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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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zurück in die Cafeteria, wo wir uns außer Hörweite aller anderen Anwesenden an einen Essenstisch setzten. Um diese Zeit am Morgen waren nur wenige Personen anwesend, vor allem Personal in weißen Kitteln. Ich betrachtete meinen neuen Freund als vollkommenen Irren. Er war angezogen wie ich, in Jeans und T-Shirt.
    „Ich bin Anthony", sagte er und streckte mir die Hand für eine zweite Begrüßung hin. „Bist du der Typ, den sie gestern mit dem Privatjet hergeflogen haben?" Oh Gott! Ich wollte nur einmal anonym sein und nicht auffallen wie ein bunter Hund. „Ja, das war ich", sagte ich, „aber mir wäre es lieber, wenn das unter uns bliebe. Ich will mich einfach unters Volk mischen, okay?" „Dein Geheimnis ist bei mir sicher", murmelte er, „aber viel Glück bei dem Versuch, hier irgendwas geheim zu halten." Das klang ein bisschen seltsam, eigentlich ein bisschen nach Orwell. „Ach wirklich?", sagte ich. „Wieso das denn?" Er schaute sich wieder um. „Weil das hier ist wie im beschissenen Auschwitz", flüsterte er. Dann zwinkerte er mir zu.
    In diesem Moment wurde mir klar, dass der Mann nicht völlig verrückt war, höchstens ein bisschen daneben. „Wieso ist es hier wie in Auschwitz?", fragte ich lächelnd. Er zuckte die kräftigen Schultern. „Weil das hier eine beschissene Folter ist, wie in einem Todeslager der Nazis. Siehst du das Personal da drüben?" Er zeigte mit dem Kopf hin. „Das ist die SS. Wenn dich der Zug einmal hier abgeladen hat, kommst du nie mehr raus. Und Sklavenarbeit gibt es auch." „Was zum Teufel redest du denn da? Ich dachte, das wäre nur eine vierwöchige Therapie." Er presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. „Für dich vielleicht schon, aber für uns andere nicht. Ich nehme an, du bist kein Arzt, oder?" „Nein, ich bin Banker - aber ich hab mich so ziemlich zur Ruhe gesetzt." „Wirklich? ", fragte er. „Wieso zur Ruhe gesetzt? Du siehst aus wie ein Kind." Ich lächelte. „Ich bin kein Kind. Aber warum hast du mich gefragt, ob ich Arzt bin?" „Weil fast alle hier Ärzte oder Krankenpfleger sind. Ich selbst bin Chiropraktiker. Es gibt hier nur eine Handvoll Leute wie dich. Alle anderen sind hier, weil sie ihre Zulassung als Arzt verloren haben. Deshalb haben die uns am Sack. Wenn die nicht sagen, man ist geheilt, bekommt man seine Lizenz nicht zurück. Das ist ein beschissener Alptraum. Manche sind schon seit über einem Jahr hier und versuchen immer noch, ihre Zulassung zurückzubekommen!" Er schüttelte ernst den Kopf. „Das ist kompletter beschissener Irrsinn. Jeder verpfeift jeden und versucht, beim Personal Pluspunkte zu sammeln. Echt verflucht krank. Du hast ja keine Ahnung. Die Patienten laufen wie die Roboter herum, geben AA-Quatsch [AA = Anonyme Alkoholiker] von sich und tun so, als wären sie geheilt." Ich nickte und war voll im Bilde. In einer solchen Situation, in der das Personal so viel Macht hatte, war der Missbrauch vorprogrammiert. Gott sei Dank würde ich darüberstehen. „Wie sind die Patientinnen so? Was Scharfes dabei?"

    „Nur eine", sagte er. „Totaler Hammer. Zwölf Punkte auf einer Skala von eins bis zehn." Da wurde ich munter! „Ah ja, wie sieht sie aus?" „Eine kleine Blonde, etwa 1,65, unglaubliche Figur, perfektes Gesicht, Locken. Sie ist wirklich schön. Ein richtiges heißes Luder." Ich nickte und machte mir eine geistige Notiz, dass ich mich von ihr fernhalten sollte. Sie klang nach Ärger. „Und wie ist das mit diesem Doug Talbot? Das Personal redet über ihn als wäre er saugut. Wie ist der denn so?" „Wie der ist?", murmelte mein paranoider Freund. „Der ist wie der verfluchte Adolf Hitler oder eigentlich mehr wie Dr. Josef Mengele. Er ist ein großer beschissener Angeber und er hat uns alle bis auf den Letzten am Sack - mit Ausnahme von dir und vielleicht noch zwei Leuten. Aber du musst trotzdem aufpassen, denn die werden versuchen, deine Familie gegen dich zu benutzen. Die schleichen sich in den Kopf deiner Frau und sagen ihr, du müsstest sechs Monate bleiben, sonst wirst du rückfällig und zündest die Kinder an."

    Gegen 19:00 Uhr rief ich auf der Suche nach der vermissten Herzogin in Old Brookville an, aber sie war immer noch weg. Immerhin konnte ich mit Gwynne sprechen; ich erklärte ihr, dass ich heute mit meinem Therapeuten gesprochen hatte und dass die Subdiagnose (was immer das auch bedeutet) auf zwanghafte Verschwendungssucht und Sexsucht lautete; beides stimmte im Grunde und beides ging sie meiner

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