Diana, Farben und Begierde (German Edition)
in mir ausbreitet, wie es wächst und anschwillt.
Behutsam schiebe ich mein
Becken vor und zurück und bald fällt er in den Rhythmus
ein, den ich jetzt vorgebe.
Wie selbstverständlich,
wie gelöst.
Bricht er aus der
gemeinsamen Bewegung aus, fange ich ihn schnell wieder ein.
Flüstern,
Beschwörungen.
Diesesmal ist es kein
Stöhnen, als er ein weiteres Mal in mich hineinspritzt, sondern
ein leises, kurzes Aufseufzen.
So schlafen wir ein.
-
- -
Jetzt
gilt es, Sabine!
Energisch stoße ich
die Türe auf. Magister Bauer lümmelt hinter seinem mit
Aktenbündeln beladenen Schreibtisch und telefoniert mit kräftig
tönender, tiefer Bassstimme.
Er winkt mich zu sich. Ich
solle doch nicht da an der Türe stehen bleiben! Nur zu!
Wieder winkt er und brüllt
in den weißen Hörer:“ 2387d, und, UND 2387e! So und
nicht anders! So ist es auch bei Ihnen eingetroffen!“
Ich bin am breiten Tisch
angelangt und setze mich auf den harten Plastikstuhl.
„ Eine
Minute, Frau Gruber! Eine Minute!“, wendet er sich zu mir, dann
bearbeitet er weiter seinen Anrufer:“ Ja, das wäre was!
Ich hab` ja die Bestätigung der Ausgangskontrolle, Herr Wojnar!
Ich hab` das Papier hier vor mir liegen! Na,......“, er lauscht
angespannt, blickt hin und wieder in meine Richtung und jetzt mustert
er gar meine Garderobe, mein Kleid, meine Frisur, während er
lauscht, was eben aus dem Hörer quillt.
„ Meine
Rede! Gerne, Herr Wojnar! Ich lasse das Fax an Sie schicken, ja..,
keine Ursache! Dann löst sich das in Wohlgefallen.....ja,
doch.....meine Rede....Aber das machen wir doch gerne...gerne,....ich
höre von Ihnen, …..ja, versteht sich, …..Auf
Wiederhören, Herr Wojnar!“
Bauer legt den Hörer
geräuschvoll in die Gabel.
„ Die
probieren es doch immer wieder, ist denn das zu fassen!“, er
schüttelt seinen großen, kahlen Kopf, verschränkt die
dicken Arme auf dem unaufgeräumten Schreibtisch und findet
langsam Ruhe.
„ Frau
Gruber, Wie lange habe ich denn SIE nicht gesehen hier bei mir? Sie
sind aber keine von denen, die sich auch vor mir fürchten, wie?“
Er grinst jovial über
den Tisch hinweg und wartet also darauf, was ich denn so wichtiges
vorzubringen hätte.
Ich habe mir eine kleine
Rede zurechtgelegt, jetzt jedoch, hier in diesem kleinen Büro,
wo die neugierigen Augen des Abteilungsleiters mich frech und ein
wenig verschmitzt anstarren, verwerfe ich die vorbereitete Rede und
springe direkt ins kalte Wasser:“ Also, Herr Bauer, Sie wissen
ja, ich bin schon so lange im Betrieb und noch NIE habe ich
etwas....“
Aufgeregt und mit den Händen
fuchtelnd unterbricht er mich:“ Das wird jetzt aber keine Bitte
um Gehaltserhöhung, Fräulein Gruber? Da muss ich Ihnen
leider mitteilen, dass kein Spielraum mehr vorhanden ist, kommt
direkt von der Geschäftsleitung, ich kann Ihnen das
diesbezügliche Memo vom Dr. Schneider gerne zukommen lassen,
Frau Gruber, damit Sie sehen, dass das nicht auf meinem Mist
gewachsen ist! Da ist nix zu machen, wenigstens heuer nicht mehr! Mal
sehen, wie es im nächsten Jahr......“
„ Das
ist es nicht, Herr Bauer!“
Er entspannt sich auf der
Stelle.
„ Na,
dann.....wo drückt der Schuh?“
„ Ich
müsste ab kommenden Freitag, also dem 20. September bis
einschließlich Sonntag, 29.September, Kurzurlaub erhalten. Ich
weiß, Herr Bauer, ich überfalle Sie da, aber es ist eine
dringende, keinen Aufschub duldende Angelegenheit, von deren Existenz
ich erst dieses Wochenende erfahren habe, sonst hätte ich mich
ja an den üblichen Dienstweg gehalten. Aber, wie gesagt, ich bin
da auch vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Ich muss, also, es
ist von absoluter Dringlichkeit, und Sie wissen ja, Herr Bauer, in
meiner Abteilung funktioniert immer alles zu vollster Zufriedenheit
und mit der Bea, Entschuldigung, der Frau Bürger habe ich das
schon in allen Einzelheiten besprochen, Sie sieht da keine
Schwierigkeiten, wird das anfallende Mehrpensum problemlos meistern,
hat sie mir versichert.“
So, nun ist es gesagt! Ich
hole tief Luft.
Bauer windet sich hin und
her, schnappt sich den Kalender, der auf dem Tisch steht und brummt
Unverständliches.
„ Also,
wissen Sie, Frau Gruber, Sie überfallen mich da.......“
„ Die
Situation ist für mich auch nicht eben einfach, Herr Bauer!“
Das
war gut, Sabine!
„ Das
wäre ja mehr als eine komplette Woche.....“
„ Wenigstens!“
„ Na,
na.....!“
Er murmelt, grummelt,
brummt, betrachtet das weiße
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