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Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Der widerspenstige Ritter (German Edition)

Titel: Der widerspenstige Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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weiter.
    „Wenn ich durch Euch die Technik nicht richtig lerne, kann mir mein künftiger Gemahl diesen Fehler vielleicht nicht mehr abgewöhnen“, stöhnte sie zu Aarons Ärger weiter.
    „Keine Angst“, flüchtete sich der in Ironie. Was wiederum seinen Frust unterdrücken sollte. „Eine meiner Techniken wird für Euer Eheleben sicher passend sein.“
    „Eine der Techniken“, kreischte Rebekka und stöhnte dann besiegt auf. „Es gibt doch nicht etwa mehr als eine Methode, um eine Frau zu küssen?“
    „Doch, unzählige“, schmunzelte der Edelmann. Er hatte das Gefühl, langsam wieder Herr über dieses Gespräch zu werden.
    „Dann müsst Ihr mir eine oder zwei dieser Techniken beibringen bevor ihr Euren Vater damit überzeugen wollt“, verlangte Rebekka.
    Soweit dazu, die Situation im Griff zu haben. Die einfachste Methode, dieses Gespräch wieder in eine Richtung zu lenken, die er bestimmte, bestand genau darin, dieser Aufforderung nachzukommen. Was Aaron auf die Danber-Art dann auch tat, die sein Vater von ihm zu sehen erwartete. Wenn er schon eine Übungsstunde einlegen sollte, dann gleich eine richtige.
    Wie der Ritter kurz zuvor erklärt hatte, fragte ein Danber nicht, sondern nahm sich das, was er haben wollte. Auch wenn Aaron sehr viel Wert auf Umgangsformen und Etikette legte, so konnte er dieses antrainierte Verhalten sofort durch sein Danber-Erbe ersetzten.
    Die junge Lady mit den ordentlich geflochtenen dunklen Zöpfen landete somit ohne große Anstrengung in Aarons Armen. Und um nicht in ihre entsetzten Augen blicken zu müssen, was anlässlich seines dreisten Tuns durchaus zu erwarten war, senkte er die Lieder, als er ihren Mund mit seinen Lippen bedeckte.
    Aaron ließ sich von den weichen Formern, auf die er traf nicht von seiner vorrangigen Aufgabe abbringen. Die Technik des Küssens stand auf seinem Programm. Diese zu demonstrieren war eigentlich keine schwere Aufgabe. Die Maid in seinen Armen ruhig zu halten schon eher. Aber da sie es war, die eine Übungsstunde herausgefordert hatte, musste sie jetzt auch mit den Konsequenzen leben.
    Um diese Lektion nicht unnötig in die Länge zu ziehen, da ihr Gezappel ihn ein wenig störte, drückte er sie kurzerhand mit seinem Körper gegen die Mauer, tiefer in die Nische. Dabei klemmte sich eine ihrer Hände zwischen ihrer beider Körper ein. Ihr anderes Handgelenk umschloss Aaron mit seinen Fingern und hielt sie so fest. Nun hatte der Ritter noch eine Hand frei, mit dem er ihren Kopf in Position halten konnte. Was auch dringend notwendig war, da die Maid versuchte, ihre Lippen von seinen zu ziehen.
    Diese kleine Rangelei dauerte nicht lange, und das Ergebnis ermöglichte es Aaron schließlich, sich ganz auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Seine Lippen glitten über die des Mädchens, umschmeichelten sie, und lockten sie dazu, sich zu teilen, damit seine Zunge ein Duell mit der Ihren ausfechten konnte.
    Zu dem Zeitpunkt, an dem er mit dem Umschmeicheln begann, hatte er bereits vergessen, dass das nur eine Übung sein sollte. Denn er küsste die Lady ausschließlich zu seinem eigenen Vergnügen. Nur dieses Vergnügen hielt nicht allzu lange an, da die ersten Worte der Maid, nach dieser stürmischen Begegnung, wie ein Eimer kaltes Wasser wirkten.
    „Das ist ja gar nicht so schwierig“, riss ihn Rebekkas fröhliche Stimme aus einem Zustand vollkommener Zufriedenheit.
    „Ich weiß gar nicht, warum Ihr um diese Küsserei so einen Aufstand gemacht habt, Sir Aaron. Die ganze Sache ist ja eigentlich ganz nett.“
    Nett? Nur nett?
    Das konnte nur bedeuten, dass er sie nicht besonders beeindruckt hatte mit seinem Können. Mehr oder weniger hatte sie ihn mit dem Wort nett zu einem Schlappschwanz abgestempelt.
    Aaron war einigermaßen beleidigt. Er hatte bei einer Disziplin versagt, bei der kein Mann versagen sollte. Ganz egal, ob er die Maid haben wollte, der er seine Aufmerksamkeit schenkte oder nicht. Ein Mädchen gekonnt zu küssen, war das, was jeder Mann können sollte.
    Nicht dass er die Lady für sich gewinnen wollte, aber es ärgerte ihn trotzdem, dass sie so ein vernichtendes Urteil über seine Demonstration fällte. Um seine Ehre wieder herzustellen konnte er nur eines tun, den Schaden auf ein Minimum begrenzen.
    „Schön, dass Ihr das bemerkt habt. Ich habe mir extra Mühe gegeben, Euch die sanfte, angenehme Seite des Küssens zu zeigen. Denn wie Ihr ganz richtig erkannt habt, wenn man es einmal falsch lernt, ist der Schaden nur schwer wieder

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