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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aber vorwiegend Furcht. »Die meisten von Ihnen kannten meinen Vater, Herzog Leto. Er lehrte mich die Grundsätze der Ehre und der Herrschaft, die ich auch auf dem Thron des Imperators walten lassen möchte – wenn Sie es mir ermöglichen.«
    Paul ließ seinen Blick auf dem geschrumpft wirkenden Armand Ecaz ruhen, der wie versteinert dasaß. Mehrere Adlige und Würdenträger machten sich Notizen, viele andere hatten sich interessiert vorgebeugt und wollten erfahren, wie sie von der Situation profitieren konnten.
    »Da Shaddam keine legitimen Söhne hat und ich seine älteste Tochter Irulan zur Frau genommen habe, bin ich der rechtmäßige Erbe des Löwenthrons. Aber meine Herrschaft bedeutet keineswegs eine Fortsetzung der Corrino-Dynastie. Daraus haben wir alle unsere Lektion gelernt! Manche haben diese Machtverschiebung als Zeit des Aufruhrs betrachtet, aber Sie können mir dabei helfen, wieder Stabilität einkehren zu lassen.«
    »Stabilität?«, rief ein Mann aus dem Hintergrund. »Dank Ihnen ist nicht mehr viel Stabilität übrig geblieben!« Paul sah, dass das lange graublonde Haar des Zwischenrufers hinter der Schulter zurückgebunden war. Er hatte einen löwenartigen grauen Bart und stechende hellblaue Augen. Es war Graf Memnon Thorvald, der verbitterte Bruder einer der späteren Ehefrauen von Shaddam. Paul hatte ihn eingeladen, weil er glaubte, Thorvald könnte genug Groll gegen die Corrinos hegen, um zu seinem Verbündeten zu werden. Nun jedoch ließ der offensichtliche Zorn des Grafen erkennen, dass er zu einer anderen Kategorie gehörte. Möglicherweise war es notwendig, ihn zu isolieren.
    »Sprechen Sie frei heraus, Graf Thorvald!«, rief Paul in die hinteren Reihen. »Obwohl nur wenige der Adligen Ihnen zustimmen werden.«
    Thorvalds Miene zeigte Überraschung, aber er nahm die Einladung trotzdem ohne Zögern an. »Ihre Fremen-Armee ist wie ein Rudel wilder Wölfe. Wir alle haben gesehen, was sie auf Kaitain angerichtet hat. Man hat den Imperialen Palast niedergebrannt – und Sie haben es gestattet!« Er gestikulierte. »Und Sie sprechen von Wiederherstellung der Stabilität?«
    »Sprechen wir lieber vom Preis des Krieges – eines Krieges, den ich nicht führen wollte.« Paul breitete die Arme aus. »Wir können dem Blutvergießen unverzüglich Einhalt gebieten. Ihre Besitztümer bleiben unangetastet, wenn Sie einen Bündnisvertrag mit mir unterschreiben. Sie wissen, dass das Gesetz auf meiner Seite steht und meine Machtgrundlage gesichert ist.« Dann spielte er seinen stärksten Trumpf aus. »Und ich habe das Gewürz unter meiner Kontrolle. Die Raumgilde und die MAFEA stehen hinter mir.«
    Doch Thorvald wurde noch wütender. »Also bleibt uns nur die Wahl zwischen blutiger Instabilität oder Unterwerfung unter religiöse Tyrannei?«
    Bolig Avati, der führende Verwalter der ixianischen Technokraten, erhob sich und sprach mit fester Stimme. »Wenn wir uns bereiterklären, uns mit Ihnen zu verbünden, Paul Atreides, müssen wir Sie dann als Gott verehren? Viele von uns haben sich über die Notwendigkeit hinausentwickelt, falsche und überflüssige Gottheiten anbeten zu müssen.«
    Im Saal wurde verärgertes Raunen hörbar, das sich zum Teil gegen die Sprecher richtete, zum Teil aber auch ihre abweichenden Ansichten unterstützte. Thorvald erntete mehr Zustimmung, als Paul erwartet hatte.
    Paul hob die Stimme, um die Unruhe zu übertönen. »Meine besten Krieger sind durch die Schule der lebensfeindlichen Wüste von Arrakis gegangen. Sie haben gegen die rücksichtslosen Harkonnens und die Sardaukar des Imperators gekämpft. Sie haben nie von der imperialen Gerechtigkeit profitiert. Aber wenn Sie sich mir anschließen, werden meine Djihadis Ihre Welten in Ruhe lassen. Wenn eines Tages kein Feind mehr da ist, gegen den sie kämpfen könnten, werden wir keine mächtige Hauptarmee mehr benötigen.«
    Er holte tief Luft, und seine Miene wurde ernster. »Wenn meine Worte Sie nicht überzeugen, habe ich noch die Möglichkeit, weitere Anreize zu schaffen – Embargos, Steuergesetze, vielleicht sogar Blockaden. Ich habe bereits eine hohe Besteuerung aller Flüge zu Planeten angeordnet, die sich weigern, meine Herrschaft anzuerkennen.« Als sich das Raunen verstärkte, hob er die Stimme weiter. »Ich habe noch kein vollständiges Verbot verhängt, solche Welten anzufliegen, aber ich behalte mir eine solche Maßnahme als Möglichkeit vor. Ich würde lieber mit Ihnen zusammenarbeiten, als Druck auf Sie auszuüben,

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