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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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gestern sind Schnee von gestern, und wenn überhaupt, dann arbeiten sie gegen dich. Die Menschen fühlen sich nicht zu Dank verpflichtet, schon gar nicht gegenüber einem guten Freund. Mit der Zeit ärgern sich deine Rattenlöcher über dich. Ich habe auf die Art schon ein paar Freunde verloren. Das wird dir auch so gehen; wart's nur ab. Also was ich damit sagen will: Mit Geld erkaufte Freundschaften halten nicht lange und das Gleiche gilt für die Loyalität. Deshalb sind alte Freunde wie Wigwam hier so unschätzbar wertvoll. Man kann Loyalität nicht einfach so kaufen; verstehst du, was ich meine?" Danny nickte: „Ja, und so geht es mir mit Steve."

    Ich nickte traurig. „Versteh mich nicht falsch, ich will dein Verhältnis zu Steve nicht heruntermachen. Aber wir sprechen hier von acht Millionen Mäusen, niedrig gegriffen. Je nachdem, was mit dem Unternehmen passiert, kann es auch zehnmal so viel werden." Ich zuckte die Schultern. „Wer weiß denn wirklich, was passieren wird? Ich habe keine Kristallkugel in der Tasche - aber dafür sechs Ludes, die ich nach Handelsschluss liebend gern mit dir teilen würde!" Ich zog dreimal schnell hintereinander die Augenbrauen hoch. Danny lächelte und zeigte mir den erhobenen Daumen. „Bin sofort dabei!" Ich nickte. „Aber auf jeden Fall muss ich dir ganz ernsthaft sagen, dass ich diesmal wirklich ein gutes Gefühl habe. Ich glaube, das Unternehmen kann weit über das Ziel hinausschießen. Und dann haben wir zwei Millionen Aktien. Rechne mal nach, Kumpel: Bei 100 Steinen pro Aktie sind das 200 Millionen. Und für so viel Geld machen die Menschen komische Sachen. Nicht nur Steve Madden." Danny nickte und sagte: „Ich verstehe, was du damit sagen willst, und du bist in solchen Sachen der Meister. Aber ich sage dir, dass Steve loyal ist. Das einzige Problem ist, das Geld aus ihm herauszukriegen. Er zahlt sehr langsam."
    Das war ein wichtiger Punkt. Eines der Probleme mit Rattenlöchern ist die Frage, wie man das Geld abschöpft, ohne irgendwie Alarm auszulösen. Das war leichter gesagt als getan, vor allem, wenn die Beträge in die Millionen gingen. „Es gibt da schon Möglichkeiten", sagte ich zuversichtlich. „Einen Teil davon könnten wir über einen Beratervertrag regeln, aber wenn es zig Millionen werden, müssen wir uns überlegen, ob wir das irgendwie mit unseren Schweizer Konten machen, aber da möchte ich mich so bedeckt wie möglich halten. Und so wie die Dinge liegen, haben wir noch größere Probleme als Steve Madden Shoes - zum Beispiel die 15 Unternehmen, die wir außer Madden noch in der Pipeline haben. Und wenn es mir schon schwerfällt, Steve zu trauen - naja, die meisten anderen kenne ich kaum." Danny sagte: „Sag mir doch einfach, was ich mit Steve machen soll, und dann mache ich es. Aber ich sage dir trotzdem, dass du dir seinetwegen keine Sorgen zu machen brauchst. Er singt dein Loblied lauter als irgendjemand."

    Ich wusste sehr gut, dass Steve Loblieder auf mich sang, vielleicht sogar zu gut. Es war einfach eine Tatsache, dass ich in seine Firma investiert und dafür 85 Prozent Ertrag kassiert hatte; also was schuldete er mir? Wenn er nicht gerade eine Reinkarnation von Mahatma Gandhi war, musste er sich eigentlich über mich ärgern - zumindest ein bisschen -, weil ich mir einen so großen Anteil von der nach ihm benannten Firma unter den Nagel gerissen hatte. Und dann gab es im Hinblick auf Steve noch ein paar Sachen, die mich störten, die ich aber Danny nicht mitteilen konnte - er hatte nämlich vorsichtig angedeutet, dass er lieber direkt mit mir Geschäfte machen würde als über Danny. Ich bezweifelte zwar nicht, dass sich Steve damit nur bei mir einschmeicheln wollte, aber seine Strategie verfehlte absolut ihr Ziel. Sie bewies, dass Steve ein gerissener Manipulator war - und vor allem, dass er den „Bigger Better Deal" anstrebte. Wenn er irgendwann einen BBD als mich finden würde, müsste man mit allem rechnen. Jetzt im Moment brauchte Steve mich. Das hatte allerdings wenig damit zu tun, dass ihm Stratton sieben Millionen Dollar beschafft hatte, und noch weniger mit den drei Millionen Dollar, die er als Rattenloch für Danny verdient hatte. Das war Schnee von ges tern. Auf die Zukunft gesehen bestand meine Macht über Steve darin, dass ich den Kurs seiner Aktie kontrollieren konnte, sobald sie an der Börse gehandelt wurde. Da ich der beherrschende Market Maker für Steve Madden war, würden so gut wie alle Käufe und Verkäufe im Board

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