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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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aus, sie müsste eine der großartigsten Persönlichkeiten der Welt sein - eine liebende, unterstützende Frau ersten Ranges. Denn warum sonst sollte sich dieser gutaussehende junge Bursche, der mit der Eleganz und Verve eines 007 spielte, sonst von ihr angezogen fühlen? Damit lag ich ein kleines bisschen daneben.
    Am nächsten Tag begegneten Elliot und ich uns zufällig am Pool. Wir übersprangen die üblichen Höflichkeiten und kamen gleich zu der Frage, was wir arbeiteten, wie viel wir verdienten und wie wir an diesen Punkt in unserem Leben gekommen waren.

    Es stellte sich heraus, dass Elliot Präsident von Perry Ellis war, eines der größten Herrenausstatter im Garment District. Eigentlich gehörte ihm das Unternehmen nicht; es war eine Abteilung von Salant, einer an der New York Stock Exchange notierten Aktiengesellschaft. Im Prinzip war Elliot also Angestellter, der ein Gehalt bezog. Als er mir sein Gehalt nannte, fiel ich fast vom Liegestuhl: Er bekam nur eine Million Dollar im Jahr und dazu kleine gewinnorientierte Bonuszahlungen von ein paar Hundert Riesen im Jahr. Das war meines Erachtens eine armselige Summe - vor allem angesichts seiner Vorliebe für hohe Spieleinsätze. Es sah tatsächlich so aus, als würde er jedes Mal, wenn er sich an den Blackjack-Tisch setzte, mit zwei Jahresgehältern spielen! Ich wusste nicht recht, ob ich beeindruckt oder geringschätzig sein sollte. Ich entschied mich für beeindruckt. Er hatte aber auch angedeutet, dass er bei Perry Ellis noch eine zusätzliche Einkommensquelle hatte - sozusagen eine Sonderleistung im Zusammenhang mit der Hemdenproduktion im Fernen Osten. Er hatte zwar nichts Konkretes gesagt, aber ich las zwischen den Zeilen: Er schöpfte von den Fabriken Geld ab. Aber auch wenn er im Jahr drei oder vier Millionen abschöpfte, war das trotzdem nur ein Bruchteil dessen, was ich verdiente.
    Als wir uns verabschiedeten, tauschten wir unsere Telefonnummern aus und versprachen uns, dass wir einander anrufen wollten, wenn wir wieder in den Staaten wären. Drogen waren dabei kein Thema gewesen. Eine Woche später trafen wir uns in einem schicken Lokal im Garment District zum Mittagessen. Wir saßen seit fünf Minuten, da fasste Elliot in seine Jackeninnentasche und zog ein kleines Plastiksäckchen mit Kokain heraus. Er fasste mit einem Perry-Ellis- Kragenstäbchen hinein; er führte es in einer fließenden Bewegung an die Nase und zog es ein. Dann wiederholte er die Prozedur, dann noch einmal und noch einmal. Aber er hatte das so geschmeidig und mit einer Nonchalance gemacht, dass es in dem Restaurant keine Seele bemerkt hatte.

    Dann bot er mir den Beutel an. Ich lehnte ab und sagte: „Sind Sie verrückt? Es ist mitten am Tag!" Er sagte darauf: „Mund halten und machen!" Darauf sagte ich wiederum: „Klar, warum nicht?"
    Eine Minute später fühlte ich mich wunderbar und vier Minuten später fühlte ich mich elend; ich knirschte unkontrolliert mit den Zähnen und brauchte verzweifelt Valium. Elliot erbarmte sich meiner. Er fasste in seine Hosentasche, holte zwei braun gesprenkelte Quaaludes heraus und sagte: „Da, nimm die; die sind gepanscht, da ist auch Valium drin." „Jetzt Ludes nehmen?", fragte ich ungläubig. „Am hellichten Tag?" „Ja", schnappte er. „Warum nicht? Du bist der Boss. Wer soll denn da was sagen?" Er holte noch ein paar Ludes heraus und schluckte sie mit einem Lächeln. Dann stand er auf und begann, mitten im Restaurant wie ein Hampelmann herumzuhüpfen, damit sie schneller wirkten. Ich nahm die Ludes auch, denn er schien genau zu wissen, was er tat.
    Ein paar Minuten später kam ein breit gebauter Mann ins Restaurant und erregte große Aufmerksamkeit. Er schien in den 60ern zu sein und er roch nach Reichtum. Elliot sagte zu mir: „Der Typ ist eine halbe Milliarde schwer. Aber schau dir mal die hässliche Krawatte an." Damit nahm Elliot ein Steakmesser, ging zu der großen Nummer, umarmte ihn und schnitt ihm dann mitten im Restaurant die Krawatte ab. Dann nahm er sein eigenes Prachtstück von Krawatte ab, klappte der großen Nummer den Hemdkragen hoch, legte ihm die Krawatte um den Hals und machte in nicht einmal fünf Sekunden einen perfekten Windsor-Knoten; die große Nummer umarmte ihn und dankte ihm.
    Eine Stunde später trieben wir es mit Prostituierten und Elliot machte mich mit meinem ersten Blue Chip bekannt. Obwohl ich einen schlimmen Fall von Koksschwanz hatte, schaffte es der Blue Chip mit seinen oralen Zauberkräften, dass

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