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Dessen, S

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Titel: Dessen, S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Because of you
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an die Brust, rollte sich zu einer Kugel zusammen, wandte sich von mir ab.
    Ich betrachtete erst sie, dann Isby. Hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Wahrscheinlich hätte ich meinen Vater anrufen sollen, oder vielleicht sogar meine Mutter. Doch nachdem ich in die Küche zum Telefon gegangen war, wählte ich die einzige Nummer, die mir in dem Moment einfiel (ich konnte nicht richtig klar denken).
    »Tankstellenshop, Wanda am Apparat.«
    Ich sah die Kassiererin vor mir mit ihren langen, baumelnden Ohrringen und dem blond gefärbten Haar. Ich räusperte mich.
    »Hallo, Wanda.« Ich wiegte Isby sanft auf und ab. »Es geht um   … äh   … ich heiße Auden und komme oft nachts um diese Zeit zu Ihnen in die Tankstelle, um mir Kaffee zu kaufen. Jetzt bin ich auf der Suche nach Eli, wegen eines Notfalls, also, es ist kein echter, richtiger Notfall, aber jedenfalls   … Er ist ungefähr zwanzig, hat dunkle Haare, fährt einen schwarzen   …«
    »Hallo?«
    Kaum hörte ich Elis Stimme, spürte ich, wie sich ein winziger Teil von mir entspannte. »Hallo, ich bin’s«, sagte ich. Und fuhr hastig fort: »Auden.«
    »War mir irgendwie klar«, erwiderte er. »Wer sonst würde mich hier anrufen?«
    »Ja.« Ich warf einen Blick Richtung Heidi, die in dem stockfinsteren Wohnzimmer kaum noch zu sehen war, so zusammengerollt wie sie da auf dem Sofa lag. »Tut mir leid. Ich bin nur   … also, wir stecken hier mitten in so einer Art Krise und ich weiß nicht, was ich machen soll.«
    »Eine Krise?«, wiederholte er. »Was ist los?«
    Ich ging mit Isby in den Flur und erklärte es ihm. Die ganze Zeit hörte ich Heidi leise vor sich hin schluchzen.
    »Bleib, wo du bist«, sagte er, als ich fertig war. »Ich weiß, was wir da machen.«
    ***
    Zwanzig Minuten später klopfte es an der Tür. Ich öffnete. Vor mir stand Eli mit vier Kaffeebechern und einer Packung Biskuittörtchen. »Kaffee?«, fragte ich ungläubig. »So sieht also deine Lösung aus?«
    »Nein«, antwortete er. »So.«
    Er trat einen Schritt zur Seite. Hinter ihm stand eine kleine Frau mittleren Alters mit kurzen dunklen Haaren. Sie hatte grüne Augen, der Ton ihrer Haut spielte ins Olivfarbene und kam mir seltsam bekannt vor. Sie trug eine Wolljacke, Bundfaltenhosen, makellos weiße Tennisschuhe und quer über der Brust eine Umhängetasche.
    »Mom, das ist Auden. Auden – meine Mutter. Karen Stock.«
    »Hallo«, sagte ich. »Danke, dass Sie gekommen sind. Ich hatte   … Ich wusste einfach nicht, was ich tun soll.«
    Sie lächelte mich an und beugte sich vor, um einen genaueren Blick auf Isby zu werfen, die allmählich unruhig wurde. »Wie alt ist die Kleine denn?«
    »Sechs Wochen.«
    »Und wo steckt die Mama?«
    »Im Wohnzimmer.« Ich trat etwas von der Haustür zurück. »Sie weint nur noch. Hat nicht einmal mehr reagiert, als ich versuchte, mit ihr zu sprechen.«
    Mrs Stock kam ins Haus. Wandte sich an Eli: »Bring das Baby nach oben und wickle es ein. Ich komme gleich.«
    Er nickte, sah mich auffordernd an.
    Ich wandte mich unsicher an seine Mutter: »Soll ich   … ich meine   …«
    Sie unterbrach mich freundlich: »Das wird schon. Vertrau mir.«
    Und das Merkwürdigste war: Ich tat es. Ließ zu, dass diese fremde Frau an mir vorbei ins Wohnzimmer marschierte, und vertraute ihr. Unterwegs stellte sie ihreTasche auf dem Küchentisch ab, ging dann zu Heidi, setzte sich neben sie. Fing an zu reden. Ich verstand nichts. Doch Heidi hörte aufmerksam zu. Schon nach wenigen Augenblicken ließ sie zu, dass Mrs Stock sie in den Arm nahm, ihr den Rücken streichelte. Ließ zu, dass
sie
beruhigt und getröstet wurde. Endlich.
    ***
    Als wir das pinkfarbene Zimmer betraten, zappelte Isby heftig in meinen Armen, quengelte lauthals und war offenkundig auf direktem Weg zu einem ihrer berühmten Schreianfälle. Eli schaltete das Licht an und fragte: »Gibt es hier irgendwo eine Decke?«
    »Eine Decke?«
    Er nickte.
    »In der Kommode. Dritte Schublade von oben, glaube ich.«
    Ich wiegte Isby vorsichtig, um sie zu beruhigen. Eli wühlte in der Schublade, brachte schließlich eine pinkfarbene Decke mit braunen Tupfen zum Vorschein. Er musterte sie prüfend, schloss die Schublade. »Wir brauchen ein Bett«, verkündete er. »Irgendetwas Flaches. Wo ist dein Zimmer?«
    »Nebenan«, antwortete ich. »Aber ich weiß nicht, ob   …«
    Doch er hatte den Traum-in-Pink-Raum bereits verlassen. Ich folgte ihm. Er breitete die Decke auf meinem Bett aus, klappte den oberen Rand um.

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