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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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typischer Stratton-Manier jeden untergraben, hintergangen, manipuliert, beschwatzt und ausgequetscht, der ihm im Weg stand, bis er sich nach dem Peter-Prinzip den ganzen Weg hinauf an das obere Ende der Stratton-Nahrungskette hochgemogelt hatte.
    Da er vorher keine Erfahrung mit der subtilen Unternehmensfinanzierung im Stratton-Stil gehabt hatte - angehende Wachstumsunternehmen zu erkennen, die derart verzweifelt Geld brauchten, dass sie bereit waren, mir einen erheblichen Teil ihrer Insider-Beteiligungen zu verkaufen, bevor ich sie finanzierte -, war ich immer noch damit beschäftigt, ihn anzulernen. Und da Wigwam ein juristisches Diplom besaß, mit dem ich nicht einmal den Po meiner Tochter gewischt hätte, bekam er ein Anfangsgrundgehalt von 500.000 Dollar.
    ,,... klingt das für dich vernünftig?", fragte Wigwam. Mir wurde plötzlich klar, dass er mir eine Frage gestellt hatte, aber außer dass es irgendwas mit der Liliputaner-Aktion zu tun haben musste, hatte ich nicht die leiseste Ahnung, was zum Geier er gesagt hatte. Deshalb ignorierte ich ihn, wandte mich an Danny und fragte: „Wo willst du denn einen Liliputaner auftreiben?" Er zuckte die Schultern. „Ich bin nicht ganz sicher, aber wenn du mir grünes Licht gibst, rufe ich als Erstes den Zirkus Ringling Bros. an." „Oder vielleicht die World Wrestling Federation", sagte mein vertrauenswürdiger An walt. Heiliger Bimbam! Ich steckte über beide Ohren in einem Schlamassel, der auf keine Kuhhaut geht! Ich atmete tief durch und sagte: „Hört mal zu, Leute, mit Liliputanern Schindluder zu treiben ist kein Spaß. Die sind Pfund für Pfund stärker als ein Grizzly, und wenn ihr die Wahrheit wissen wollt, ich habe vor denen zufällig eine Scheißangst. Also bevor ich dieser Liliputaner-Verprügelungsaktion zustimme, müsst ihr einen Kampfrichter finden, der den kleinen Stinker zur Räson bringt, falls er ausrastet. Dann brauchen wir noch Betäubungspfeile, Handschellen, Tränengas -" Wigwam warf ein: „Eine Zwangsjacke -" Danny fügte hinzu: „Einen elektrischen Viehtreibestock -" „Ganz genau", sagte ich kichernd. „Und dann brauchen wir noch ein paar Dosen Salpeter, nur so aus Prinzip. Dem Bastard könnte ja einer wachsen und er macht sich über eine Vertriebsassistentin her. Die kleinen Leute sind rattig und die rammeln wie die Kaninchen." Wir schütteten uns aus vor Lachen. Dann sagte ich: „Aber jetzt mal ganz im Ernst, wenn das an die Presse geht, dann zahlen wir uns dumm und dämlich."

    Danny zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, aber wir können der ganzen Sache einen positiven Touch geben. Ich meine, überleg mal kurz: Wie viele Arbeitsmöglichkeiten haben denn Liliputaner? Man könnte sagen, dass wir die Benachteiligten fördern." Er zuckte wieder die Achseln. „Aber egal wie, da schert sich eh kein Aas drum." Und damit hatte er recht. In Wirklichkeit hätten wir uns um die Zeitungsartikel gar nicht weniger scheren können. Alle hatten die gleiche negative Tendenz - die Strattoniten seien wilde Renegaten unter der Führung eines frühreifen Bankers - nämlich mir -, der draußen auf Long Island sein eigenes Universum geschaffen habe, in dem die normalen Verhaltensregeln nicht galten. In den Augen der Presse waren Stratton und ich wie siamesische Zwillinge untrennbar miteinander verbunden. Sogar wenn ich Geld an eine Organisation für misshandelte Kinder spendete, fand die Presse daran noch etwas Schlechtes - sie schrieb einen Absatz über meine Großzügigkeit, aber drei oder vier Seiten über alles andere.

    Der heftige Angriff der Presse hatte im Jahr 1991 begonnen; eine unverschämte Reporterin von Forbes namens Roula Khalaf beschrieb mich als „verdrehten Robin Hood, der die Reichen bestiehlt und alles sich selbst und seiner fröhlichen Brokerbande gibt". Natürlich hatte sie eine Eins für Schlauheit verdient. Zuerst machte mich der Artikel sprachlos, aber dann kam ich zu dem Schluss, dass er eigentlich ein Kompliment war. Wie viele 28-Jährige werden denn persönlich im Forbes Magazine vorgestellt? Und man konnte nicht leugnen, dass diese Robin-Hood-Geschichte meinen großzügigen Charakter herausstellte! Nach Erscheinen des Artikels stand eine neue Bewerberschlange vor meiner Tür.
    Ja, es war schon ironisch; die Strattoniten arbeiteten für einen Kerl, dem alles außer der Lindbergh-Entführung vorgeworfen wurde, aber sie waren maßlos stolz darauf. Sie liefen durch den Board Room und sangen: „Wir sind dein lustiger Haufen! Wir

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