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Der zweite Buddha

Der zweite Buddha

Titel: Der zweite Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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beiläufig: »Wollen Sie auch eine?«
    Sie machte ein böses Gesicht, aber dann mußte sie lachen. »Ja, geben Sie mir auch eine... Sie unmöglicher Mensch.«
    Ich hielt ihr das Etui hin und reichte ihr Feuer. Sie lehnte sich vor, hielt meine Hand mit dem Feuerzeug in ihren beiden Händen und sah mich über die Flamme hinweg an. »Ich brauche Hilfe, Donald«, sagte sie leise, »Ihre Hilfe. Und ich brauche sie dringend.«
    »Also weiter«, forderte ich sie auf. »Sie haben die Jade-Figur geklaut. Und?«
    Ihre Augen wurden groß. »O, Donald... Sie glauben mir nicht — ich fühle es, Sie glauben mir kein Wort!«
    »Aber ja, ich glaube Ihnen. Sie haben den Buddha geklaut.«
    »Seien Sie doch nicht so... nicht so kühl, nicht so schrecklich nüchtern!«
    »Was haben Sie denn erwartet? Soll ich schreiend an der Gardine hochklettern? Sie haben die Jade-Figur gestohlen, gut. Und nun haben Sie erfahren, daß ich dahintergekommen bin und auch weiß, wie Sie das Ding ‘rausgeschmuggelt haben. Daraufhin haben Sie sich entschlossen, die Geschichte zuzugeben. Weiter!«
    »Nein, Donald, nein! So war es nicht! Ich schwöre, daß es nicht so war! Sie lassen mich ja nicht ausreden!«
    »Also erzählen Sie«, schlug ich vor. »Vorhin am Telefon hatten Sie es so eilig, aber jetzt scheinen Sie ziemlich viel Zeit zu haben.«
    »Ich fürchte, die habe ich nicht...«
    »Dann gehen Sie sparsam damit um.«
    Sie rückte noch näher zu mir. Ihr Rock war ziemlich hochgerutscht, und ihre Lippen berührten fast mein Ohr. Ich wartete.
    »Donald«, begann sie schließlich, »ich habe das Vertrauen meiner Freundin mißbraucht.«
    »Von wem sprechen Sie?«
    »Von Phyllis. Ich bin... ich habe... mit Ihrem Mann ...«
    »Was sind beziehungsweise, haben Sie mit ihrem Mann?«
    Sie zögerte, dann erklärte sie: »Es war etwas mit einem Plan, den er hatte, eine Art Komplott... Er wollte, daß ich dabei mitmachte.«
    »Was für ein Komplott?«
    »Das weiß ich eben nicht. Aber er hatte alles vorbereitet... Ich glaube, er war in allem sehr gründlich, und er überlegte immer genau, was er tat.«
    »Na gut. Was sollten Sie bei der Sache tun?«
    »Ich sollte den Buddha stehlen.«
    »Nicht dumm«, gab ich zu. »Sie wollen sich jetzt damit verteidigen, daß Sie behaupten, den Buddha in Crocketts Auftrag genommen zu haben — darauf läuft es doch hinaus?«
    »Natürlich, so war es; genauso. Das versuche ich Ihnen ja die ganze Zeit zu erklären.«
    »Schön. Und jetzt haben Sie es mir erklärt.«
    »Nein... das heißt, nicht richtig. Ich habe Ihnen nur die nackten Tatsachen erzählt.«
    »Haben Sie wirklich? Na schön. Und jetzt wollen Sie der nackten Wahrheit ein Mäntelchen umhängen?«
    »Pfui, Donald, ich habe das Gefühl, Sie sind voreingenommen — Sie wollen überhaupt nicht hören, was ich zu sagen habe.«
    »Erlauben Sie mal — ich versuche ja schon die ganze Zeit herauszufinden, was Sie mir zu sagen haben.«
    Sie seufzte. »Sie machen es mir nicht leicht, wissen Sie...«
    »Was erwarten Sie eigentlich von mir?«
    »Nichts als ein bißchen Mitgefühl... O Donald, ich fühle mich so hilflos, so verlassen... ich brauche einen starken Mann, der mich hält, der mich beschützt...«
    »Ich bin aber nicht stark.«
    »O doch, Donald! Sie sind wundervoll. Sie wissen es nur nicht...«
    Vor allem wußte ich nicht, woran es liegen mochte, daß mir diese angebliche Tatsache im Verlauf einer Stunde nun schon zum zweitenmal mitgeteilt wurde. Da muß man ja mißtrauisch werden.
    »Gehört das zur nackten Wahrheit?« erkundigte ich mich. »Oder haben Sie schon mit den Schönheitsreparaturen begonnen?«
    »Sie sind gemein!« rief sie und versuchte, mich zu schütteln. »Oh, was sind Sie so gemein!«
    Ich beugte mich vor und drückte meine Zigarette aus.
    Sie ließ meine Schulter los und holte tief Atem. Als sie zu sprechen anfing, klang ihre Stimme ruhig und beinahe nüchtern. »Also das war so«, begann sie, »Dean Crockett kam eines Tages zu mir und erzählte, er wolle in der Nacht, in der die Party stattfinden sollte, einen Diebstahl arrangieren. Und zwar sollte der zweite von diesen beiden Jade-Buddhas verschwinden.«
    »Hat er einen Grund angegeben? «
    »Er brauchte einen Vorwand, um Detektive zu engagieren.«
    »Und warum wollte er Detektive engagieren?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hören Sie«, schlug ich vor, »erzählen Sie mir doch einmal genau, was Ihnen Crockett damals gesagt hat.«
    »Gut. Er sagte also, es liege ihm sehr viel daran, den Anschein zu

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