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Diamantenraub

Diamantenraub

Titel: Diamantenraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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sich her. Während sie den Hof überquerten, redete Sabine bereits eifrig auf Steffi ein.
    Unterdessen schlichen Tom und Chris in der Krankenstation herum. Es war nicht einfach, sich vor Schwester Elfriede zu verbergen. Immer wieder steckte sie den Kopf zur Tür hinaus und spähte misstrauisch den Gang hinunter. Nie wieder sollte irgendjemand einen Patienten unbemerkt besuchen! Einmal musste Chris niesen. Blitzschnell packte Tom seinen Arm und zog ihn in eine Wandnische. Gerade noch rechtzeitig, denn schon im nächsten Augenblick erschien Schwester Elfriede.
    »Hallo«, rief sie, »ist da jemand?«
    Die Jungen hielten den Atem an, und Chris, der schon wieder ein leichtes Kribbeln in der Nase verspürte, presste die Hand vor den Mund. Schwester Elfriede stand zunächst unschlüssig in der Tür, wahrscheinlich wusste sie nicht, ob sie am Ende schon Geräusche hörte, die nicht wirklich existierten. Andererseits hatte sie sich bisher immer auf ihre Sinne verlassen können. Zögernd ging sie einige Schritte den Gang entlang und machte zu Toms und Chris' Entsetzen genau vor ihrer Nische halt. Gefangen, dachte Chris, während er den breiten Rücken der Krankenschwester musterte. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis sie sich umdrehen und die Jungen entdecken würde.
    In dem Moment kam, einem rettenden Engel gleich, Erna um die Ecke geschlichen. In der einen Hand hielt sie unbeholfen einen Blumenstrauß, in der anderen eine Tafel Schokolade.
    »Ich möchte zu Kathrin«, sagte sie schüchtern und starrte hinunter auf ihre alten, unmodernen Schuhe.
    »Du hast also geniest«, rief Schwester Elfriede, und es klang fast erleichtert. »Komm sofort mit, ich werde dir einen Löffel Medizin geben.«
    Erna war vollkommen überrumpelt. Sie wagte nicht zu widersprechen und schluckte gehorsam die klebrige, allgemein verhasste Vitaminpaste. Dann verschwand sie in Kathrins Zimmer.
    Chris atmete erleichtert auf. »Das war knapp«, flüsterte er, »noch nie habe ich mich so sehr über Ernas Erscheinen gefreut wie eben.«
    Auch Tom fiel ein Stein vom Herzen. Allein der Gedanke daran, dass Schwester Elfriede ihn ein zweites Mal erwischen könnte, verursachte ihm ein unbehagliches Gefühl.
    Die Jungen warteten noch eine Weile in ihrem Versteck, doch nichts geschah. Schwester Elfriede schien sich nun doch auf längere Zeit in ihr Zimmer zurückgezogen zu haben. Vielleicht hatte sie auch eingesehen, dass ihr übertriebenes Aufpassen einfach lächerlich war.
    »Ich glaube fast, die Luft ist jetzt rein«, flüsterte Tom. »Du gehst am besten zu den anderen zurück, bevor sie anfangen, uns hier zu suchen. Und ich werde in der Zwischenzeit in Erfahrung bringen, was Erna und Kathrin miteinander zu besprechen haben.«
    Chris nickte. Er war heilfroh, von hier verschwinden zu können. Tom tappte den Gang hinunter. Es gelang ihm, unbemerkt am Schwesternzimmer vorbeizukommen und die Tür zu erreichen, hinter der Kathrin liegen musste. Und richtig: Von innen hörte er lebhafte Stimmen.
    »Jetzt stell dich nicht so an, Erna. Wenn du nicht entdeckt werden willst, musst du eben den Mund halten.«
    »Aber Frau Andresen wollte unbedingt wissen, warum ich im Stall war. Und sie wird das bestimmt noch öfter fragen!«
    »Mich hat sie auch schon ausgequetscht. Nur, von mir erfährt sie eben nichts.«
    »Wie kannst du nur so stark sein?« Ernas Stimme klang bewundernd. »Ich weiß wirklich nicht, wie lange ich das aushalten werde.«
    »Nimm dich zusammen! Und jetzt lass mich bitte allein!«
    Die Tür wurde aufgerissen, und Erna stürmte, ohne nach rechts oder links zu schauen, an Tom vorbei.
    Das muss ich sofort den anderen erzählen, dachte Tom aufgeregt, wenn dieses Gespräch kein Beweis ist! Dann verließ auch er die Krankenstation. Die Freunde erwarteten ihn schon ungeduldig.
    »Ich schlage vor, wir gehen zu mir«, meinte Chris, »dann kann Tom uns alles in Ruhe erzählen. Das ›Leuchtfeuer‹ hat nicht so viele Ohren wie die Eulenburg.«

    Bald darauf saßen alle in Chris' gemütlichem Dachzimmer. Obwohl sie sich vergewissert hatten, dass niemand in der Nähe war, sprachen sie sehr leise. Denn wie oft schon hatten sie erlebt, dass ganz plötzlich Bernd aufgetaucht war, ohne dass ihn jemand zuvor gehört oder gesehen hatte. Als Tom mit seinem Bericht fertig war, redeten alle aufgeregt durcheinander. »Dann waren es also wirklich Kathrin und Erna!« - »Diese Miststücke, man sollte sich rächen!« - »Warum nur haben sie das getan?«
    »Pssst, seid

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