Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
Begriff. Trotzdem kann ich nicht leugnen, dass ich es aufregend fand, ihn darüber reden zu hören, dass er mich fesseln und versohlen will. Na schön, ich gebe zu, ich fand es mehr als aufregend. Aber meine Fantasie und die Realität sind nun mal zwei Paar Stiefel.
Ich sehe auf die Uhr. Es ist Samstag, kurz vor zwölf Uhr mittags. Zwölf Uhr! Ich kann mich nicht erinnern, jemals so lange geschlafen zu haben. Normalerweise arbeite ich die ganze Woche, und wenn ich ausnahmsweise freihabe, muss ich putzen oder mich um Samuel kümmern.
Ich setze mich abrupt auf. Eigentlich war geplant, dass ich heute nach Hause fahre und Dad und Samuel besuche. Ich habe es versprochen. Eilig schnappe ich mein Telefon und wähle Dads Nummer.
Er geht beim ersten Läuten an den Apparat. »Hallo, Schatz. Wie geht’s dir?«
»Eigentlich wollte ich doch vorbeikommen, aber ich fürchte, ich bin etwas spät dran …«
»Sei nicht albern«, unterbricht er mich. »Das ist dein erster Monat. Leb dich doch erst einmal in Ruhe ein, gewöhn dich an dein neues Zimmer und verbring ein bisschen Zeit mit deinen Kommilitonen. Nach Hause kannst du doch auch später noch kommen.«
»Okay. Danke, Dad.«
Was haben die anderen heute wohl vor? Ich habe keine Ahnung, aber ich muss irgendetwas unternehmen, um mich von meinen Gedanken an Marc abzulenken.
Ich schicke Jen eine SMS .
Ich bekomme gerade einen Einblick in die Art, wie du so lebst. Samstag und nichts zu tun xx
Die Antwort lässt nicht lange auf sich warten.
Du bist gerade erst aus dem Bett gefallen? Willkommen in meiner Welt! DU FEHLST MIR , SÜSSE !!! XXX
Ich muss grinsen. Auf dem Weg in die Cafeteria bemerke ich, dass sich auf dem Campusplatz etliche Studenten mit bunten Perücken und Clownsschminke eingefunden haben und sich mit Handschellen aneinanderfesseln.
Tanya sieht mich und kommt sofort angelaufen. »Sophia, da bist du ja! Wir wollten dich gerade holen kommen.«
Ich erblicke Tom mit einer leuchtend blauen Langhaar-
perücke hinter ihr. »Sieht super aus, oder?«, meint er.
»Absolut«, bestätige ich gähnend. »Tut mir leid, aber ich bin gerade erst aufgewacht.«
»Für dich haben wir auch eine besorgt.« Tanya zieht eine leuchtend rote Perücke aus einer Schachtel.
»Was ist denn hier überhaupt los?«, frage ich.
»Student Rag – Raising and Giving«, erklärt Tom. »Eine Woche, in der die Schüler und Studenten verkleidet und aneinandergefesselt durch die Straßen ziehen und Geld für einen guten Zweck sammeln.«
»Das klingt nach einem Riesenspaß«, sage ich grinsend. Und die perfekte Methode, um Marc für ein paar Stunden zu vergessen , füge ich im Geiste hinzu.
Tanya schwenkt die Perücke. »Hier, deine neue Frisur.«
Ein Glück, dass Marc nicht auf dem Campus wohnt , denke ich flüchtig. Es wäre mir schrecklich peinlich, wenn er mich mit dieser Perücke auf dem Kopf sehen würde.
»Danke.« Ich stülpe mir die Perücke über. »Vermutlich muss ich mich auch schminken.«
»Und du brauchst dringend ein Bier.« Tom greift in eine Kühlbox und wirft mir eine Dose Fosters zu.
»Mitten am Tag?«
»Du bist jetzt Studentin in London«, erklärt Tom. »Bereite dich auf Alkohol in rauen Mengen vor. Das hier ist erst das Frühstück. Und jetzt runter mit dem Zeug.«
»Okay, okay.« Ich nippe daran.
Ryan kommt herübergeschlendert. Er hat eine Flasche mit einer fies aussehenden roten Flüssigkeit und ein paar Plastikschnapsbecher in der Hand.
»Und einen Kurzen braucht sie auch«, erklärt er.
»Sophia ist gerade erst aufgestanden«, wendet Tom ein. »Wahrscheinlich hat sie sogar noch den Geschmack der Zahnpasta auf der Zunge. Vielleicht verschonst du sie noch eine Weile.«
»Sagt der Mann, der mir gerade ein Bier in die Hand gedrückt hat«, gebe ich lachend zurück.
»Das war ein Fosters, Schatz. Das ist quasi Limonade.«
»Los, runter mit dem Zeug.« Ryan gießt etwas von der roten Flüssigkeit in den kleinen Becher – so voll, dass sie über den Rand läuft und auf dem Asphalt landet.
»Ein Wunder, dass kein Rauch aufsteigt, so giftig, wie das Zeug aussieht«, bemerkt Tanya. »Es ist noch viel zu früh dafür, Ryan.«
»Nein, das ist genau das Richtige«, beharrt Ryan und drückt mir den Becher in die Hand.
»Na gut.« Seufzend hebe ich ihn an die Lippen und kippe den Inhalt schnell hinunter. Ein Teil von mir möchte sich sogar betrinken. Mir ist alles recht, was hilft, Marc und die vergangene Nacht für eine Weile zu vergessen. Jede Faser meines
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