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Desperation

Desperation

Titel: Desperation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Butter, jedenfalls soweit Sie wissen.«
»Stimmt«, sagte sie. »Aber als ich Frank das nächste Mal
sah, war er an einem Haken aufgehängt. Und eine seiner
Hände fehlte.«
»Wir haben ihn gesehen«, sagte Cynthia und erschauerte.
»Und seine Hand haben wir auch gesehen. Sie lag auf dem
Grund eines Aquariums.«
»Vor alledem bin ich in der Nacht mindestens zweimal aufgewacht. Beim erstenmal hielt ich es für Donner, aber beim
zweitenmal hörte es sich wie Schüsse an. Ich beschloß, daß ich
geträumt haben mußte, und schlief wieder ein, aber das muß
etwa der Zeitpunkt gewesen sein, als er … angefangen hat.
Als ich dann zum Büro der Bergbaugesellschaft gekommen
bin …«
Zuerst, sagte sie, habe sie nicht gemerkt, daß irgendwas
nicht in Ordnung war - auch nicht, als Brad Josephson nicht
an seinem Tisch saß. Das tat Brad nie, wenn er es vermeiden
konnte. Also war sie zu Hernando’s Hideaway gegangen, und
da hatte sie gesehen, was Steve und Cynthia nicht lange nach
ihr gesehen hatten
- Leichen an Kleiderhaken. Offenbar alle,
die am Morgen zur Arbeit erschienen waren. Einer davon, mit
Schnurkrawatte und Wildlederstiefeln, die einem Countryund-Western-Sänger zur Ehre gereicht hätten, war Allen Symes. Er war den ganzen Weg von Phoenix gekommen, um in
Desperation zu sterben.
»Wenn stimmt, was Sie sagen«, wandte sie sich an Steve,
»muß Entragian später noch mehr von den Bergleuten erwischt haben. Ich habe nicht gezählt - ich hab vor Angst nicht
mal daran gedacht, sie zu zählen -, aber es können nicht mehr
als sieben gewesen sein, als ich dort war. Ich war wie erstarrt.
Vielleicht bin ich sogar kurze Zeit umgekippt, mit Sicherheit
kann ich es nicht sagen. Dann hörte ich Schüsse. Diesmal bestand kein Zweifel, worum es sich handelte. Und jemand
schrie. Dann folgten weitere Schüsse, und die Schreie hörten
auf.«
Sie war zum Auto zurückgegangen, aber nicht im Laufschritt - sie sagte, sie habe Angst gehabt, Panik könnte sie
überwältigen, wenn sie laufen würde -, und in die Stadt gefahren. Sie wollte Jim Reed berichten, was sie gesehen hatte.
Und falls Reed in County-Angelegenheiten unterwegs sein
sollte, was häufig vorkam, einem seiner Deputys, Entragian
oder Pearson.
»Ich bin nicht zum Auto gerannt und nicht in die Stadt
gerast, als ich darin saß, stand aber trotzdem unter Schock.
Ich erinnere mich, daß ich im Handschuhfach nach Zigaretten tastete, obwohl ich seit fünf Jahren nicht mehr
geraucht habe. Dann sah ich zwei Menschen über die
Kreuzung laufen. Sie wissen schon, unter der blinkenden
Ampel.«
Sie nickten.
»Das neue Polizeiauto war ihnen dic ht auf den Fersen. Entragian saß am Steuer, aber das wußte ich da noch nicht.
Schüsse ertönten, drei oder vier, und die Leute, die er jagte,
wurden auf den Bürgersteig geschleudert, einer direkt beim
Lebensmittelladen an der Ecke, der andere kurz danach. Blut
floß. Jede Menge. Er bremste nicht ab, fuhr einfach weiter über
die Kreuzung, Richtung Westen, und wenig später hörte ich
noch mehr Schüsse. Ich bin ziemlich sicher, daß ich ihn auch
>Yeehaw< hab schreien hören.
Ich wollte den Leuten helfen, auf die er geschossen hatte,
wenn ich konnte. Also fuhr ich ein Stück weiter, parkte und
stieg aus. Das hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet, daß
ich ausgestiegen bin. Denn Entragian hat alles getötet, was
sich bewegte. Alle. Jeden. Alles. Autos und Lastwagen standen kreuz und quer auf der Straße wie Spielsachen, kunterbunt durcheinander, mindestens ein Dutzend. Vor dem Eisenwarenladen lag ein El-Camino-Laster auf der Seite. Ich
glaube, der von Tommy Ortega. Mit diesem Wagen war er
praktisch verheiratet.«
»Das alles habe ich nicht gesehen«, sagte Johnny. »Als er
mich herbrachte, waren die Straßen frei.«
»Ich weiß - der Hurensohn räumt sein Zimmer auf, das muß
man ihm lassen. Er mag verrückt sein, aber dumm ist er nicht.
Er wollte nicht, daß jemand in die Stadt kam und sich fragte,
was passiert sein könnte. Er hat nicht mehr getan, als den
Dreck unter den Teppich zu kehren, aber eine Weile wird das
vorhalten. Besonders bei diesem gottverdammten Sturm.«
»Der nicht vorhergesagt wurde«, sagte Steve nachdenklich.
»Richtig, der nicht vorhergesagt wurde.«
»Was ist dann passiert?« fragte David.
»Ich lief zu den Leuten, auf die er geschossen hatte. Eine
davon war Evelyn Shoenstack, die Lady, der das Cut ‘n’ Curl
gehört und die zeitweise in der Bibliothek arbeitet. Sie war tot,
ihr Gehirn überall auf dem Bürgersteig

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