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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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mir das noch
einmal, Schildträger Santar«, begann der Primarch mit schroffer Stimme, die vom
flüssigen Zorn eines medusischen Vulkans erfüllt war. »Wie ist es möglich, dass
ein erfahrener Kapitän wie Balhaan es schafft, drei von seinen Schiffen zu verlieren,
ohne auch nur einen seiner Gegner abzuschießen?«
    »Wie es scheint, wurde er in
einen Hinterhalt gelockt«,
    antwortete Santar und drückte
beim Sprechen den Rücken durch. Als Erster Hauptmann der Iren Hands undals
Schildträger der Primarchen der km Hands zu dienen, war die größte Ehre seines
Lebens. Aber so sehr erauch jeden Moment genoss, den er in der Gegenwartseines
geliebten Führers verbringen konnte, gab es auchAugenblicke, in denen das
Potenzial für seinen Zorn sowie der explosive Kern ihrer Heimatwelt war —
ebensounberechenbar und beängstigend.
    »Einen Hinterhalt?«, knurrte
Ferrus Manus. »Verdammt,Santar, wir werden nachlässig! Die monatelange
Verfolgung dieser Schatten hat uns unbekümmert gemacht.Das geht so nicht
weiter.«
    Ferrus Manus überragte seine
Diener deutlich. SeineHaut war so blass, als hätte man ihn aus dem Herzeneines
Gletschers geschnitzt.
    Narben überzogen den Körper,
Belege für die Verletzungen, die er im Kampf erlitten hatte. Schließlich war
der Primarch der Iron Handsniemand, der davor zurückschreckte, seinen
Kriegernmit gutem Beispiel voranzugehen. Sein kurz geschnittenes Haar war
pechschwarz, die Augen glitzerten wieSilbermünzen, und seine Gesichtszüge waren
von Jahrhunderten des Krieges gezeichnet. Andere Prima rohenmochten als
wunderschöne Schöpfungen angesehenwerden, als gut aussehende Männer, die durch
ihrenAufstieg in die Reihen der Astartes gottgleich geworden waren, doch Ferrus
Manus zählte sich selbst nichtdazu.
    Wie immer wurde Santars Blick
auf die glänzendensilbernen Unterarme seines Primarchen gelenkt. DasFleisch an
seinen Händen und Armen schimmerte undbewegte sich, als sei es aus Quecksilber
gegossen und inder Form gewaltiger Hände gefangen worden. Santar hatte
wundersame Dinge gesehen, die von diesen Händen geschaffen worden waren.
Maschinen und Waffen, die nie schwächer wurden oder versagten und die alle vom
Primarchen in ihre Form gebracht worden waren, ohne dass der das Metall erhitzt
und mit dem Hammer bearbeitet hatte.
    »Kapitän Balhaan ist bereits an
Bord, um sich persönlich für sein Versagen zu entschuldigen und das Kommando
über die Ferrum abzugeben.«
    »Um sich zu entschuldigen?«,
wiederholte der Primarch gereizt.
    »Ich sollte ihm den Kopf
abschlagen, nur um ein Exempel zu statuieren.«
    »Bei allem Respekt, mein Lord«,
gab Santar zurück. »Balhaan ist ein erfahrener Kapitän, und vielleicht wäre eine
weniger rigorose Bestrafung angebrachter. Warum nehmen Sie ihm nicht einfach
die Arme ab?«
    »Die Arme? Welchen Nutzen hat
er dann noch für mich?«, wollte Ferrus Manus so lautstark wissen, dass der
Diener mit seinem Brustpanzer in der Hand zusammenzuckte.
    »Sicher keinen großen Nutzen«,
pflichtete Santar ihm bei. »Aber wahrscheinlich kann er sich so immer noch nützlicher
machen als ohne Kopf.«
    Der Primarch lächelte; seine
Wut war so schnell verraucht, wie sie gekommen war. »Sie besitzen eine seltene Gabe,
mein lieber Santar. Das flüssige Herz von Medusa brennt in meiner Brust, und
manchmal steigt es bis in meine Kehle auf, bevor ich zum Denken komme.«
    »Ich bin nur Ihr bescheidener
Diener«, hielt Santar dagegen.
    Ferrus Manus gab seinen Dienern
ein Zeichen, ihm aus dem Weg zu gehen, und baute sich vor Santar auf. Obwohl er
für einen Astartes recht groß war und seine komplette Rüstung trug, überragte
der Primarch ihn immer noch deutlich. Die Augen, die keine Pupillen erkennen
ließen, glänzten silbern. Santar musste ein Schaudern unterdrücken, denn diese
Augen waren wie Splitter eines rauen Feuersteins: hart, unnachgiebig und
scharf.
    Der Duft nach Puder und Öl
haftete hartnäckig an seiner Haut, und Santar fühlte, wie sich unter diesem
Blick seine Seele zu öffnen begann, um jede Schwäche, jede Unvollkommenheit
bloßzulegen.
    Santar selbst war Medusa sehr
ähnlich — die schroffen Gesichtszüge wie eine Felswand an der Flanke eines Gebirges,
die grauen Augen wie die schweren Stürme, die den Himmel über seiner Heimatwelt
zerrissen. Bei seiner Einführung in die Legion vor vielen Jahrzehnten hatte man
seine linke Hand entfernt und einen bionischen Ersatz implantiert. Seit damals
waren auch beide Beine sowie der restliche linke Arm

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