Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Derek Landy

Derek Landy

Titel: Derek Landy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebellion der Restanten
Vom Netzwerk:
in Irland auftauchen?"
    "Doch, in einer knappen Stunde. Haben Sie dort etwas zu
erledigen?" "Ja", antwortete Caelan. "Ich lasse Sie wissen,
wann wir ankommen." "Danke,
Mr Shudder."
    Shudder ging zur Treppe und nickte einem entgegenkommenden
Gast zu. Dann stieg er auf seinem morgendlichen Rundgang wie jeden Tag in den
zweiten Stock hinauf. Bis auf zwei waren alle Zimmer auf diesem Stockwerk
belegt, doch noch keiner der Gäste war wach. Vor Zimmer Nr. 24 blieb er wie
jedes Mal stehen und prüfte den Türknauf. Er ließ sich drehen, doch die Tür
ging nicht auf. Sie war fest verschlossen wie immer.
    Zufrieden kehrte er in sein Büro im Erdgeschoss zurück. Er
erledigte einigen Papierkram und bekam kaum mit, wie die Örtlichkeit sich
veränderte. Hätte jemand draußen gestanden, hätte er gesehen, wie das Hotel
Mitternacht plötzlich auseinander fiel und innerhalb weniger Sekunden in der
Erde versank. Diejenigen, die sich im Hotel aufhielten, spürten lediglich ein
leichtes Beben, weiter nichts.
    Er griff nach dem Telefon und wählte das Zimmer des Vampirs
an, als er wieder ein Beben spürte und das Hotel in einem Wald außerhalb von
Dublin aus dem Boden schoss und wuchs. Er teilte Caelan mit, dass sie angekommen
seien, und eine Minute später verließ der Vampir das Hotel.
    Shudder arbeitete noch eine Stunde, holte dann den Schlüssel
zu dem Wagen, den er hier geparkt hatte, und ging hinaus. Er musste einkaufen,
Lebensmittel und Putzzeug. Außerdem neue Möbel für das Zimmer des Vampirs. Und
ein paar ordentliche Ketten.
    Es war kalt im Wald, als er zwischen den Bäumen durchging.
Zweige knackten unter seinem Gewicht und jeder Schritt wirbelte nasse Blätter
auf. Er erreichte die Lichtung neben der Straße, die dem Hotel als Parkplatz
diente, und blieb stehen.
    Vor ihm auf dem Boden lag ein bewusstloser Mann. Trotz der
Kälte trug er nur Jeans und ein T-Shirt. Er war tätowiert und gepierct.
    Shudder nahm eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und
drehte sich in dem Moment um, als der Restant auf ihn zuflog. Er wich zurück
und versuchte vergeblich zu verhindern, dass er ihm gewaltsam den Mund öffnete
und hineinschlüpfte. Er würgte und seine Kehle schwoll an, als der Restant sich
hinunterarbeitete. Shudder fiel auf die Knie. Er spürte, wie der Restant sich
in ihm ausbreitete, wie er durch seinen Körper fuhr und seine Dunkelheit in
seinen Blutkreislauf sickerte. Dann hörte der Schmerz auf. Seine Finger und
Zehen kribbelten.
    Shudder erhob sich. Er blickte zu Finbar Wrong hinüber, der
zwischen welken Blättern bewusstlos im nassen Gras lag. Er erinnerte sich, dass
er Finbar gewesen war, und er erinnerte sich an alles, was er in der Vision
gesehen hatte. Vor Finbar war Shudder Kenspeckel Gruse gewesen und davor ...
nun, davor hatte er zusammen mit allen anderen Restanten lange Zeit eingesperrt
in einem Raum im Hotel Mitternacht verbracht.
    Shudder löste den Schlüssel von der Kette, die er um sein
Handgelenk trug, und ging zum Hotel zurück, um seine Brüder und Schwestern zu
befreien.
     
    LASSTUNS FROH UND MUNTER SEIN
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, noch gar nicht so lange
her, da war der Weihnachtsmorgen eine ganz große Sache gewesen. Ein Morgen, an
dem Stephanie Edgley aufgewacht und zum Schlafzimmer ihrer Eltern gerannt war
und sie praktisch aus dem Bett gezerrt hatte. Ihr Vater war dann immer als
Erster nach unten gegangen, um nachzusehen, ob der Weihnachtsmann schon wieder
weg war. Nachdem er Entwarnung gegeben hatte, waren auch Stephanie und ihre
Mutter ins Wohnzimmer gelaufen und alle drei waren sie unter dem Weihnachtsbaum
abgetaucht und hatten vor Freude gejauchzt, während sie ihre Geschenke
auspackten. Ihr Dad jauchzte aus irgendeinem Grund immer am lautesten,
besonders wenn er stapelweise nagelneue Socken bekam. Ihr Dad liebte neue
Socken. Es war fast besorgniserregend, wie er sich darauf freute, die neuen
Paare anzuziehen.
    Ihre Mutter fand ausnahmslos jeden Weihnachtsmorgen zum
Brüllen. Eine von Walküres Lieblingserinnerungen war, wie ihre Mutter sich vor
Lachen krümmte, nachdem sie das Geschenk von ihrem Mann ausgepackt hatte. So
zum Beispiel in dem Jahr, als er ihr einen Hammer geschenkt hatte. Walküre sah
immer noch das Gesicht ihres Vaters vor sich, der fast platzte vor Stolz, weil
er ganz ohne fremde Hilfe ein Geschenk für seine Frau gefunden hatte. Und dann
der Ausdruck von Ratlosigkeit, der sich auf seinem Gesicht breit machte, als
seine allerliebste Melissa langsam auf den Teppich

Weitere Kostenlose Bücher