Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
Typ, der auch in
Die Braut des Prinzen
mitspielte, der Fuchs aus der Disney-Version oder Daffy Duck«, erzählte ich ihm. »Bis jetzt führt Daffy Duck mit drei Stimmen Abstand.« Er schüttelte aber seinen Kopf und ging schnell raus. Vielleicht vermisste er uns genauso wie wir ihn.
Der neue und verschönerte Leseraum war fertig, um am Ende des Monats offiziell eingeweiht zu werden. Er sah besser aus, als ich es mir je hätte vorstellen können: ein Zweisitzer/Sofa-Set mit einem Wohnzimmertisch, drei hohe Lesesessel und ein Set von Beistelltischchen, die ihm ein bunt gemischtes Wohnzimmer-trifft-Bibliothek-Gefühl gaben. Die Wände hatten wir in einem warmen Muskatnuss-Ton gestrichen (gewagt für Wilmington mit seinem See-Flair) und das Licht, das durch die Fenster hereinschien, machte alles sogar noch wärmer. Wir hatten auch einen Teppich von Target auf den gestrichenen Zementboden gelegt und rahmten die Couch mit zwei restaurierten Bücherregalen ein. Schließlich hatten wir alle elektrischen Steckdosen gecheckt und mehrere Überspannungsschutz-Geräte und Verlängerungskabel gekauft. Auf Normans Laptop prüften wir, ob das WiFi überall im Raum funktionierte. Das Einzige, was es noch zu tun gab, war Bilder aufhängen; wir hatten mehrere Kunstwerke bei hiesigen Künstlern gekauft.
Es war wunderschön. Wir entschieden, die Einweihung zusammen mit einer Halloween-Kostümparty zu feiern.
Vielleicht war die dritte schlimme Sache vorübergegangen, ohne dass es jemand mitbekommen hatte. Vielleicht hatte irgendjemand in einem Meeting Kaffee auf sein Hemd verschüttet. Vielleicht hatte sich jemand mit ein paar Büchern aus dem neuen Leseraum auf und davon gemacht. Aber nach einer Weile hörte ich auf, über die Schulter zu schauen. und ließ die geschäftige Routine des Grounds vorbeituckern wie eine alte Lokomotive.
26
Bender
WIR ERWARTETEN einen ziemlichen Auflauf bei unserer Halloween-Kostüm-Leseraum-Wiedereröffnungsparty: Susanna hatte Flyer überall auf dem Campus verteilt, Scott hatte einen Podcast installiert und wir hatten es auf Facebook angekündigt. Ich hatte es sogar auf WILS erwähnt und berichtet, dass es Single-sichere Zone sei – keine Begleitung erforderlich. Wir versprachen kostenlosen Vanille-Chai und Kekse, Gutscheine für Gratis-Kaffee, ein Gewinnspiel mit
Ich verschütte meine Bohnen im Grounds
-Artikeln und ein
Open Mic-
Event am Abend.
Norman und ich waren ununterbrochen damit beschäftigt sicherzustellen, dass wir von allem genug hatten, und baten Minerva, den ganzen Tag gegen volle Bezahlung zu arbeiten (Susanna konnte wegen der Uni nur ihre übliche Vier-Stunden-Schicht arbeiten). Selbst Scott bot an einzuspringen.
Der Laden platzte aus allen Nähten. Nicht nur, dass uns der Chai ausging, der ausschließlich für die Eröffnungsparty gedacht war, sondern auch unser üblicher Vorrat. Als Ersatz machte Norman Punsch. Die Kekse wurden bis auf den allerletzten Krümel vertilgt. Leute bettelten um kostenlose T-Shirts oder Kappen. Zwei hiesige Schriftsteller buchten Lesungen für Januar. Drei Leute fragten, ob sie private Partys hier feiern könnten. Sogar ein Kritiker der
Wilmington Weekly
tauchte auf und sah sich den Laden an (und natürlich bekam
er
ein T-Shirt).
Ich lächelte so viel, dass mir der Kiefer wehtat.
Der Laden war mit künstlichen Spinnweben und einer Menge schwarzer Tücher dekoriert. Kleine schwarze Hexenkessel voller Candy Corn standen auf jedem Tisch und ein sprechendes Skelett bewachte die Tür. Norman und ich hatten uns als Wonder Twins verkleidet, Susanna war Raggedy Ann und Minerva und Jay waren Prof. Dr. Honigtau Bunsenbrenner beziehungsweise Beaker. Minerva hatte eine Brille mit silbernem Rahmen und zwei Laborkittel ausgegraben und übersetzte den ganzen Tag lang Jays
»Mi, Mi, Mi«
. Es war das erste Mal seit dem Cici-Zwischenfall, dass sie wieder Spaß miteinander hatten. Die Originale und Stammgäste hatten auch riesigen Spaß. Ed Rush und die Hälfte der NCLA erschien, Fakultätsmitglieder zusammen mit Studenten, manche sogar verkleidet. Ich hatte einige meiner früheren Kollegen eine Zeit lang nicht getroffen und es war schön, sie wiederzusehen, trotz der Tatsache, dass ich einen Turnanzug mit aufgebügeltem
J
, einen Rock, kniehohe Stiefel – alles in Lila – und Spock-Ohren trug. Selbst Jan und Dean kamen getrennt voneinander vorbei und ich fragte mich wirklich, ob sie ihre Zeiten aufeinander abgestimmt hatten.
Als ich gegen vier Uhr mit dem
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