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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 03 - Der weisse Prophet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Wert auf deine Zufriedenheit legen würde, sollte diese Entscheidung allein an ihm hängenbleiben; vielleicht würde er sie sogar über das Wohl der Weitseher stellen.« Mein alter Meister blickte mich abschätzend an, als wäre ich ein lahmer Gaul, der die nächste Schlacht vielleicht überlebt, vielleicht aber auch nicht. Das Lächeln, das der Narr mir zuwarf, war fast verzweifelt. »Ich hoffe allerdings, dass er auch auf meine Sorgen Rücksicht nehmen wird.« Unsere Blicke trafen sich.
    »Wenn wir vor dem Problem stehen,
dann
werden wir entscheiden«, wiederholte Chade. »Bis dahin bleibt alles offen. Ist das akzeptabel?«
    »Fast«, antwortete der Narr. Seine Stimme war kühl, als er vorschlug: »Gib uns dein Versprechen als Weitseher, dass Fitz nach seinem Gewissen wird entscheiden können, wenn die Zeit reif dafür ist.«
    »Mein Versprechen als Weitseher!« Chade war sichtlich erregt.
    »Genau«, bestätigte der Narr ruhig. »Es sei denn, deine Worte waren leer, nur simple Brotkrumen, die du Fitz vor die Füße geworfen hast, damit er weiter deinem Willen folgt.«
    Vollkommen entspannt lehnte der Narr sich auf seinem Stuhl zurück. Kurz erkannte ich den schlanken Mann in Schwarz und mit dem zurückgebundenen Haar. Das war der Junge, welcher er einst gewesen war, nur zu einem Mann herangewachsen. Dann drehte er den Kopf, um Chade direkt anzublicken, und die Vertrautheit war verschwunden. Sein Gesicht war eine Skulptur der Entschlossenheit. Ich hatte noch nie gesehen, dass er Chade auf so selbstbewusste Art herausgefordert hatte.
    Chades Lächeln war ausgesprochen seltsam, als sein Blick zwischen mir und dem Narren hin und her wanderte. Ich war es allerdings, den er ansah, als er sagte: »Ich gebe dir mein Wort als Weitseher. Ich werde nicht von ihm verlangen, irgendetwas gegen seinen Willen zu tun. So. Bist du nun zufrieden, Mann ? «
    Der Narr nickte langsam. »O ja. Ich bin zufrieden. Denn die Entscheidung wird bei ihm liegen; das sehe ich so deutlich wie alles, was ich noch sehen kann.« Er nickte vor sich hin. »Da sind noch andere Dinge, die wir diskutieren müssen, du und ich; doch dafür wird noch genug Zeit sein, wenn wir erst an Bord des Schiffes sind. Bis dahin haben wir alle jedoch noch viel zu tun. Guten Tag, Lord Irrstern.«
    Ein kaum wahrnehmbares Lächeln umspielte seine Lippen. Sein Blick wanderte von mir zu Chade. Und dann machte er eine äußerst seltsame Geste. Er breitete die Arme aus und verneigte sich elegant vor Chade, als hätten sie einander irgendeine Höflichkeit erwiesen. Nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, wandte er sich an mich und sagte in warmen Tonfall: »Es war schön, heute ein paar Minuten mit dir zu haben, Fitz. Ich habe dich vermisst.« Dann stieß er einen leisen Seufzer aus, als hätte er sich plötzlich einer unangenehmen Pflicht erinnert. Ich vermutete, dass ihn wieder der Gedanke an seinen vorausgesagten Tod beschäftigte. Sein Lächeln verblasste. »Meine Herren, wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen würdet«, murmelte er. Und dann ging er. Er verließ den Raum durch die Geheimtür neben dem Kamin so elegant wie ein Fürst, der sich von einem Bankett verabschiedete.
    Ich starrte ihm hinterher. Die Gabenbegegnung, die wir gerade gehabt hatten, verbunden mit seinen seltsamen Worten und den noch seltsameren Gesten verunsicherte mich zutiefst. Der Narr hatte wegen irgendetwas die Konfrontation mit Chade gesucht und triumphiert. Und doch war ich nicht sicher, was sich genau zwischen den beiden gerade abgespielt hatte.
    Mein alter Mentor schien meine Gedanken gelesen zu haben.
    »Er hat mich im Kampf um deine Loyalität herausgefordert!«, rief er. »Wie konnte er das wagen? Mich, der ich dich praktisch großgezogen habe! Wie konnte er nur glauben, dass wir uns uneins seien, zumal wir beide wissen, wie viel vom Erfolg dieser Expedition abhängt? Mein Wort als Weitseher, ha! Und für was hält er dich eigentlich?«
    Er drehte sich zu mir herum, als erwarte er eine sofortige Antwort von mir, ohne vorher nachzudenken.
    »Der Narr glaubt, dass er der Weiße Prophet ist und ich sein Katalyst«, sagte ich ruhig. Dann atmete ich tief ein und stellte nun selbst eine Frage. »Wie konntet ihr beiden euch nur um meine Loyalität streiten, als könne ich nicht selbst denken und würde schon wissen, wofür ich mich entscheide?« Ich schnaufte verächtlich. »Ich würde noch nicht einmal einen Hund oder ein Pferd für so geistlos halten wie ihr offenbar mich.«
    Chade blickte

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