Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
Kinderkrankenschwester an. Sie saß mit Carter auf einem Stuhl und drückte ihm ein Stethoskop auf die linke Seite der Brust. „Was ist denn los?" „Ich bin nicht sicher", antwortete die Schwester, „aber das Herz klingt nicht so, wie es sollte." Sie schien jetzt sehr nervös zu sein und presste beim Horchen die Lippen zusammen.
Ich schaute zur Herzogin und sie sah aus, als hätte sie gerade einen Bauchschuss bekommen. Sie stand da und hielt sich am Bettpfosten fest. Ich ging zu ihr und legte den Arm um sie. Wir wechselten kein Wort. Schließlich sagte die Schwester sehr verärgert: „Ich kann es nicht glauben, dass das niemandem aufgefallen ist. Ihr Sohn hat ein Loch in der Herzwand! Ich bin ganz sicher. Ich höre jetzt den Rückfluss. Das ist entweder ein Loch oder ein Herzklappenfehler. Es tut mir leid, aber Sie können ihn noch nicht mit nach Hause nehmen. Wir brauchen sofort einen Kinder-Kardiologen." Ich atmete tief durch und nickte langsam, leer. Dann schaute ich die Herzogin an, die stille Tränen weinte. In diesem Moment wussten wir beide, dass unser Leben nie mehr so sein würde wie vorher. Eine Viertelstunde später waren wir in den tieferen Eingeweiden des Krankenhauses in einem Raum, der mit modernen medizinischen Geräten angefüllt war - reihenweise Computer, Monitore verschiedener Größen und Formen, Infusionsständer und ein winziger Untersuchungstisch, auf dem der nackte Carter lag. Es herrschte gedämpftes Licht und ein großer dünner Arzt untersuchte ihn.
„Sehen Sie das?", fragte der Arzt. Er zeigte mit dem linken Zeigefinger auf einen schwarzen Computerbildschirm mit vier amöbenähnlichen Wolken in der Mitte, zwei rot, zwei blau. Jede Wolke war etwa so groß wie ein Silberdollar. Sie waren miteinander verbunden und schienen langsam und rhythmisch aneinander zu saugen. In der rechten Hand hielt der Arzt ein mikrofonähnliches Gerät, das er auf Carters Brust drückte und in langsamen konzentrischen Kreisen bewegte. Die roten und blauen Pfützen waren Echos des Blutes, das durch Carters vier Herzkammern strömte. „Und hier", sagte er dann. „Das zweite Loch - es ist ein bisschen kleiner, aber es ist definitiv da, zwischen den Vorhöfen."
Dann schaltete er das Echokardiogramm aus und sagte: „Es überrascht mich, dass Ihr Sohn noch keine Stauungsinsuffizienz hat. Das Loch zwischen den Herzkammern ist größer. Er wird sehr wahrscheinlich in den nächsten Tagen eine Bypass-Operation brauchen. Wie ist es mit der Flasche? Nimmt er sie?" „Nicht wirklich", sagte die Herzogin traurig. „Nicht so wie unsere Tochter damals."„ Schwitzt er beim Essen?" Die Herzogin schüttelte den Kopf. „Da ist mir nichts aufgefallen. Das Essen interessiert ihn einfach nicht."
Der Arzt nickte. „Das Problem ist, dass sich sauerstoffreiches Blut mit sauerstoffarmem Blut mischt. Wenn er trinken will, strengt ihn das sehr an. Schwitzen beim Trinken ist bei Säuglingen eines der ersten Symptome für eine Stauungsinsuffizienz. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass er in Ordnung ist. Die Löcher sind zwar groß, aber sie scheinen einander auszugleichen. Sie erzeugen ein Druckgefälle, das den Rückfluss minimiert. Wenn das nicht wäre, hätte er jetzt schon Symptome. Das kann aber nur die Zeit zeigen. Wenn er in den nächsten zehn Tagen keine Herzinsuffizienz hat, ist er wahrscheinlich in Ordnung."
„Und wie stehen die Chancen, dass sein Herz versagt?", fragte ich. Der Arzt zuckte die Schultern. „Etwa 50:50." Die Herzogin: „Und wenn das Herz versagt? Was dann?" „Dann geben wir ihm zuerst Diuretika, damit sich in den Lungen keine Flüssigkeit ansammelt. Es gibt noch andere Medikamente, aber wir wollen das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Aber wenn die Medikamente nicht helfen, dann müssen wir ihn operieren und die Löcher schließen." Der Arzt lächelte mitfühlend. „Es tut mir leid, dass ich so schlechte Neuigkeiten für Sie habe; wir müssen jetzt einfach abwarten und beobachten. Sie können Ihren Sohn mit nach Hause nehmen, aber ihn sorgfältig beobachten. Beim ersten Anzeichen von Schwitzen oder Atemnot - oder schon wenn er die Flasche verweigert - rufen Sie mich sofort an. Und wir sehen uns sowieso in einer Woche wieder" - „Das glaube ich nicht, mein Junge! Als nächstes gehe ich in das Columbia- Presbyterian zu einem Arzt, der in Harvard studiert hat!", dachte ich bei mir - „für ein Echokardiogramm. Hoffentlich hat sich das Loch bis dahin schon ein Stück geschlossen."
Die
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