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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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schriftliche Vereinbarung bringt uns sehr viel - auch wenn wir sie eigentlich gar nicht benutzen können. Sie ist ein kräftiges Abschreckungsmittel, damit er uns nicht aufs Kreuz legt."
    In diesem Moment kam Janets Stimme aus der Gegensprechanlage: „Ihr Vater ist unterwegs hierher." Schnell hervorgestoßene Antwort: „Sagen Sie ihm, ich bin in einer Besprechung, gottverdammt! " Janet direkt zurückstoßend: „Leck mich! Sagen Sie ihm das selber! Ich sage es ihm jedenfalls nicht!" So etwas Unverschämtes! Welche Frechheit! Ein paar Sekunden Schweigen. Dann jammerte ich: „Ach kommen Sie doch, Janet! Können Sie ihm nicht einfach sagen, dass ich in einer wichtigen Besprechung bin oder in einer Telefonkonferenz oder irgendwas, bitte?" „Nein und noch mal nein", sagte sie tonlos. „Danke, Sie sind eine richtige Perle von Assistentin, lassen Sie sich das verdammt noch mal gesagt sein! Erinnern Sie mich in zwei Wochen daran, wenn es Zeit für Ihr Weihnachtsgeld ist, okay?" Ich machte eine Pause und wartete auf Janets Antwort. Nichts. Beschissenes absolutes Schweigen. Unglaublich! Ich machte unbeirrt weiter: „Wie weit ist er noch weg?" „Ungefähr 50 Meter und nähert sich fürchterlich schnell. Ich sehe von hier aus die Adern am Kopf hervortreten, und er raucht mindestens eine ... oder vielleicht zwei Zigaretten gleichzeitig. Bei Gott, er sieht aus wie ein feuerschnaubender Drache." „Danke für die Aufmunterung, Janet. Können Sie ihn nicht wenigstens ablenken? Vielleicht irgendwie Feueralarm auslösen oder so? Ich -" In diesem Moment erhob sich Danny von seinem Stuhl, so als wollte er versuchen, mein Büro zu verlassen. Ich hob die Hand und sagte mit lauter, fester Stimme: „Wo zum Teufel willst du hin, Kumpel, hä?" Ich winkte mit dem Zeigefinger in Richtung seines Clubsessels. „Jetzt setz dich verflixt noch mal hin und entspann mal kurz." Ich wandte meinen Kopf wieder dem schwarzen Mikrofon zu. „Eine Sekunde, Janet, gehen Sie bitte nicht weg." Dann wandte ich mich wieder an Danny. „Ich will dir mal was sagen, Kumpel: Mindestens 50.000 oder 60.000 von dieser AmEx-Rechnung sind von dir, und deshalb musst du die Beschimpfung auch mitnehmen. Und schließlich ist man zu mehreren auch stärker." Ich wandte den Kopf wieder zu dem Mikrofon. „Janet, sagen Sie Kenny, er soll diese Minute seinen Hintern in mein Büro bewegen. Er hängt in dieser Scheiße auch mit drin. Und machen Sie meine Tür auf. Ich brauche ein bisschen Lärm hier drin."

    Kenny Greene, mein zweiter Partner, war ein ganz anderer Typ als Danny. Eigentlich konnten zwei Menschen unterschiedlicher nicht sein. Danny war der Klügere von beiden und, so unwahrscheinlich das auch klingen mag, der Kultiviertere. Kenny war eher ein Getrie bener, er hatte einen unersättlichen Hunger nach Wissen und Weisheit - zwei Eigenschaften, die ihm vollständig abgingen. Ja, Kenny war minderbemittelt. Das war traurig, aber wahr. Und er hatte ein unglaubliches Talent, in Geschäftssitzungen den größten Blödsinn von sich zu geben, vor allem bei besonders wichtigen Sitzungen, und deshalb ließ ich ihn nicht mehr teilnehmen. Danny konnte das unglaublich genießen und er ließ sich kaum eine Gelegenheit entgehen, mich an einen der vielen Mängel von Kenny zu erinnern. Ich hatte also Kenny Greene und Andy Greene - nicht miteinander verwandt - und schien von Greenes umgeben zu sein.

    Da flog die Tür auf und das mächtige Tosen brandete herein. Da draußen tobte ein beschissenes Gewitter der Gier und ich liebte es bis zum letzten Tropfen. Das mächtige Tosen -ja, das war die stärkste Droge, die es gab. Es war stärker als der Zorn meiner Frau, stärker als meine Rückenschmerzen und stärker als diese Regulierungstypen, die in meinem Besprechungszimmer froren. Und es war stärker als die Raserei meines Vaters, der sich in diesem Moment anschickte, selbst ein mächtiges Tosen loszulassen.

    In drohendem Ton und mit so weit aus den Höhlen tretenden strahlend blauen Augen, dass er aussah wie eine Zeichentrickfigur, sagte Mad Max: „Wenn ihr drei Bastarde nicht diesen verschissenen selbstgefälligen Ausdruck aus euren Gesichtern entfernt, dann schwöre ich bei Gott, dass ich das erledige!"
    Mit diesen Worten begann er, auf und ab zu gehen ... langsam und bedächtig ... das Gesicht zu einer Maske reinster Raserei verzerrt. In der rechten Hand hielt er eine brennende Zigarette, wahrscheinlich die 20. an diesem Tag; in der linken Hand hatte er einen Styroporbecher

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