Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)
Ludes zur Sicherheit ein. „Okay", sagte ich und rieb die Fingerspitzen, „ich bin jetzt eine tickende Bombe, also bringen wir's schnell hinter uns."
Ich lächelte Danny traurig an und fragte mich, wie viele meiner momentanen Probleme ihm zuzuschreiben waren. Ich war nicht so verblendet, dass ich alle Schuld vor seiner Tür abgeladen hätte, aber es ließ sich nicht leugnen, dass Stratton ohne Danny niemals so arg aus dem Ruder gelaufen wäre. Ja, es stimmte schon, dass ich der sogenannte Kopf des Ladens gewesen war, aber Danny war der Muskel, sozusagen der Ausführende - und er tat täglich Dinge, die ich nie hätte tun können, jedenfalls hätte ich sie nicht tun und mich jeden Morgen im Spiegel anschauen können. Danny war ein wahrhafter Krieger und ich wusste nicht mehr, ob ich ihn dafür respektieren oder verabscheuen sollte. Aber vor allem war ich traurig.
„Hör zu, Danny, ich kann dir nicht sagen, was du mit Stratton machen sollst. Das ist jetzt deine Firma und ich respektiere dich zu sehr, als dass ich dir sagen würde, was du machen sollst. Aber wenn du meine Meinung hören willst, ich würde jetzt zumachen und die Murmeln mitnehmen. Mach's doch genau so, wie Hartley gesagt hat: Die neuen Firmen übernehmen die ganzen Schlichtungsverfahren und du wirst als Berater bezahlt. Das ist der richtige und der kluge Schachzug. Das ist der Schachzug, den ich machen würde, wenn ich die Show noch leiten würde." Danny nickte. „Dann werde ich es tun. Ich will nur noch ein paar Wochen abwarten und schauen, was die Staaten machen, okay?" Ich lächelte wieder traurig und wusste genau, dass er nicht die Absicht hatte, die Firma zu schließen. Ich sagte nur:„ Sicher, Dan, das klingt vernünftig." Fünf Minuten später hatte ich mich von allen verabschiedet und stieg gerade in den Fonds der Limousine, da sah ich den Koch aus dem Restaurant kommen. Er kam an die Limousine und sagte: „Egal was Danny sagt, du weißt, dass er die Firma niemals zumacht. Die müssen ihn dort schon in Handschellen abführen." Ich nickte langsam und sagte: „Erzähl mir lieber etwas, das ich noch nicht weiß, Dennis." Dann umarmte ich den Koch, stieg in die Limousine ein und fuhr in Richtung Krankenhaus.
Das Long Island Jewish Hospital befand sich rein zufällig in Lake Success, weniger als eine Meile von Stratton Oakmont entfernt. Vielleicht wunderte sich deshalb niemand, als ich auf der Entbindungsstation goldene Armbanduhren verteilte. Ich hatte das nach Chandlers Geburt auch gemacht und damals einen sensationellen Eindruck gemacht. Aus unerfindlichen Gründen bereitete es mir irrsinnige Freude, 50.000 Dollar an Menschen zu verschwenden, die ich nie wiedersehen würde.
Kurz vor 11:00 Uhr hatte ich mein fröhliches Ritual abgeschlossen. Als ich in das Zimmer der Herzogin kam, fand ich sie zuerst gar nicht. Inmitten der vielen Blumen war sie gar nicht zu sehen. Gott! Das waren ja Tausende! Der Raum explodierte vor Farben - fantastische Abstufungen von Rot, Gelb, Rosa, Lila, Orange und Grün. Endlich erspähte ich die Herzogin in einem Lehnstuhl. Sie hielt Carter und versuchte, ihm die Flasche zu geben. Die Herzogin sah wieder einmal klasse aus. Irgendwie hatte sie es geschafft, in den 36 Stunden seit der Geburt wieder abzunehmen, und jetzt war sie wieder meine leckere Herzogin. Schön für mich! Sie trug ausgewaschene Levi's, eine einfache weiße Bluse und naturweiße Ballettschläppchen. Carter war in eine himmelblaue Decke gewickelt und ich sah nur sein winziges Gesichtchen herausschauen. Ich lächelte meine Frau an und sagte: „Du siehst fantastisch aus, Süße. Ich kann es gar nicht glauben, dass dein Gesicht schon wieder so normal aussieht. Gestern warst du noch aufgeschwemmt." „Er mag die Flasche nicht", sagte die mütterliche Herzogin und ignorierte mein Kompliment. „Channy hat die Flasche immer genommen. Carter nicht."
Da kam gerade eine Schwester ins Zimmer. Sie nahm der Herzogin Carter ab und fing mit der Entlassungsuntersuchung an. Ich war noch damit beschäftigt, die Taschen zu packen, da hörte ich die Schwester sagen: „Meiomeiomei, so wunderschöne Wimpern! Ich glaube, ich habe noch nie ein Baby mit so schönen Wimpern gesehen. Warten Sie ab, wenn er größer wird. Ich wette, der wird wunderhübsch." Die stolze Herzogin darauf: „Ich weiß. Er hat etwas ganz Besonderes." Und dann hörte ich die Schwester sagen: „Das ist aber merkwürdig!" Ich drehte mich auf dem Absatz um und schaute die
Weitere Kostenlose Bücher