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Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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traf. Mr. Stevens wusste seit über einem Monat von der Affäre seiner Frau und wollte Fotos von ihr und ihrem Lover beim Betreten und Verlassen des Hotels. Er brauchte sie als Munition für einen sehr hässlichen Sorgerechtsstreit, der, wie er wusste, auf ihn zukam. Es ging nicht um Kinder – Mrs. Stevens hatte nie welche gewollt –, aber im Besitz des Paares befanden sich drei hochgezüchtete Irish Setter, die zusammen mehr als ein Dutzend Auszeichnungen bei der Crufts-Hundeausstellung gewonnen hatten und deren Welpen für Tausende von Pfund weggingen. Nightingale wusste nicht recht, warum die Untreue seiner Frau Mr. Stevens’ Aussicht verbessern sollte, die Hunde zu behalten, aber sein Auftraggeber bezahlte gut, und so hielt Nightingale es einfach mit der Philosophie, dass der Kunde immer recht hat, selbst wenn das eindeutig nicht der Fall ist.
    Als er die Haustür hinter sich schloss, fuhr ein schwarzer Range Rover vorbei, und er erhaschte einen Blick auf mürrische, schwarze Gesichter, die ihn aus halb geöffneten Fenstern anstarrten. Nightingale beobachtete den Wagen, wie er die Straße entlangfuhr und dann in eine Seitenstraße verschwand. Er wandte sich nach rechts, damit er nicht am Fenster von Mrs. Chans Restaurant vorbeimusste, und zündete sich auf dem Weg zur U-Bahn-Station Queensway eine Zigarette an. Der Himmel war bleigrau, und der Wetterbericht hatte Schneeschauer vorhergesagt.
    Er war noch etwa dreißig Meter von der U-Bahn-Station entfernt, als er den Range Rover erneut erblickte. Diesmal rollte er auf ihn zu. Nightingale schaute auf das Kennzeichen und prägte es sich bewusst ein. Während er das Nummernschild noch betrachtete, hielt der Wagen an, und die Hintertüren gingen auf; zwei Männer stiegen aus, einer auf jeder Seite. Sie schlugen die Türen zu, und der Wagen fuhr davon. Als er an ihm vorbeirollte, sah Nightingale sein Spiegelbild in den getönten Scheiben.
    Zwei Motorräder bogen in der Nähe des Whiteleys Shopping Center in den Queensway ein. Es waren Gelände-Bikes, deren Fahrer schwarze Lederkleidung und weiße Helme trugen. Ihre Gesichter waren hinter getönten Visieren verborgen. Sie hielten am Straßenrand und jagten die Motoren hoch. Nightingale blieb stehen, und ein Schauder lief ihm den Rücken hinunter. Irgendwas war da faul, das spürte er, und instinktiv schoss ihm ein Adrenalinstoß ins Blut. Seine Nackenhaare sträubten sich, und er blickte sich nach hinten um.
    In einer Ladentür stand eine junge Frau, von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Enge schwarze Jeans und ein langer schwarzer Mantel über einer schwarzen Lederweste. Um den Hals trug sie eine schwere Silberkette, von der ein umgedrehtes Silberkreuz herabhing. Sie lächelte und enthüllte dabei vollkommen ebenmäßige Zähne. Ihre Augen waren schwarz wie Kohle, ihre Wimpern dick mit Mascara überzogen, und auf ihrem Mund glänzte schwarzer Lippenstift. Neben ihr stand ein schwarz-weißer Hund, ein Bordercollie. Sein Schwanz peitschte hin und her. Die Augen des Hundes waren so schwarz wie die seiner Herrin. Ihr rabenschwarzes Haar war ungleichmäßig geschnitten, und ein Pony hing ihr in die Stirn. Ihre Frisur hatte sich seit ihrer letzten Begegnung mit Nightingale verändert. Proserpina. Ihr Lächeln wurde breiter.
    » Sie sind hinter dir her, Nightingale « , sagte sie.
    Nightingale sah zu den beiden Männern hinüber, die aus dem Range Rover gestiegen waren, und bemerkte, dass beide Skimasken trugen und die rechte Hand unter dunklen Puffa-Jacken verborgen hielten. Er trat von der Straße zurück. Hinter sich hörte er erhobene Stimmen, drehte sich um und sah einen indischen Ladenbesitzer, der zwei Jugendliche anschrie und des Diebstahls bezichtigte. Er hörte es hupen und zuckte zusammen, als ein schwarzes Taxi vorbeifuhr. Die beiden Männer kamen zielstrebig auf ihn zu. Ihre Rechte steckte noch immer unter der Jacke, und über den Skimasken hatten sie noch die Kapuzen auf. Sie bewegten sich auseinander, und einer trat auf den Bürgersteig.
    Hinter Nightingale überschütteten die beiden Jugendlichen den Ladenbesitzer mit rassistischen Beleidigungen. Zwei Rentnerinnen in langen Mänteln, die einen Einkaufs-Trolley hinter sich herzogen, blieben stehen, um die Auseinandersetzung zu verfolgen, aber Nightingales Aufmerksamkeit galt ganz den beiden Männern mit den Skimasken. Inzwischen waren beide auf dem Bürgersteig und schnitten zwischen den Passanten hindurch wie Haie durch einen Fischschwarm. Keinem schien

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