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Der Zweite Messias

Titel: Der Zweite Messias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenn Meade
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weil …« Cassini verstummte.
    »Weil was?«, fragte Weiss.
    »Robert Canes Tod vor zwanzig Jahren war möglicherweise gar kein Unfall.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Cassini seufzte. »Sergeant Raul hatte damals die Ermittlungen übernommen. Er hat mir etwas anvertraut, was er nicht in seinem Bericht erwähnt hatte.«
    »Und was?«
    »Er hatte den vagen Verdacht, jemand könnte sich an der Bremsleitung des Pick-ups zu schaffen gemacht haben. Aber das Fahrzeug war so stark verbrannt, dass entsprechende Beweise unmöglich erbracht werden konnten.«
    Weiss’ Miene verfinsterte sich. »Die Bremsleitung manipulieren? Wer hätte so etwas tun sollen?«
    Cassini warf ihm einen eindringlichen Blick zu. »John Becket war als einer der Ersten am Unfallort …«
    »Willst du damit sagen, Becket hat etwas mit Robert Canes Tod zu tun?«
    »Ich kann mir ein Motiv vorstellen. Vielleicht glaubte Becket, die Schriftrolle könnte der Kirche schaden. Seine Furcht könnte ihn dazu getrieben haben, aus einem falschen Verständnis von Loyalität heraus ein solch schreckliches Verbrechen zu begehen. Und ich bin sicher, dass den Papst in letzter Zeit etwas quält. Ich frage mich sogar, ob er beabsichtigt, seine eigene Schuld zu gestehen, wenn er die Archive öffnet.«
    Weiss schüttelte so heftig den Kopf, dass sein fülliges Gesicht wackelte. »Das hört sich alles äußerst beunruhigend an, Umberto. Es steht sehr viel auf dem Spiel. Gibt es keine Möglichkeit, diesem Irrsinn ein Ende zu setzen?«
    Cassinis Gesichtszüge erstarrten, als er sich zu Weiss vorbeugte und dessen Arm umklammerte. »Überlass den Papst mir. Ich weiß, wie ich dieses Problem lösen kann.«
    Weiss runzelte die Stirn. »Und wie?«
    »Damit mein Plan aufgeht, müssen wir zuerst Jack Cane und die Schriftrolle finden.«
    »Und dann?«
    »Dann müssen wir Cane und die Schriftrolle beseitigen.«

94.
    R OM
9.20 U HR
    In einer Stadt, die für ihre Kulturdenkmäler berühmt war und in der es mehr Museen pro Quadratkilometer gab als in jeder anderen Hauptstadt der Welt, war das private Museum in der Villa Panaro eines der kleinsten und ungewöhnlichsten. An dieser Villa in gotischem Stil, die im sechzehnten Jahrhundert den berüchtigten Borgias gehört hatte, war nicht einmal ein Schild angebracht.
    Strömender Regen ging auf die Stadt nieder, und Donner grollte in der Ferne. An diesem Morgen war der Himmel pechschwarz, und der Eingang wirkte unheimlich. Zwei Gaslampen an der Mauer links und rechts der Tür warfen flackernde Schatten, als Jack und Lela sich dem Haus nährten.
    »Wo genau sind wir?«, fragte Lela, als sie unter einer Reihe kunstvoll gearbeiteter steinerner Wasserspeier stehen blieben, die aus dem Dachvorsprung ragten. »Hier sieht es richtig gruselig aus.«
    »Wir stehen vor einer der großartigsten privaten Sammlungen römischer Artefakte in diesem Land, wenn nicht in der ganzenWelt. Für das Publikum ist das Museum nur an wenigen Tagen im Jahr geöffnet, und das auch nur, um Steuervorteile zu nutzen. Wenn man das Glück hat, diese Tage zu kennen, kann man einen Blick in das Museum werfen.«
    »Soll mich das jetzt beeindrucken?«
    »Ich glaube schon. Wir sprechen über persönliche Besitztümer römischer Kaiser und Generäle. Und über Material, das in Pompeji ausgegraben wurde – ein paar sehr wertvolle Gold- und Silberschmuckstücke, Stadtchroniken, seltene Münzen und Statuen. Es gibt hier sogar eine Waschschüssel aus Marmor, die einst Julius Cäsar gehört hat.«
    Sie waren einen Häuserblock von der Villa entfernt aus dem Taxi gestiegen und den Rest des Weges zu Fuß durch die einsamen Straßen gelaufen, als plötzlich das Unwetter losgebrochen war. Nun schaute Lela auf die schwarz gestrichene Eingangstür. »Wie steht es mit der Sicherheit, wenn die Sammlung so kostbar ist?«
    Jack lächelte und drückte auf den Klingelknopf an der Gegensprechanlage. »Man sieht hier zwar nicht viele Wachleute, aber die Villa verfügt über ein erstklassiges Sicherheitssystem, das mit dem Polizeirevier gleich um die Ecke verbunden ist.«
    Lela rieb sich fröstelnd die Arme. Die morgendliche Kälte kroch in ihren Körper. »Bist du sicher, dass dein Freund zu Hause ist?«
    »Er ist auf jeden Fall zu Hause. Fonzi ruft dich nicht um halb acht morgens zurück und verschwindet dann. Seine Wohnung liegt im obersten Stock. Fonzi ist übrigens ein unverbesserlicher Herzensbrecher. Wenn du das Gefühl hast, dass er deine Vorzüge unter die Lupe nimmt, sei nicht gleich

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