Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
viel dran ist. Ein Freund beim FBI kann nie schaden."
Ich lächelte Bo an und widerstand dem Drang, über den Tisch zu springen und ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Bo war ein wahrer Krieger, er war einfach von unschätzbarem Wert. Wie viel bezahlte ich ihm, für Stratton und privat? Gut eine halbe Million im Jahr, vielleicht noch mehr. Und er war jeden Cent davon wert. „Was weiß der Typ über mich? Weiß er, dass Ermittlungen gegen mich laufen?" Bo schüttelte den Kopf. „Absolut nicht. Ich habe ihm sehr wenig von dir erzählt. Nur dass du ein guter Klient und ein guter Freund von mir bist. Und beide Aussagen sind wahr - deshalb tue ich das nämlich, Bo, aus Freundschaft." Ich antwortete fast gleichzeitig: „Glaub nicht, dass ich das nicht zu schätzen weiß, Bo. Ich werde nicht vergessen -"
Bo unterbrach mich. „Da ist er." Er gestikulierte Richtung Fenster; gerade betrat ein Mann um die 40 das Restaurant. Er war etwa 1,85 groß, 100 Kilo schwer und trug einen extremen Bürstenschnitt. Er hatte raue, attraktive Gesichtszüge, stechende braune Augen und einen unglaublich eckigen Unterkiefer. Eigentlich sah er aus, als gehörte er auf ein Werbeplakat für eine rechtsgerichtete paramilitärische Truppe.
„Big Bo!", rief der unwahrscheinlichste FBI-Agent der Welt aus. „Meiiiin Mann! Was zum Teufel hast du denn vor und wo zum Teufel hast du dieses Restaurant gefunden? Ich meine - Herr im Himmel, Bo - da könnte ja einer aus dem Hintergrund Zielübungen auf mein Genick machen!" Er legte den Kopf schief und zog die Augenbrauen hoch, als wollte er sagen, wie vollkommen logisch das war. Dann sagte er: „Aber he, da mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Ich erschieße nur Bankräuber, okay?" Diese letzte irre Bemerkung war an mich gerichtet und wurde von einem herzlichen Lächeln begleitet, dem Special Agent Barsini dann noch hinzufügte: „Und Sie müssen Jordan sein. Nett, Sie kennenzulernen, Kumpel! Bo hat mir erzählt, Sie haben ein obercooles Boot - oder eigentlich ein Schiff - und er hat gesagt, Sie tauchen gern mit Gerät. Lassen Sie mich Ihre Hand schütteln." Er streckte mir die Hand entgegen. Ich ergriff sie schnell und war überrascht, dass sie fast doppelt so groß wie meine war. Nachdem er mir fast die Schulter ausgerenkt hatte, lockerte er seine Pranke und wir setzten uns alle hin.
Ich wollte mit dem Thema Tauchen weitermachen, aber ich kam gar nicht zu Wort. Special Agent Wahnwitz zog sofort vom Leder. „Ich sag's dir", sagte er energisch, „dieses Viertel ist eine echte verschissene Jauchegrube." Er schüttelte angewidert den Kopf, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander, was zur Folge hatte, dass man den riesigen Revolver an seiner Hüfte sah. „Also Bo", sagte Bo zu Barsini, „ich widerspreche dir nicht, was dieses Viertel angeht. Weißt du, wie viele Menschen ich verhaftet habe, als ich hier gearbeitet habe? Wenn ich es dir sagen würde, würdest du es mir nicht glauben. Und die Hälfte davon waren immer die gleichen beschissenen Leute! Ich erinnere mich noch an einen Kerl, so groß wie ein verfluchter Gorilla. Er schlich sich von hinten an mich ran und knallte mir einen Mülltonnendeckel auf den Kopf, dass mir fast die Lichter ausgingen. Dann ging er zu meinem Partner und schlug ihn bewusstlos."
Ich zog die Augenbrauen hoch und fragte: „Und was ist mit dem Burschen passiert? Hast du ihn gekriegt?" „Ja, natürlich", sagte Bo fast schon beleidigt, „Er hatte mich nicht k. o. geschlagen, ich war nur benommen. Ich kam zu mir, als er noch auf meinen Partner einschlug, und ich nahm ihm den Deckel ab und drosch ein paar Minuten auf ihn ein. Aber der hatte so einen extra dicken Schädel wie eine verfluchte Kokosnuss." Bo zuckte die Schultern und beendete die Geschichte mit den Worten: „Er hat's überlebt."
„Ja, das ist eine verfluchte Schande", gab der Bundespolizist zurück. „Du bist zu weich, Bo. Ich hätte dem Kerl die Halsschlagader rausgerissen und sie ihm zu fressen gegeben. Weißt du, man kann das machen, ohne dass man sich die Hände auch nur ein bisschen blutig macht. Eine bestimmte Drehung aus dem Handgelenk. Das macht so eine Art Ploppgeräusch, wie"der FBI-Agent drückte mit der Zunge nach oben, spannte die Backen an und ließ dann den Druck entweichen - „PLOP!"
Da kam gerade Frank Pellegrino, der Restaurantbesitzer, - man nannte ihn auch Frankie No, weil er zu Menschen, die nach einem Tisch fragten, immer „No" sagte -,
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