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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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könnte."
    „Das schließt aber nicht aus, dass aus dir noch eine solche Frau wird", versuchte Caroline sie aufzumuntern.
    „Als ich mir diese Bescherung eingebrockt habe, war es aber ganz und gar nicht meine Absicht, eine derartige Frau zu werden."
    „Was würde Nigel dazu sagen?", dachte ihre Schwester laut nach. „Sedgecroft ist immerhin sein Cousin."
    „Ich bezweifle, dass Nigel im Augenblick Zeit zum Denken hat", gab Jane ironisch zurück. „Er genießt jetzt seine Flitterwochen."
    „Seine Flitterwochen?" Caroline bekam den Mund nicht mehr zu.
    „Mit Esther Chasteberry."
    „Nigels Gouvernante?" Carolines Stimme wurde höher. „Die kräftige, keusche und zur Züchtigung neigende Miss Chasteberry? Die gemeine Frau mit der Rute?"
    „Kräftig ist sie immer noch, jedenfalls Nigel zufolge. Keusch soll sie allem Anschein nach nicht mehr sein."
    „ So was ", rief Caroline aus und ließ sich neben ihrer Schwester aufs Bett fallen. „Wer hätte das gedacht?"
    „Die beiden lieben sich", sagte Jane lächelnd. „Es ist wirklich rührend, wenn man hört, wie er von ihr redet."
    „Na ja, für Nigel ist das ja alles schön und gut, aber was ist mit dir?" Caroline betrachtete ihre Schwester bedrückt. „Wie willst du dich in der Gesellschaft verhalten?"
    „Die Gesellschaft kümmert mich nicht", erwiderte Jane mit Nachdruck. „Nur, wie soll ich mit Sedgecroft verfahren? Hast du gehört, was er sagte? Er versprach, ein anspruchsvoller Begleiter zu sein. Hast du eine Vorstellung, was er damit meint?"
    Fasziniert schlug Caroline die Augen nieder. „Mir gehen alle möglichen unanständigen Gedanken durch den Kopf. Was wirst du mit Sedgecroft machen?"
    Jane machte eine beunruhigte Miene, während sie flüsterte: „Diesen Teil des Plans habe ich mir noch nicht überlegt."

6. KAPITEL
    Als Sedgecroft am folgenden Morgen nichts von sich hören ließ, hegte Jane die vage Hoffnung, er könne es sich mit seinem überhasteten Angebot noch einmal überlegt haben. Vielleicht hatte er sie längst vergessen, da er mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt war. Immerhin hatte er selbst gesagt, sein Verhalten sei impulsiv. Hatte er erst einmal eine Nacht darüber geschlafen, stand dieser arrogante Mann womöglich ganz anders zu seinen Worten.
    Eine geruhsame Nacht hätte ihr sicher ebenfalls geholfen, doch sie war von einem sehr lebhaften Traum aus dem Schlaf geholt worden. In diesem Traum lag sie hingestreckt auf dem Sofa in der Galerie, als auf einmal eine der Statuen zum Leben erwachte und sich splitternackt über sie beugte.
    Eine Statue, die aussah wie Sedgecroft.
    „Tragen Sie etwas Gewagtes, wenn ich Sie besuchen komme", flüsterte er ihr zu und war so nah, dass sie seinen Atem an ihrem Ohr spürte.
    Sie setzte sich hastig auf, ihr Gesicht brannte vor Entrüstung und Neugier. „Sie könnten selbst etwas tragen! Sie sind völlig nackt!"
    „Bin ich das? Wie nett von Ihnen, das zur Kenntnis zu nehmen ... "
    Was er weiter sagte, wusste sie nicht, weil sie die Arme um seinen Hals schlang und seinen nackten Leib an sich zog, um seine Wärme und sein Gewicht ganz auszukosten.
    Nach diesem Traum war es ihr natürlich nicht mehr möglich gewesen, wieder einzuschlafen. Sobald sie die Augen schloss, sah sie einen unbekleideten, muskulösen Schuft, der sich über sie beugte, einen verführerischen Blick in den blauen Augen, einen schattenhaften Halunken, der ihre Träume verhöhnte.
    Sie schüttelte sich, um das verwirrende Bild zu verdrängen, und stand auf, entschied sich aber, nicht ihre Zofe zu rufen. In aller Ruhe widmete sie sich ihrer Toilette, dann sah sie die Kleider durch, die in ihrem Schrank hingen. Schließlich wählte sie ein Kleid aus unscheinbarer grauer Seide aus, dessen Ärmel mit Knöpfen aus Onyx besetzt waren und das an der Taille gekräuselt war. Wenigstens für einige Wochen musste sie nach außen hin den Eindruck erwecken, ihr Herz sei gebrochen. Plötzlich fiel ihr Blick auf ein Kleid aus hauchdünner Gaze in Rosa mit schmalen Bändern unter der Taille. Sie griff danach, erstarrte jedoch mitten in der Bewegung, weil ihr wieder heiß wurde.
    Im Geiste sah sie erneut das kantige Gesicht mit den betörenden blauen Augen vor sich. O nein, nicht schon wieder, dachte sie entsetzt. Seine strahlend weißen Zähne hatte er zu einem wilden Lächeln gebleckt. Jane starrte in den Schrank und erwartete, dass Sedgecroft ihr jeden Moment in voller Nacktheit entgegensprang.
    Tragen Sie etwas Gewagtes.
    Das

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