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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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ich Ihnen einen Besuch abstatte, wenn Sie sich erholt haben."
    „Das ist alles sehr überwältigend, Sedgecroft."
    Er betrachtete sie mit halb geschlossenen Lidern. Eine überwältigende Wirkung auf eine Frau zu haben, war etwas, womit er sich auskannte. Er verspürte eine gewisse Erleichterung, da er wusste, wie damit umzugehen war. „Mein Cousin hat offenbar keine Ahnung davon, welch großartige Frau er verloren hat. Aber wenn ich ihn zur Rechenschaft gezogen habe, wird es ihm noch leidtun."
    Konsterniert wandte sie sich dem Fenster zu, als Grayson sich zu ihr stellte. „Ich weiß nicht, was über uns gekommen ist", murmelte sie. „Ein solches Verhalten. Das war wie nein, ich kann diesen Kuss mit nichts anderem vergleichen, was ich je erlebt habe."
    „Nicht?" Auf eine sonderbare Weise war er froh, dass er nichts von seinem Talent verlernt hatte.
    „Die einzige Erinnerung, die mir in den Sinn kommt, betrifft das eine Mal, dass ich meinem Vater nicht gehorchte und mich aus dem Haus schlich, um seinen noch nicht zugerittenen Hengst zu reiten. Der Sturz presste mir die Luft aus den Lungen. Ihr Kuss hat bei mir eine ganz ähnliche atemberaubende Reaktion ausgelöst."
    Grayson runzelte die Stirn. Es waren zwei grundverschiedene Dinge, ob eine Frau von einem Kuss überwältigt wurde oder ob sie auf dem Boden landete und vor Schmerzen nach Luft schnappte. „Ich weiß nicht, ob ich mich nun geschmeichelt fühlen soll."
    Sie machte eine halbe Drehung zu ihm hin und sah ihn nervös an, weil sie bemerkte, dass er sich ihr weiter genähert hatte. „Ich weiß Ihre Absicht zu schätzen, mir zu helfen. Ich hege aber Zweifel an Ihrer Methode."
    „Wie ich sagte", entgegnete er mit einem Schulterzucken, „helfe ich damit auch meiner eigenen Familie."
    „Und was würden Sie sagen, wenn ich mich weigere, mir von Ihnen helfen zu lassen?"
    „Dann würde ich erneut versuchen müssen, Sie zu überzeugen. Aber ich denke, Sie haben bereits zugestimmt, nicht wahr?"
    „Wie arrogant Sie sind."
    „Das ist keine Frage der Arroganz, Jane", gab er zurück, seine Stimme verriet keine Reue. „Noch nie ist eine Frau in der Lage gewesen, sich einem Boscastle-Mann zu verweigern, sobald er ihr seinen Stempel aufgedrückt hat."
    „Seinen Stempel aufgedrückt?" Verblüfft zog sie die Augenbrauen hoch. „Wie reizend. Ein Brandzeichen auf dem sprichwörtlichen Kuhhintern."
    Er wandte sich zum Sofa und musste sich ein Grinsen verkneifen. „Schwaches, wehrloses Wesen" - hatte er das nicht gedacht? Nun, vielleicht stand sie unter Schock und war nicht sie selbst. „Ich werde Sie morgen besuchen kommen."
    „So bald schon?", fragte sie beunruhigt. Im selben Moment wurde ihr bewusst, dass er ihre Frage durchaus als Einverständnis zu seinem Vorschlag werten konnte.
    „Es führt zu nichts, in Altjüngferlichkeit zu versinken", wandte er erbarmungslos ein. „Außerdem haben Sie sich lange genug Ihrem Selbstmitleid hingegeben. Weg mit dem Trauergewand, wenn ich bitten darf."
    „Wie bitte?", platzte es aus Jane heraus.
    „Das Trauergewand dort, das Wie Leichenkleidung wirkt", erklärte er etwas sanfter. „Die Hoffnung, die Sie mit diesem Tag verbunden haben, ist gestorben. Auf ein Neues! Verbrennen Sie die Briefe, meine Liebe. Und tragen Sie etwas Gewagtes, wenn ich Sie besuchen komme."
    Sie sah ihn verächtlich an. „Ich habe nichts Gewagtes in meiner Garderobe, Sedgecroft."
    „Das wird sich ändern müssen", meinte er und erwiderte ihren Blick.
    „Und was ist, wenn ich nicht will, dass sich etwas ändert?"
    Sie stemmte aufgebracht die Hände in die Hüften.
    „Jede Frau möchte begehrenswert sein", meinte er nur schulterzuckend.
    „Vielleicht gilt das für die Frauen, mit denen Sie sich umgeben. Ihr Harem ist mir in der Kapelle nicht entgangen."
    „Mein Anstand gebot es mir, sie einzuladen."
    „War es auch Ihr Anstand, mit dem Sie sie in Ihr Bett holten?", fragte sie, noch bevor sie sich davon abhalten konnte.
    Er grinste sie breit an. „Mein Anstand verbietet es mir, darauf zu antworten."
    „Das kann ich mir gut vorstellen." Vor Janes geistigem Auge tauchten Bilder auf, die Sedgecroft von seiner verruchten Seite zeigten, wie er sich ungehemmt mit seinen Geliebten vergnügte. Auf einmal wurde ihre Neugier geweckt. „Werden sich Ihre Geliebten nicht daran stören, wenn Sie mich begleiten?"
    „Sie haben Glück, Jane. Ich unterhalte momentan keine Liaison."
    „Ich habe Glück", wiederholte sie leise.
    Vor der Tür im Flur knarrte ein

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