Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
Vom Netzwerk:
gewälzt.«
    »Wieso?«
    Lela schaute ihm in die Augen. »Willst du die Wahrheit wissen? Ich frage mich, wie es weitergehen soll, Jack. Falls du es nicht weißt – wir beide sitzen ganz schön in der Scheiße. Entschuldige, wenn ich es so krass ausdrücke.«
    Als Jack zur Minibar ging, sah er Lelas Pistole dort liegen. »Ist die Waffe geladen?«
    »Ja.«
    »Wie geht es deinem Freund Ari? Hast du ihn noch einmal angerufen?«
    »Vor ein paar Stunden. Ari geht es besser. Ein Arzt hat seine Wunde versorgt. Keine Sorge, ich habe nur kurz mit ihm gesprochen und das Handy dann sofort ausgemacht. Ich habe sogar den Akku herausgenommen, falls die Koordinaten bereits geortet wurden. Ari ist bestimmt sauer auf mich.«
    »Kluges Mädchen. Aber du hast recht. Du steckst in Schwierigkeiten.« Jack öffnete eine Flasche Mineralwasser aus der Minibar. »Vielleicht wird es Zeit, dass ich dir helfe, deinen Hintern zu retten und ein paar Pluspunkte zu sammeln.«
    »Wie meinst du das?«
    Jack trank einen Schluck Wasser. »Ich habe die Schriftrolle. Sie liegt an einem sicheren Ort. In Maalula habe ich sie gegen eine andere antike Schriftrolle ausgetauscht. Pasha muss es später bemerkt haben und macht jetzt ganz sicher Jagd auf mich. Möglicherweise arbeitet er für Hassan Malik.«
    Lela starrte Jack ungläubig an. »Aber du hast mir doch gesagt, du hättest die Schriftrolle nicht.«
    »Ich hatte sie auch nicht. Ich habe nur gesagt, dass ich sie Professor Green nicht gestohlen habe.«
    »Das ist doch Wortklauberei!«, rief Lela wütend. »Wo ist die Schriftrolle jetzt?«
    »Wie ich schon sagte, an einem sicheren Ort.« Er hielt sein Handy hoch. »In der Hoffnung, dass niemand sich die Fotos auf meinem Handy anschaut, habe ich Aufnahmen von der Schriftrolle gemacht.«
    Lela stieg die Röte in die Wangen. »Jack …«
    »Wirf mir jetzt nicht vor, dass ich lüge oder Wörter verdrehe. Nachdem ich die Schriftrolle wiedergefunden hatte, wollte ich auf keinen Fall, dass sie noch einmal abhandenkommt. Das musst du verstehen, Lela.«
    »Aber du hast mich angelogen, Jack.«
    »Nur eine kleine Notlüge. Ich musste um jeden Preis für die Sicherheit der Schriftrolle sorgen. Ich wusste nicht mehr, wem ich noch trauen konnte und wem nicht.«
    »Und jetzt vertraust du mir?«
    Jack schaute ihr ins Gesicht. »Ganz ehrlich? Ich bin mir nicht sicher. Jedenfalls vertraue ich dir genug, um dir das alles zu erzählen.«
    »Und jetzt?«
    Jack trank einen weiteren Schluck Wasser. »Ich wollte, ich wüsste es. Aber wenn du recht hast, und Hassan meldet sich, wird er einen Tausch vorschlagen – vermutlich die Schriftrolle gegen Yasmin.«
    »Möchtest du sie unbedingt zurück?«
    »Ich möchte wissen, wer sie wirklich ist und warum sie mich angelogen hat.« Er zog sein Notizheft aus der Gesäßtasche. »Da jetzt Klarheit zwischen uns herrscht, will ich dir etwas zeigen.«
    »Und was?«
    »Ein paar interessante Übersetzungen und einen weiteren Satz aus der Schriftrolle«, sagte Jack. »Außerdem eine Inschrift, die unter den Straßen Roms in eine Marmorplatte gemeißelt ist.«Lela las die Übersetzungen und starrte fassungslos auf die Zeilen. »Bist du sicher, dass du alles richtig übersetzt hast?«
    »Ja. Meine Lateinkenntnisse sind ganz gut. Im Laufe der Jahre habe ich eine Menge römische Inschriften übersetzt. Und meine Aramäischkenntnisse sind passabel.«
    »Das ist unglaublich.«
    »Oh ja. Und ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass der Inhalt der Schriftrolle die Religion, die Geschichte, überhaupt alles verändern könnte. Deshalb habe ich das Telefonat hier im Hotel geführt.«
    »Wen hast du angerufen?«
    Jack klappte sein Notizheft zu und steckte es ein. »Doktor Alfonse Gati, einen Harvard-Absolventen und erstklassigen Historiker. Seine Freunde nennen ihn Fonzi. Fonzi ist ein wenig … nun ja, sonderbar, um es milde auszudrücken. Aber er ist einer der besten Experten für Schriftrollen und mit dem Atbasch-Code vertraut. Er hat damals mit meinen Eltern in Qumran zusammengearbeitet und ist ein Freund von Buddy. Ich hoffe, er kann uns helfen, den Code zu knacken.«
    Lela schaute Jack an, ohne etwas zu erwidern.
    »Was ist los?«, fragte Jack. »Du scheinst mit den Gedanken ganz woanders zu sein.«
    Lela zögerte. »Es ist etwas Persönliches. Ich möchte dir etwas sagen.«
    »Und was?«
    »Nachdem deine Eltern gestorben waren und du in die Staaten zurückgekehrt warst, habe ich ständig an dich gedacht. Du hast mir nie geschrieben oder mich

Weitere Kostenlose Bücher