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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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starten. „Ich bin definitiv Ihrer Meinung. Er ist von der ganzen Sache mit den Schweizer Banken komplett besessen. Tatsächlich wollte er mir das auch schon verkaufen." Ich machte eine Pause, als würde ich in meinem Gedächtnis kramen. „Ich glaube, das war etwa vor einem Jahr. Jedenfalls bin ich mit ihm rübergeflogen, um das abzuchecken, aber das schien mehr Ärger als Nutzen zu bringen, und deshalb habe ich das gelassen. Hat er Ihnen gegenüber je etwas davon erwähnt?"
    „Nein, aber ich weiß, dass er dort immer noch einen Haufen Kunden hat. Er hält sich da ziemlich bedeckt, obwohl er den ganzen Tag mit der Schweiz telefoniert. Ich schaue mir die Telefonrechnungen immer ganz genau an und ich kann Ihnen sagen, dass er bestimmt ein halbes Dutzend Auslandsgespräche am Tag führt." Deluca schüttelte ernst den Kopf. „Was immer er auch tut, es ist hoffentlich etwas Ehrliches - denn wenn nicht und wenn sein Telefon abgehört wird, dann sitzt er schön in der Tinte." Ich zog die Mundwinkel nach unten und zuckte die Schultern, als wollte ich sagen: „Nun, das ist sein Problem, nicht meins!" Aber in Wahrheit hätte ich es als Gefährdung empfunden, wenn er ständig mit Saurel und dem Meisterfälscher in Verbindung gestanden hätte. Ich sagte beiläufig: „Nur so aus Neugier, warum nehmen Sie denn nicht einfach die Verbindungsnachweise und schauen nach, ob er immer wieder die gleichen Telefonnummern anruft? Wenn dem so ist, rufen Sie einfach mal blind an und finden Sie heraus, mit wem er da spricht. Ich bin neugierig, das zu erfahren, okay?"

    „Kein Problem. Sobald wir beim Haus ankommen, springe ich ins Auto und fahre schnell ins Büro." „Machen Sie sich nicht lächerlich; die Verbindungsnachweise sind am Montag auch noch da." Ich lächelte, um zu unterstreichen, dass ich nicht besorgt war. „Außerdem müsste jetzt Elliot Lavigne da sein und ich möchte wirklich, dass Sie ihn kennenlernen. Er wird Ihnen bei der betrieblichen Restrukturierung von Steve Madden Shoes eine große Hilfe sein." „Ist der nicht irgendwie ein bisschen schräg?", fragte Deluca. „Irgendwie? Der Mann ist ein kompletter verfluchter Irrer, Gary! Aber zufällig ist er auch einer der klügsten Köpfe in der Bekleidungsbranche - vielleicht sogar der klügste. Man muss ihn nur im richtigen Moment erwischen - wenn er weder flucht, schnupft, Trips einwirft oder einer Nutte 10.000 Dollar dafür bezahlt, dass sie sich auf einen Glastisch hockt und über ihm scheißt, während er sich einen runterholt."
    Ich hatte Elliot Lavigne vor vier Jahren zum ersten Mal gesehen, als ich mit Kenny Greene auf den Bahamas Urlaub machte. Ich lag gerade am Pool des Crystal Palace Hotel and Casino, da kam Kenny angerannt und rief so ungefähr: „Schnell! Du musst sofort ins Kasino gehen und dir diesen Typen anschauen! Der hat schon über eine Million Dollar gewonnen und der ist nicht viel älter als du."

    Ich betrachtete Kennys Version der Sache zwar mit Skepsis, aber ich sprang aus dem Liegestuhl und ging Richtung Kasino. Unterwegs fragte ich: „Wovon lebt der Typ?" „Ich habe einen von den Kasinoleuten gefragt", sagte der Klotzkopf, dessen Sprachgebrauch die Wörter „Geber", „Pit Boss" und „Croupier" nicht beinhaltete, „und die sagen, er ist Präsident irgendeiner großen Konfektions-Gesellschaft." Zwei Minuten später starrte ich vollkommen ungläubig auf diesen jungen Konfektionero. Rückblickend kann ich gar nicht mehr sagen, was mich mehr mitriss: der Anblick des jungen Elliot - der nicht nur 10.000 Dollar pro Blatt setzte, sondern der auch den ganzen Black jack Tisch für sich hatte und alle sieben Blätter gleichzeitig spielte, also mit jedem Deal 70.000 Dollar riskierte - oder der Anblick seiner Frau Ellen, die mir zwar nicht älter als 35 Jahre erschien, die aber schon ein Aussehen hatte, das ich noch nie gesehen hatte, nämlich das der extrem Reichen und extrem Ausgehungerten.
    Das haute mich um. Ich starrte diese beiden Anomalien gute 15 Minuten lang an. Sie gaben ein sonderbares Paar ab. Er war eher klein, sehr gutaussehend, mit wuscheligen, schulterlangen braunen Haaren und einem derart sagenhaften Stilgefühl, dass er in Windeln und Fliege hätte herumlaufen können - man hätte geschworen, das sei der letzte Schrei. Sie war klein, hatte ein schmales Gesicht, eine schmale Nase, eingefallene Wangen, blondiertes Haar, bräunliche ledrige Haut, zu eng zusammenstehende Augen und einen vollkommen abgemagerten Körper. Ich malte mir

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