Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
Vom Netzwerk:
Begebnissen / wollen auch bey besserer Gelegenheit euren ausgestandenen Straus mit dem grossen Versucher / anhören / und nunmehr geschäfftig seyn / beydes zu euer Hochzeit / und zu meines Herr Bruders Krönung Bereitschafft zumachen / und daß die geladenen Könige aus Gallien / Schweden und Dänenmark wol und gebührlich empfangen werden; nur wird ein einziges Fräulein-Bild uns bey dieser Fröligkeit mangeln /welche zweifels ohn mein Herr Bruder Arbianes gerne / meine Fr. Schwester Klara aber sehr ungerne dabey leiden möchte. Diese kunten nicht gedenken / was vor eine diese seyn möchte / biß Valiska sagete: Er solte sich seines ehmahligen Bräutigam-Standes mit dem BaurenFräulein / Frl. Metten erinnern; worüber sie beyderseits überlaut lacheten / Fr. Klara sagete: Ja Herzen Fr. Schwester / gedenket eure Liebe wol / daß ich meinen Fürsten aus dieser BaurenHütte so rein und züchtig solte wieder bekommen haben / als er dahinein gangen ist? gewißlich möchte ich dieses schöne Bildichen mit ihren pflaumen-weichen Händichen und blut-bund-gefärbeten Mündichen hieselbst sehr ungerne sehen; dann wer weiß / ob sie nicht allein kühne Einsprache tähte / sondern mein Fürst den alten Schrol wieder bekomen / mich verlassen / und mit dieser kühnen Heldin / die ihrem Vater die Kehle so freundlich zu küssen weiß gar davon zihen möchte. Verzeihe es Gott euch beyden / sagte Arbianes / aber 5000 Kronen gäbe ich drumb / dz sie möchte zugegen seyn / es dürfte noch lustige Schwänke abgeben / und erkenne ich mich schuldig / ihr das Pferd / Kleider und andere angewante Kosten zuerstatten / insonderheit möchte ich dem guten Weibe ihren Pelz gerne bezahlen / ob sie gleich davor ein übriges gescholten und gefluchet hat. Also brachten sie diese Zeit in aller geziemenden Fröligkeit zu / und ob zwar König Mnata Freiheit hatte / nach seinem Königreich zuzihen / baht er sich doch selbst zu Arbianes Hochzeit /welches den unsern sehr wol gefiel / und auff sein Ansuchen ihm ganz gerne einwilligten / daß er 100 seiner besten Ritterschafft zu sich foderte / ihm auffzuwarten. Mit Auffbauung der verstöreten Städte und Dörffer ward fleissig fortgefahren / und alles auff Königs Mnata Befehl besser gemacht / als es vorhin gewesen; so hielt er auch mit seinen Schenkungen bey dem Königl- und Fürstlichen Frauenzimmer immer an / daß Valiska ungeduldig drüber ward; er aber hoch beteurete / daß er sein halbes Königreich nicht drum nehmen wolte / daß er in diese Tugend-Schuele nicht kommen währe / woselbst er nunmehr in etwas gefasset hätte / was einem Könige anstünde / welches ihm dann überaus lieb währe / ungeachtet er zuvor eine zimlich harte Stäupe / welche er wol verdienet / hätte aushalten müssen. Er lebete sonst wie ein Bruder mit unsern Königen / und erlangete bey Valisken / daß Herkules nacketer Kampf mit seinem ehmaligen Bato gehalten / auff seine Kosten zum zierlichsten auff vier Tücher abgemahlet / und auff dem langen Umgange auffgehenket ward.
    Bald nach geendigtem Pannonischen Kriege / kam der alte Friese Wittho mit seinem ungerahtenen Sohn Gerd zu Prag an / ließ sich bey Wolffgang angeben /der sie beide wol empfing / sie aber wegen Verenderung seiner Sitten und Wandels kaum gläuben wolten / daß er der vorige ihr Vetter währe. Er führete sie unangemeldet hin zu Arbianes und seinem Gemahl / von denen der Alte überaus freundlich empfangen ward /da sie sich nicht scheuheten / ihn ihren Erhalter und Vater zunennen. Er hingegen bezeigete sich aufs demühtigste / und wahr sein erstes Vorbringen / daß er vor seinen Sohn um Gnade und Vergebung anhielt /welches ihm nicht allein gnädig eingewilliget ward /sondern es machete ihn Arbianes zu seinem Unterstalmeister / weil er mit Pferden wol umzugehen wuste. Wittho aber erhielt / daß er Zeit seines Lebens bey Wolffgang bleiben möchte / der ihm alles gutes taht /und wol erkeñete / daß er seiner Wolfahrt erste Ursach wahr. Er hatte sonst noch sechs grobe einfältige BaurenKnechte / seine Anverwanten mit sich herbracht / denen statliche Meyerhöfe eingetahn wurden; berichtete auch / was gestalt der Rohtbart auf Königlichen Befehl angegriffen / und wegen der vorgebrachten Lüge (ob hätte er Arbianes uñ das Fräulein sollen nach dem Reinstrom bringen) befraget worden / hätte anfangs alles geleugnet / aber nach angelegter harter Pein / nit allein sein Vorhaben / den Fürsten mit dem Fräulein umzubringen / sondern in die 27 Mordtahten bekennet /

Weitere Kostenlose Bücher