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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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herrschte immer noch uneingeschränkter Chaos-Kapitalismus. Die Nasdaq wurde langsam erwachsen und galt nicht mehr als rothaariges Stiefkind der New York Stock Exchange. Auf allen Schreibtischen tauchten blitzschnelle Computer auf, die Einsen und Nullen von Küste zu Küste sausen ließen, und daher war es nicht mehr nötig, seinen Sitz tatsächlich an der Wall Street zu haben. Es war eine Zeit der Veränderung und der Umwälzungen. Als das Handelsvolumen an der Nasdaq wuchs, begann ich mit meinen jungen Strattoniten ein Trainingsprogramm, drei Stunden am Tag. Aus der schwelenden Asche des Großen Crashs wurde die Investmentbanking-Firma Stratton Oakmont geboren. Und bevor irgendein Regulierer wusste, wie ihm geschah, war es mit der Kraft einer Atombombe durch Amerika gerast.
    In diesem Augenblick kam mir ein interessanter Gedanke in den Sinn und ich sagte zu Danny: „Was sagen eigentlich die Idioten von der SEC heute so?" „Eigentlich gar nichts", antwortete er. „Die waren eigentlich ziemlich ruhig und haben sich über die Autos auf dem Parkplatz unterhalten, eben der übliche Mist." Er zuckte die Schultern. „Ich sag dir, diese Typen haben absolut gar keine Ahnung! Die scheinen nicht einmal zu wissen, wie man heutzutage einen Deal abwickelt. Die schauen sich immer noch die Handelsaufzeichnungen von 1991 an." „Hmmm", sagte ich und rieb mir gedankenverloren die Wange. Dannys Antwort überraschte mich nicht besonders. Schließlich hatte ich das Besprechungszimmer schon vor einem Monat verwanzt und betrieb täglich Gegenspionage gegen die SEC. Und eines der ersten Dinge, die ich über Regulierer von der Börsenaufsicht lernte (außer dass sie keinerlei Persönlichkeit besitzen), war die Tatsache, dass die Rechte nicht weiß, was die Linke tut. Während die SEC-Leute in Washington, D. C., das Steve-Madden-IPO genehmigten, saßen die New Yorker SEC-Leute in meinem Konferenzraum und wussten überhaupt nicht, was sich da anbahnte.

    „Wie viel Grad sind dort?", fragte ich mit großem Interesse. Danny zuckte die Schultern. „So an die 15 Grad, glaube ich. Sie haben ihre Mäntel an." „Um Himmels Willen, Danny! Warum ist es da drin so scheißwarm? Ich hab dir doch gesagt, ich will diese beschissenen Bastarde einfrieren, damit sie sofort zurück nach Manhattan fahren! Was soll ich denn noch machen, einen beschissenen Kühlhausfachmann kommen lassen, damit der das erledigt? Wirklich, Danny, ich will, dass ihnen Eiszapfen aus ihren beschissenen Nasen wachsen! Was genau verstehst du denn daran nicht?" Danny lächelte. „Hör mal, JB: Wir können sie hinausfrieren oder hinausschwitzen lassen. Ich kann vielleicht so einen kleinen Kerosinheizer in der Decke installieren lassen, dann können wir das Zimmer so heiß machen, dass sie Salztabletten brauchen, wenn sie am Leben bleiben wollen. Aber wenn wir es ihnen zu ungemütlich machen, gehen sie vielleicht wirklich, und dann können wir ihnen nicht mehr zuhören." Ich atmete tief ein und langsam wieder aus. Danny hatte recht, dachte ich. Ich lächelte und sagte: „In Ordnung, scheiß drauf! Sollen die Bastarde doch an Altersschwäche sterben. Aber mit Madden habe ich Folgendes vor: Ich will, dass er ein Papier unterzeichnet, in dem steht, dass die Aktien immer noch uns gehören, egal wie hoch sie steigen und egal was im Prospekt steht. Außerdem will ich, dass Steve das Aktienzertifikat treuhänderisch hinterlegt, damit wir die Kontrolle haben. Wigwam soll der Treuhänder sein. Und davon braucht niemand etwas zu erfahren. Das bleibt unter Freunden; Omertä, Kumpel. So lange Steve uns nicht über den Tisch ziehen will, ist alles gut."

    Danny nickte. „Ich kümmere mich darum, aber ich weiß nicht, was uns das bringen soll. Du weißt, dass wir damit ungefähr 17.000 verschiedene" - obwohl das Büro gerade erst nach Wanzen durchsucht worden war, flüsterte Danny die Worte „Gesetze brechen" - „wenn Steve für so viele Aktien das Rattenloch spielt." Ich hob die Hand und lächelte herzlich. „Ho - ho - ho! Beruhige dich! Zunächst einmal habe ich das Büro vor einer halben Stunde durchsuchen lassen, also wenn es hier irgendwelche Wanzen gibt, dann haben sie es verdient, dass sie uns erwischen. Und wir brechen keine 17.000 Gesetze, sondern vielleicht drei oder vier, wenn's hoch kommt fünf. Aber ganz egal, das braucht ja nie jemand zu erfahren." Ich zuckte die Schultern und änderte den Ton, jetzt klang ich schockiert: „Du überraschst mich sowieso, Dan! Eine

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