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Dhampir - Götterjagd

Dhampir - Götterjagd

Titel: Dhampir - Götterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J.C. Hendee
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Waldes, denn es dauerte Jahre, eins zu schaffen. Sie hielten viel länger als alle von Menschen gebauten Schiffe. Im Lauf der Jahre hatte der Älteste Vater viele Gegenstände gesammelt, und die meisten von ihnen erwiesen sich schließlich als nützlich.
    »Vate r … « Juan’yâre verbeugte sich respektvoll. »Ich werde mich von Ghoivne Ajhâjhe melden, sobald meine Aufgabe erfüllt ist.«
    Der Älteste Vater schloss die müden Augen und hoffte, dass der neue Bedienstete seine Erwartungen erfüllte.
    Léshiârelaohk.
    In der Nacht nach der Befreiung seiner Mutter, hatte er Magiere, Wynn und Chap fortgeschickt, damit sie ruhten. Er hatte vor Nein’as Wohnbaum Wache gehalten, während sie zum ersten Mal seit vielen Jahren in Freiheit schlief.
    Nach einer Weile war Brot’ân’duivé gekommen, der verschlagene, hinterlistige Mörder, in Begleitung einer älteren Frau, die einen kastanienbraunen Mantel trug.
    »Erinnerst du dich an mich?«, fragte sie. »Ich war bei der Verhandlung vor dem Rat der Clanältesten.«
    Sie sprach überraschend gutes Belaskisch, wenn auch mit einem starken Akzent. Abgesehen von den Anmaglâhk gab es nur wenige Elfen, die irgendeine Menschensprache beherrschten.
    »Ich bin Tosân’leag«, sagte sie. »Eine Älteste des Clans vom Eschenfluss.«
    Leesil nickte. Er erinnerte sich tatsächlich. Sie hatte bei der Verhandlung hinter ihm bei den »Gelehrten« gestanden. Tosân’leag nahm Brot’ans Hand, kniete sich hin und musterte Leesil.
    »Sag ihr, was du bei Roise Chârmune gesehen hast!«, forderte Brot’an ihn auf. »Die Gesichter der Ahne n … was sie gesagt haben.«
    Es lag Leesil nichts daran, Brot’an irgendetwas zu erzählen, aber die ältere Frau streckte die Hand aus und berührte die Spitze seines Ohres. Die Bewegung war so verblüffend schnell, wenn man das Alter dieser Frau bedachte, dass er nicht sofort reagierte und erst zurückwich, als sie ihn bereits berührt hatte. Seufzend schüttelte sie den Kopf, wie unzufrieden mit seinem Ohr, nickte ihm dann zu.
    »Sag mir, was du gesehen und gehört hast. Ich kann dir helfen zu verstehen.«
    Leesil wollte den abergläubischen Unsinn dieser Elfen gar nicht verstehen. Aber der Blick der älteren Frau blieb auf ihn gerichtet, und schließlich gab er sein Schweigen auf.
    »Eine Frau erschien, mit Narben am linken Oberarm und Kriegsdolchen im Gürtel. Dolche der Menschen, nicht der Elfen. Und sie trug einen kurzen Speer mit einem Schaft aus Stahl. Das Haar war zerzaust, und ein wilder Glanz lag in den Augen. Si e … lächelte mich an.«
    Tosân’leag runzelte wie missbilligend die Stirn, und dann lächelte sie ebenfalls.
    »Das war vermutlich Hoil’lhân, deren Name ›Heller Strahl‹ bedeutet. Sie gilt als große Kriegerin, und vielleicht war sie die erste Anmaglâhk, noch vor der Verwendung dieses Namens. Hat sie zu dir gesprochen?«
    »Nein«, antwortete Leesil, und vor seinem inneren Auge entstanden Bilder der Geister, die er auf der Lichtung mit der alten Esche gesehen hatte. »Zuerst hat ein Mann zu mir gesprochen, ein großer Krieger mit einer Narbe an der Schläfe. Sein Name lautete Sn e…, Sneh a… «
    »Snähacróe, ›Ins-Nadelöhr-Fädeln‹.« Tosân’leag nickte, und ein sonderbarer Glanz zeigte sich in ihren Augen.
    »Bei ihm stand eine weitere Frau«, fügte Leesil hinzu. »Gekleidet wie du. Sie gaben mir meinen Name n … meinen neuen Namen.«
    »Das war Léshiâra«, hauchte Tosân’leag. »Sie war eine große Heilerin und Lehrerin, und schließlich wurde sie Snähacróe s … Gemahlin, würdest du sagen. Ich wusste, dass du sie gesehen hast, als ich deinen Namen hörte. Sie galt als eine der letzte Angehörigen des Hohen Rates in längst vergessener Zeit. Ihr Name bedeutet ›Kummerträne‹.«
    Selbst mit seinen geringen Kenntnissen des Elfischen begriff Leesil, wie eng der Name jener Frau mit dem verbunden war, den sie ihm gegeben hatte.
    Tosân’leag beugte sich ein wenig vor. »Dein Name bedeutet in der menschlichen Sprache ›Kummertränes Verteidiger‹ oder ›Retter‹. Vergiss das nicht! Die Bedeutung, die dein Name für dein Volk hat.«
    Leesil wich von ihr zurück.
    Diese Elfen waren nicht sein Volk. Er wollte nichts mehr davon hören und nur für seine Mutter Wache halten.
    Tosân’leag hob die Hand, und Brot’an half ihr auf die Beine. Als sie längst gegangen waren, flüsterte jener Name noch immer durch Leesils Kopf.
    Léshiârelaohk, Kummertränes Verteidiger. Retter.
    Wenn er doch nur

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