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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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„Was gibt's?", brüllte ich. „Gerade ist die Tauchplattform abgerissen", schrie ein Bill. „Der Hauptsalon läuft voll, wenn wir nicht die hinteren Türen dichtmachen." Und sie rannten weiter. Auf der Brücke ging es zu wie in einem Bienenstock. Sie war ziemlich klein, vielleicht 2,50 Meter mal 4 Meter, und hatte eine sehr niedrige Decke. Captain Marc hielt das antike hölzerne Steuerrad mit beiden Händen fest. Alle paar Sekun den nahm er die rechte Hand vom Steuer und bearbeitete die beiden Gashebel, damit der Bug möglichst in Richtung der anrollenden Wellen zeigte. John, der Steuermann, stand neben ihm. Er krallte sich mit der linken Hand an einem Metallpfosten fest, damit er das Gleichgewicht hielt. Mit der rechten Hand hielt er sich ein Fernglas vor die Augen. Drei Stewardessen saßen auf einer Holzbank, mit untergehakten Armen und Tränen in den Augen. Zwischen wüsten Störungen hörte ich das Funkgerät plärren: „Sturmwarnung! Dies ist eine Sturmwarnung! "

    „Was zum Teufel ist denn los?", fragte ich Captain Marc. Er schüttelte ernst den Kopf. „Jetzt sind wir am Arsch! Der Sturm wird immer schlimmer. Die Wellen sind sieben Meter hoch und werden immer höher." „Aber der Himmel ist immer noch blau", sagte ich unschuldig. „Ich verstehe das nicht." Eine wütende Herzogin sagte: „Welche Farbe der Himmel hat, interessiert doch einen Dreck! Kannst du nicht umkehren, Marc?" „Unmöglich", sagte er, „wenn wir versuchen zu wenden, bekommen wir eine Breitseite und wir kentern." „Kannst du uns über Wasser halten?", fragte ich. „Oder solltest du besser Mayday rufen?" „Wir schaffen es", antwortete er, „aber es wird unangenehm. Der blaue Himmel verschwindet schon. Wir steuern in den Bauch eines Sturms Stärke 8 hinein."
    Etwa 20 Minuten später spürte ich, dass die Ludes wirkten. Ich flüsterte Rob zu: „Gib mir mal'n bisschen Koks." Ich schaute die Herzogin an, ob sie mich ertappt hatte. Offenbar hatte sie das. Sie schüttelte den Kopf und sagte: „Ihr zwei habt nicht mehr alle Tassen im Schrank, das schwöre ich."
    Aber erst zwei Stunden später - als die Wellen zehn Meter hoch oder noch höher waren -, war die Kacke so richtig am Dampfen. Captain Marc sagte im Tonfall eines Verdammten: „Oh Mist, sag bloß nicht..." Einen Moment später schrie er: „Kaventsmann! Festhalten! " Kaventsmann? Was zum Teufel war denn das? Ich wusste es eine Sekunde später, als ich aus dem Fenster schaute - und alle auf der Brücke schrien gleichzeitig: „Heilige Scheiße! Kaventsmann!" Die Welle war bestimmt 20 Meter hoch und kam schnellnäher. „Festhalten! ", schrie Captain Marc. Mit der rechten Hand fasste ich die Herzogin um die schlanke Hüfte und zog sie fest an meinen Körper. Sogar jetzt roch die Herzogin noch gut.

    Plötzlich neigte sich das Boot in einem unmöglichen Winkel abwärts, bis es fast senkrecht nach unten zeigte. Captain Marc haute die Hebel auf volle Kraft, das Boot schnellte nach vorn und begann, die Front des Kaventsmanns hinaufzufahren. Plötzlich schien das Boot am toten Punkt zu halten. Dann rollte die Welle über das Dach der Brücke und schlug mit der Kraft von 1.000 Tonnen Dynamit zu ... KAWUMM! Alles wurde schwarz.
    Mir kam es vor, als würde das Boot ewig unter Wasser bleiben, aber langsam und schmerzhaft kamen wir wieder an die Oberfläche - jetzt hatte das Boot 60 Grad Schlagseite nach Backbord. „Sind alle okay?", fragte Captain Marc. Ich schaute die Herzogin an. Sie nickte. „Uns geht es gut", sagte ich. „Und dir, Rob?" „War noch nie besser", murmelte er, „aber ich muss pinkeln wie ein beschissenes Rennpferd. Ich geh mal runter und schaue nach den anderen."
    Als Rob gerade die Treppe hinunter ging, kam einer der Bills heraufgerannt und brüllte: „Es hat die Vorderluke aufgedrückt! Wir gehen mit dem Bugunter!" „Na, das ist ja richtig beschissen", sagte die Herzogin und schüttelte resigniert den Kopf. „Das ist ja ein mistiger Urlaub." Captain Marc griff nach dem Funkgerät und drücke auf die Taste: „Mayday", sagte er dringend. „Hier spricht Captain Marc Elliot an Bord der Jacht Nadine. Wir rufen Mayday: Wir sind 50 Seemeilen vor Rom und sinken Bug voraus. Wir brauchen sofort Unterstützung. Wir haben 19 Seelen an Bord." Dann beugte er sich nach hinten, las die orangefarbenen Zahlen auf einem Computerbildschirm und gab der italienischen Küstenwache unsere genaue Position durch.

    „Los, hol die Wunschkiste!", befahl die Herzogin. „Sie ist unten,

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