht, dann läge die Sache ganz anders. Nur war das unwahrscheinlich, da Lord Danber solche Art Witze nicht machte.
Aaron blieben also zwei Möglichkeiten. Entweder er demonstrierte seinem Vater wie er auf Danber-Art eine Maid eroberte oder er bekam eine Stiefmutter, die jünger war als er selbst. Die letzte Möglichkeit widerstrebte ihm noch mehr, als die Maid zu küssen; sehr viel mehr sogar.
Rebekka sagte nichts von all dem zu, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Wobei sie den Unsinn von wegen einer Werbung durch Lord Danber gar nicht wirklich ernst nahm. Ihr gefiel die Sache mit dem Küssen verständlicherweise auch nicht. Den Grund dafür würde sie dem Ritter auch sogleich schonungslos mitteilen.
„Ihr könnt mich nicht küssen“, bestimmte sie entscheiden. Eine Reaktion, die genau so ausfiel, wie der Ritter es erwartet hatte. Nur die Begründung für ihre Ablehnung war dann doch ähnlich verblüffend wie alles, was die Lady betraf.
„Ich habe noch nie einen Mann geküsst und werde ganz bestimmt nicht gerade mit Euch anfangen. Was ist, wenn ich es nicht richtig mache? Oder noch schlimmer, wenn Ihr es mir falsch beibringt?“, geriet sie fast in Panik. „Dann wird der Mann, mit dem ich mich einmal vermählen werde enttäuscht sein.“
Aaron verschlug es die Sprache. Dass diese Nerv tötende Frau noch nie einen Mann geküsst hatte und darum unsicher war, kümmerte den Ritter wenig. Aber ihm zu unterstellen, er könnte dabei etwas falsch machen, war eine Frechheit. Wobei das noch nicht einmal alles war, was die Lady an der Sache auszusetzen hatte. Ihre Befürchtungen ob seines Versagens gingen noch
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