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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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in der Mitte des Wachhauses gezeigt! Bitte lächeln, Mami, du bist in Vorsicht Kamera!"
    Mami regte sich nicht - etwa eine Achtelsekunde lang. Als hätte ihr jemand durch den prachtvollen rosa Teppich einen Stromschlag von 10.000 Volt versetzt, sprang Mami dann auf und schrie: „Verdammte Scheiße! Verdammte Kacke! Oh mein Gott! Ich kann es verflucht noch mal nicht glauben! Oh-ver-dammt-mein-Gott!" Sie rannte zum Fenster und schaute auf das Wachhaus hinunter ... dann wirbelte sie herum, rannte zurück und ... RUMMS! ... Mami ging zu Boden, denn einer der Lustzapfen an ihren rattenscharfen Pumps war umgeknickt. Aber Mami blieb nur eine Sekunde unten. Mit der Schnelligkeit und Geschicklichkeit eines Weltklasseringers rollte sie auf alle Viere und sprang auf die Füße. Zu meinem großen und vollständigen Entsetzen öffnete sie die Tür, rannte hinaus und knallte sie im Gehen hinter sich zu, wobei sie überhaupt nicht daran dachte, was die bizarre Menagerie von Bediensteten von dem ganzen Krawall halten würde.

    „Nun", sagte ich zu Channy, „die echte Martha Stewart würde definitiv kein Türenknallen billigen, nicht wahr, meine Süße?" Dann sandte ich ein stilles Gebet zum Allmächtigen und verlangte von ihm - ich bat ihn nicht wirklich - er solle niemals zulassen, dass Channy einen Kerl wie mich heiratete oder mit so einem ausging. Ich hatte nicht gerade das Zeug zum Ehemann des Jahres. Dann trug ich sie hinunter und übergab sie Marcie, dem nuschelnden jamaikanischen Kindermädchen, und eilte schnurstracks zum Wachhaus, denn ich wollte nicht, dass das Videoband von Mami als Pilotfolge von Das Leben der Reichen und Gestörten in Hollywood landete.

    Wie ein läufiger Hund suchte ich in allen 24 Zimmern der Villa nach Mami. Tatsächlich durchsuchte ich jede Ecke und jeden Winkel des zweieinhalb Hektar großen Grundstücks, bis ich die Suche schließlich widerwillig und sehr traurig aufgab. Es war fast 9:00 Uhr und ich musste zur Arbeit. Ich kam einfach nicht darauf, wo sich meine liebe aufstrebende und aufreizende Schwanzlockerin versteckte. Also gab ich auf und versuchte herunterzukommen.
    Kurz nach 9:00 Uhr fuhren wir von meinem Anwesen in Old Brookville. Ich saß auf der Rückbank meiner nachtblauen Lincoln-Limousine und mein Chauffeur, der die weißen Schnösel hasste, saß am Steuer. In den vier Jahren, die George für mich arbeitete, hatte er nur ein Dutzend Worte gesagt. Manchmal fand ich sein selbst auferlegtes Schweigegelübde ärgerlich, aber in diesem speziellen Moment war das genau richtig. Nach meinem Zusammenstoß mit der leckeren Herzogin waren ein bisschen Ruhe und Frieden das Höchste.
    Trotzdem gehörte es zu meinem Morgenritual, George in übertrieben herzlichem Ton zu begrüßen und zu versuchen, ihm irgendeine Antwort zu entlocken. Irgendwas. Also dachte ich mir, ich versuche es wieder, nur so aus Spaß an der Freude. Ich sagte: „Hi Georgie, wie geht's denn heute so?" George drehte seinen Kopf ungefähr viereinhalb Grad nach rechts, sodass ich kaum das Weiße in seinen Augen erkennen konnte, und dann nickte er nur ein einziges Mal.

    „Klappt immer, verflucht! Der Kerl ist einfach stumm!" Dem war jedoch nicht wirklich so: Etwa ein halbes Jahr zuvor hatte mich George gefragt, ob ich ihm 5.000 Dollar für neue Beißer (so drückte er sich aus) leihen (das hieß natürlich schenken) könnte. Das tat ich sehr gern, aber zuerst quälte ich ihn eine Viertelstunde lang und ließ ihn alles erklären - wie weiß sie sein würden, wie viele und wie lange sie halten würden und was mit seinen Zähnen überhaupt los war. Als George mit Erzählen fertig war, rann ihm der Schweiß von der kohlschwarzen Stirn und es tat mir leid, dass ich ihn gefragt hatte.
    George trug wie immer einen marineblauen Anzug und einen grimmigen Gesichtsausdruck, wahrscheinlich den grimmigsten, den er sich für ein überzogenes Jahresgehalt von 60.000 Dollar erlauben konnte. Ich hatte keinen Zweifel, dass mich George hasste oder zumindest etwas gegen mich hatte, so wie er alle weißen Schnösel hasste oder nicht leiden konnte. Die einzige Ausnahme machte meine Frau, die aufstrebende Gefallerin, die George zutiefst verehrte.
    Meine Limo war eins von diesen Superstretch-Dingern, mit voll ausgestatteter Bar, Fernseher und Videorekorder, Kühlschrank, genialer Stereoanlage und einem Rücksitz, den man auf Knopfdruck in ein Doppelbett verwandeln konnte. Eigentlich hatte ich das Bett wegen meiner Rückenschmerzen einbauen lassen,

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