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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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streiten.«
    »Was geschah dann?«
    »Ich habe nur Gerüchte gehört. Jedenfalls soll Hassan sich beduinischen Verwandten angeschlossen und in der Wüste illegal nach wertvollen Altertümern gesucht haben. Den Gerüchten zufolge hatte er Glück und fand mehrere Schriftrollen, die er an private Sammler verkauft hat. Auf diese Weise ist er offenbar an sehr viel Geld gekommen.«
    »Hat die Polizei nicht ermittelt?«
    Lela zuckte mit den Schultern. »Klar, aber ihm konnte nichts nachgewiesen werden. Kurze Zeit später hatte Hassan eine ganze Reihe legaler Geschäfte. Unter anderem handelt er mit seltenen Artefakten und kostbaren Gemälden. Er ist ein schwerreicher Mann und hat eine Villa in der Nähe von Rom. Wenn sein Bruder Nidal in diese Sache verwickelt ist, kann man davon ausgehen, dass Hassan großes Interesse an der Schriftrolle hat.«
    Jack kniff die Lippen zusammen. »Und jetzt besteht die Gefahr, dass er Yasmin in seiner Gewalt hat.«
    »Wer immer sie sein mag.«
    »Wo ist diese Villa?«
    »In Bracciano in der Nähe von Rom.«
    »Erzähl mir etwas über die Symbole, die du in dem Kloster gesehen hast. Zeig mir, wie sie ausgesehen haben.«
    Lela nahm einen Stift und ein Blatt Papier mit dem Hotellogo aus der Schublade des Nachttisches und zeichnete es auf.»Von dem rechten Symbol zog sich eine Blutspur über die Wand bis auf den Boden. Aber das hat wahrscheinlich keine tiefere Bedeutung. Es zeigt nur, dass Novara verblutet ist. Hast du eine Ahnung, was die Symbole bedeuten, sieht man davon ab, dass sie zwei Kreuzen ähneln? Könnten sie auf Aramäisch einen Sinn ergeben?«
    Jack kratzte sich die Wange. »Der Buchstabe T hatte im Alt-Aramäischen die Form eines Kreuzes. Also hätten wir hier ein doppeltes T, was immer es bedeuten mag. Vielleicht ist es eine Art Code.«
    »Eine andere Erklärung fällt dir nicht ein?«
    Jack zuckte mit den Schultern. »Ich fürchte nein. Vielleicht sind wir auf einer völlig falschen Spur.«
    »Die Symbole müssen irgendetwas bedeuten, sonst hätte Novara nicht seine letzten Kräfte mobilisiert, um sie mit seinem eigenen Blut an die Wand zu zeichnen. Ich glaube, er hat nicht damit gerechnet, dass Pasha ihn erschießt. Vielleicht wollte er einen Hinweis zurücklassen, um sich zu rächen. Aber was bedeutet dieser Hinweis?«
    »Keine Ahnung. Ich bin kein Experte für Aramäisch – aber der Mann, den ich vorhin angerufen habe, ist einer. Ich hoffe nur, er ruft zurück. Jack trat ans Fenster und rieb sich über die Stirn.
    »Woran denkst du?«, fragte Lela ihn.
    »Ach, nichts weiter. Ich bin ziemlich fertig. Ich habe seit fast zwei Tagen kein Auge zugetan.« Er drehte sich um und schaute Lela an. »Könnte es sein, dass das mit Yasmin ein Irrtum ist?«
    »Das bezweifle ich.«
    »Meinst du, Hassan könnte etwas mit Greens Tod zu tun haben?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube es aber nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Wenn, müsste er die Schriftrolle doch bereits haben, oder?«
    »Da hast du auch wieder recht.« Plötzlich schwankte Jack und griff mit einer Hand an den Nachttisch, um das Gleichgewicht zu halten.
    Lela eilte zu ihm und stützte ihn. »Was ist?«
    Jack presste sich eine Hand auf die Stirn. »Ich fühle mich beschissen.«
    »Was macht dein Bein?«
    »Geht so. Aber ich habe wahnsinnige Kopfschmerzen, und alles dreht sich vor meinen Augen …«
    »Lass mal sehen.« Lela drückte ihn aufs Bett und untersuchte seine Kopfwunde. »Ich muss die Wunde desinfizieren. Meinst du, Scotch geht auch?«
    »Was für eine Verschwendung. Aber mach nur.«
    Lela tauchte einen Finger in ihr Glas und tupfte den Whisky auf die Wunde. Jack spürte einen stechenden Schmerz und zuckte zusammen.
    »Du musst dich jetzt ausruhen«, sagte Lela.
    Jack sah ihren besorgten Blick, und ihre gegenseitigen Gefühle flackerten wieder auf. Lela strich ihm über die Wange. »Versuch zu schlafen.«
    »Ich muss dir etwas sagen, Lela.«
    »Und was?«
    »Es ist schön, dich nach all den Jahren wiederzusehen.«
    »Ich freue mich auch.« Lela beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Leg dich jetzt hin.«
    Jack streckte sich auf dem Bett aus. Seine Lider waren schwer wie Blei. »Willst du denn nicht schlafen?«, fragte er.
    »Doch. Gleich. Mach jetzt die Augen zu, Jack.«
    Jacks Kopf sank ins Kissen. Die Anspannung der letzten Tageforderte ihren Tribut. Er war hundemüde und wehrte sich nicht mehr dagegen. Kaum hatte er die Augen geschlossen, fiel er in tiefen Schlaf.

89.
    R OM
    Anna Kubel war eine attraktive,

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