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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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mit der Zeit ... ich meine ... als ich das ganze zusätzliche Geld sah, das wir damit verdienten"- er schüttelte den Kopf, um diesem Blödsinn noch mehr Nachdruck zu verleihen - „naja, das ist einfach unglaublich. Aber man muss dafür definitiv was in der Hose haben." Kenny, der Idiot: „Ja, mit diesem Trading-Stil haben wir ein Vermögen gemacht. So muss man es definitiv machen, Vic."
    Ich dachte mir, wie ironisch das doch war. Nach all den Jahren hatte Kenny immer noch nicht die leiseste Vorstellung davon, wie ich es geschafft hatte, Stratton trotz aller Probleme auf dem Gipfel der finanziellen Gesundheit zu halten. Ich hatte nie long getradet - kein einziges Mal! Natürlich mit Ausnahme der Erstemissionstage, dann ging die Firma nämlich ein paar ausgewählte Minuten lang massiv long, während der Preis der Einheiten in die Höhe schoss. Aber ich wusste immer, dass jeden Moment eine massive Welle von Kauforders kam.
    Victor sagte: „Ich habe mit einem riskanten Leben kein Problem. Das unterscheidet die Männer von den Jungs. So lange ich weiß, dass die Aktien steigen, investiere ich meinen letzten Groschen. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt, oder?" Mit diesen Worten lächelte der Panda und wieder einmal verschwanden seine Augen. Ich nickte dem Chinesen zu. „So ungefähr sieht's aus, Vic. Außerdem, wenn du je in eine Notlage geraten solltest, bin ich immer da, um dich zu unterstützen, bis du wieder auf die Füße kommst. Betrachte mich einfach als Versicherungspolice." Wir hoben die Gläser für einen weiteren Toast.

    Eine Stunde später ging ich mit gemischten Gefühlen durch den Board Room. Bis jetzt lief alles nach Plan, aber was war mit meiner eigenen Zukunft? Was sollte aus dem Wolf der Wall Street werden? Irgendwann wären diese ganzen Erlebnisse - meine wilde Fahrt - nur noch eine ferne Erinnerung, von der ich Chandler erzählen konnte. Ich würde ihr erzählen, es war einmal, da war ihr Papa eine richtige Nummer an der Wall Street; dass ihm eine der größten Brokerfirmen aller Zeiten gehört hatte und dass ganz viele junge Leute - die sich selbst Strattoniten nannten - auf Long Island herumliefen und für alle möglichen unwichtigen Dinge unanständige Geldbeträge ausgaben. „Ja, Channy, die Strattoniten schauten zu deinem Papa auf und sie nannten ihn den King. Und in dieser kurzen Zeit, damals, als du geboren wurdest, da war dein Papa wirklich wie ein König und er und Mama lebten wirklich wie ein König und eine Königin, und überall wo sie hingingen, wurden sie königlich behandelt. Und jetzt ist dein Papa ... ja wer zum Teufel ist er denn? Na, vielleicht kann dir Papa ja ein paar Zeitungsausschnitte zeigen, das erklärt vielleicht Einiges ... oder ... na, vielleicht lieber doch nicht. Auf jeden Fall sind das alles Lügen, was die über deinen Papa sagen, Channy. Alles Lügen! Die Presse lügt immer, das weißt du doch, Channy, oder? Frag mal Oma Suzanne, die wird dir das auch sagen! Ach ja, ich hab ja ganz vergessen, dass du Oma schon lange nicht mehr gesehen hast; sie und Tante Patricia sitzen ja wegen Geldwäsche im Gefängnis. Hoppla! "
    Welch eine düstere Vorahnung! Jesus! Ich atmete tief durch und schob sie beiseite. Ich war erst 31 Jahre alt und schon auf dem Weg, abgehalftert zu werden. Eine alarmierende Vorstellung! Konnte man in so jungen Jahren überhaupt schon abgehalftert sein? Vielleicht erging es mir genauso wie jenen Kinderstars, die als Erwachsene hässlich und unsympathisch werden. Wie hieß noch einmal der Rotschopf aus Die Partridge-Familie? Danny Bona-Dummschwätzer oder so ähnlich? Aber war es nicht besser, abgehalftert zu sein, als nie etwas gewesen zu sein? Das war schwer zu sagen, denn diese Medaille hatte noch eine Kehrseite, nämlich dass es schwer war, etwas zu entbehren, an das man sich gewöhnt hatte. Die ersten 26 Jahre meines Lebens hatte ich doch ohne das mächtige Tosen ganz gut ausgehalten, oder? Aber jetzt ... wie konnte ich ohne das leben, nachdem es so sehr Teil von mir geworden war? Ich atmete tief durch und ermahnte mich. Ich musste mich auf die Kids konzentrieren - die Strattoniten! Sie waren meine Fahrkarte! Ich hatte einen Plan und an den wollte ich mich halten: Ich wollte mich langsam zurückziehen; ich wollte mich hinter den Kulissen halten; die Truppen beruhigen; den Frieden zwischen den Brokerfirmen bewahren; und den verkommenen Chinesen in Schach halten.

    Als ich mich Janets Schreibtisch näherte, sah ich auf ihrem Gesicht den düsteren

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