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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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um meinen Rücken zu entspannen, nicht um mich über einen schlecht ausgebildeten Prahlhans zu ärgern. Schaff den Jungen hier raus. Und du, Dachsenbless, nimm den Fuß runter.«
    Trotz seiner Jahre, oder vielleicht auch gerade wegen ihnen, genoss der alte Klinge den Respekt der anderen Soldaten. Als ich zurücktrat, stand der Junge wieder auf. Wut und Frust lagen in seinen Augen, doch sein Kommandeur bellte: »Raus hier, Karl. Für heute haben wir alle genug. Und ihr, Schäfter und Nieder, ihr könnt gleich mit ihm gehen. Nur Narren stehen für einen Narren auf.«
    Also stapften die drei hoch erhobenen Kopfes an mir vorbei hinaus. Ein Raunen ging durch die verbliebenen Soldaten, doch größtenteils schienen sie sich alle einig zu sein, dass Karl wirklich ein Bauer war. Ich setzte mich wieder und beschloss, ihnen Zeit zu geben, sich anzuziehen und zu gehen, bevor auch ich das Dampfbad verließ. Zu meiner großen Bestürzung kam Klinge steif zu mir herüber und setzte sich neben mich. Er bot mir seine Hand an, und als ich sie ergriff, waren es noch immer die schwieligen Finger eines Schwertkämpfers. »Klinge Haversfalke«, stellte er sich vor. »Im Gegensatz zu dem Jungen erkenne ich die Narben eines Kämpfers, wenn ich welche sehe. Du kannst unser Dampfbad gerne benutzen; vergiss das Kind. Er ist neu in der Kompanie und versucht immer noch, die Tatsache vergessen zu machen, dass Rufus ihn nur seiner Mutter zu Gefallen aufgenommen hat.«
    »Tom Dachsenbless«, erwiderte ich. »Und vielen Dank. Ich habe schon gesehen, dass er bei seinen Kameraden Eindruck schinden wollte, ich weiß nur nicht, warum er sich ausgerechnet mich dafür ausgesucht hat. Ich wollte nicht gegen den Jungen kämpfen.«
    »So viel war offensichtlich, so offensichtlich, dass er von Glück sagen kann, dass es so war. Was das Warum betrifft, so ist er einfach ein junger Mann, der viel zu viel auf Gerüchte gibt. Das ist keine Grundlage, um einen Mann zu beurteilen. Kommst du aus der Gegend, Dachsenbless?«
    Ich lachte kurz auf. »Ich komme aus den Bocksmarken, wenn man das als ›aus der Gegend‹ bezeichnen will.«
    Er deutete auf die Kratzer an meinem Hals und fragte: »Wie bist du an die gekommen?«
    »Eine Katze«, hörte ich mich selbst sagen, und Klinge nahm das als Scherz auf und lachte. So plapperten wir eine Zeit lang miteinander, der alte Wachmann und ich. Ich blickte ihm in sein faltiges Gesicht, nickte und lächelte über die Geschichten des alten Mannes, und sah keinen Funken des Erkennens in seinen Augen. Das hätte mich beruhigen sollen, nehme ich an, dass noch nicht einmal ein alter Freund wie Klinge FitzChivalric Weitseher erkannte. Stattdessen löste es jedoch düstere Gefühle in mir aus. War ich so unbedeutend, so wenig bemerkenswert für ihn gewesen? Es fiel mir schwer, mich auf seine Worte zu konzentrieren. Als ich mich schließlich von ihm verabschiedete, war es fast eine Erleichterung, ihn zu verlassen, bevor ich einem irrationalen Impuls nachgegeben und Wörter oder Phrasen benutzt hätte, die darauf hin deuteten, dass er mich von früher kannte. Es war das Verlangen eines Jungen, der Hunger nach Anerkennung, nicht unähnlich dem, was Karl dazu getrieben hatte, um mit mir einen Streit vom Zaun zu brechen.
    Ich verließ das Dampfbad und ging in den Waschraum, wo ich mir den letzten Rest Salz von der Haut spülte und mich trocken rieb. Dann kehrte ich in den Vorraum zurück, zog mich wieder an und fühlte mich sauber, aber nicht erneuert. Ein Blick auf den Stand der Sonne verriet mir, dass es fast an der Zeit für Fürst Leuenfarbs Ausritt war. Ich ging zu den Ställen, doch als ich eintreten wollte, kam mir ein Stallbursche mit Meine Schwarze, Malta und einem mir unvertrauten grauen Wallach entgegen. Alle drei Pferde waren blank gestriegelt und bereits gesattelt. Ich erklärte dem Stallburschen, dass ich Fürst Leuenfarbs Mann sei, doch er betrachtete mich mit Misstrauen, bis mich eine weibliche Stimme begrüßte: »Hey, Dachsenbless! Reitest du heute mit Fürst Leuenfarb und dem Prinzen aus?«
    »So will es mein Schicksal, Frau Laurel«, begrüßte ich die Jagdmeisterin der Königin. Sie war in Laubgrün gekleidet, in Hose und Wams eines Jägers, doch ihre Figur verlieh der Kleidung ein vollkommen anderes Aussehen. Ihr Haar war zwar auf äußerst unweibliche Art zurückgebunden, tatsächlich betonte das aber sogar noch ihre Weiblichkeit. Der Stallbursche bot mir sofort einen Kurzbogen an und gab mir die Pferde. Nachdem er

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