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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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sog einen kräftigen Schluck aus seinem Styroporbecher und schluckte den scharfen Inhalt hinunter, als wäre er nicht stärker als Evian eisgekühlt. Er begann den Kopf zu schütteln. „So viel Geld verdient und ihr drei Schwachköpfe blast es in die Luft, als gäbe es kein Morgen. Ihr macht euch damit völlig lächerlich. Was denkt ihr drei euch eigentlich? Dass ich irgend so ein Jasager bin, der sich umdreht und tot stellt, während ihr das beschissene Unternehmen kaputt macht? Habt ihr drei eigentlich eine Ahnung, wie viele Menschen für ihren Scheiß-Lebensunterhalt auf dieses Haus angewiesen sind? Habt ihr überhaupt eine Ahnung, wie viel Risiko und Gefahr..."

    Mad Max machte im typischen Mad-Max- Stil weiter, aber ich blendete das aus. Ich war wie hypnotisiert von seiner wunderbaren Fähigkeit, mit so wenig Nachdenken so viele Flüche zusammenzupacken, aber so, dass jeder Satz trotzdem so verflucht poetisch klang. Das war wirklich schön, wie er fluchte - wie Shakespeare mit Pfiff! Und bei Stratton Oakmont, wo Fluchen als hohe Kunstform galt, war es ein Kompliment, wenn man von jemandem sagte, dass er seine Flüche zu kombinieren verstand. Aber Mad Max bewegte sich da auf einer völlig anderen Ebene, und wenn er wie jetzt so richtig in Fahrt war, klangen seine Tiraden fast schon wohltuend.
    Jetzt schüttelte Mad Max angewidert den Kopf - oder vielleicht ungläubig? Wahrscheinlich war es ein bisschen von beidem. Was immer es auch war, er schüttelte den Kopf und erklärte uns drei zurückgebliebenen Schmendricks, dass sich die November-Abrechnung von American Express auf 470.000 Dollar belief, von denen nach seiner Rechnung nur 20.000 Dollar legitime Geschäftsausgaben waren; der Rest war privater Natur oder persönlicher Dreck, wie er sich ausdrückte. Und dann sagte er in höchst bedrohlichem Ton: „Ich will euch jetzt mal etwas sagen - ihr drei Wahnsinnigen werdet demnächst durch den Fleischwolf gedreht! Merkt euch meine beschissenen Worte - früher oder später kommen diese Arschlöcher vom Finanzamt, marschieren hier rein und machen eine vollständige beschissene Buchprüfung, und dann steckt ihr drei Schwachsinnigen ganz schön tief in der Scheiße, wenn nicht jemand diesem Wahnsinn ein Ende macht. Und deshalb lasse ich jeden von euch für diese Rechnung persönlich geradestehen." Er nickte und stimmte seiner eigenen Aussage zu. „Ich lasse das nicht übers Geschäft laufen - keinen beschissenen Penny davon -, und das ist verdammt noch mal mein letztes Wort! Ich ziehe die 450.000 direkt von euren aufgeblasenen verschissenen Gehaltsschecks ab und versucht nicht einmal, mich daran zu hindern!"

    Was - so eine bodenlose Frechheit! Ich musste etwas in seiner Sprache zu ihm sagen. „Jetzt lass mal die beschissene Kirche im Dorf, Dad! Was du da erzählst, ist doch vollkommener Müll! Ein ganzer Haufen davon sind legitime geschäftliche Ausgaben, ob du's glaubst oder nicht. Wenn du nur mal eine beschissene Sekunde aufhören würdest herumzuschreien, dann könnte ich dir sagen, was da was ist -" Aber wieder unterbrach er mich gleich wieder und richtete seinen Angriff direkt gegen mich: „Und du, du sogenannter Wolf der Wall Street - der verrückte junge Wolf. Mein eigener Sohn! Aus meinen beschissenen Lenden! Wie kann das nur sein? Du bist von dem Haufen der Schlimmste! Wieso zum Teufel gehst du hin und kaufst zweimal den gleichen Pelzmantel, für 80.000 Dollar das Stück? Hat alles seine Richtigkeit, ich habe dort angerufen, in dem beschissenen Allessandro's-Pelzladen, weil ich dachte, da müsste irgendwie ein Fehler vorliegen! Aber nein - weißt du, was mir der griechische Bastard dort gesagt hat?" Ich gab ihm die verlangte Antwort: „Nein, Dad, was hat der Arsch gesagt?" „Er hat mir gesagt, dass du zweimal den gleichen Nerzmantel gekauft hast - gleiche Farbe, gleiche Machart und alles!" Damit legte Mad Max den Kopf auf die Seite und drückte das Kinn auf ein Schlüsselbein. Er schaute mich mit seinen hervorquellenden blauen Augen an und sagte: „Wie, ist etwa ein Mantel nicht genug für deine Frau? Oder warte - lass mich raten - den zweiten Mantel hast du für eine Prostituierte gekauft, stimmt's?" Er machte eine Pause und nahm wieder einen tiefen Zug von seiner Zigarette. „Mir steht dieser ganze wertlose Dreck bis hier. Ihr meint wohl, ich wüsste nicht, was EJ Entertainment ist?" Er zog vorwurfsvoll die Augen zusammen. „Ihr drei Wahnsinnigen bezahlt Nutten mit der Firmen-Kreditkarte! Was für

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