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Die 33 tollsten Ängste ...: ... und wie man sie bekommt (German Edition)

Die 33 tollsten Ängste ...: ... und wie man sie bekommt (German Edition)

Titel: Die 33 tollsten Ängste ...: ... und wie man sie bekommt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz von Rosenberg Lipinsky
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Kein schönes Ende, aber wenigstens ein vergleichsweise schnelles.
    Frauen dagegen müssen länger bleiben. Bzw. dürfen. Während der Ehe haben sie von Geld und Macht meist nicht viel. Zumindest sind Lustreisen für Frauen bisher eher als Wachstumsmarkt zu bezeichnen. Aber sie können warten. Bis sich das Problem auf natürliche Weise löst. Wenn der Mann versichert war, blühen sie nämlich im Alter noch mal richtig auf. Dann bereisen sie die Welt, buchen Schönheits-Operationen, besuchen Malkurse und spielen Tennis. Bzw. das, was sie dafür halten. Sie können es sich jetzt leisten, ihre Kinder zu besuchen und denen mit völlig veralteten Erziehungstipps auf die Nerven zu gehen. Gerne verbringen sie auch das Wochenende bei der Floristin und halten diese mit Diskussionen über die Schaufensterdekoration von der Arbeit ab.
    Über körperliche oder soziale Defizite im Alter trösten sich Frauen in aller Regel durch systematische Erniedrigung ihrer Umgebung hinweg. Gerne rammen uns alte Damen im Supermarkt den Einkaufswagen in die Hacken oder im Bus ihren Spazierstock in die Ferse. Das macht ihnen Freude und es sei ihnen gegönnt. Fürchten muss man sich deshalb vor ihnen noch lange nicht. Viel größer sollte in diesem Falle die Angst sein, eines Tages selbst so zu werden.
    Hüten muss man sich allerdings vor alten Frauen in Machtpositionen. Den Anblick von Sabine Christiansen, Friede Springer und Liz Mohn zum Beispiel werden wir nie vergessen, als sie im Bundestag vor aller Augen nach der Vereidigung von Angela Merkel mit Sekt anstießen, weil es ihnen gelungen war, eine Gremlin zum Kanzler zu machen. Das war unverhohlener Sadismus. Und der macht Angst.

ANGST VOR COMPUTERN
    (Logiozomechanophobie)
    Obwohl sie mittlerweile seit Jahrzehnten unser Leben prägen, haben viele von uns Nutzern (früher: Menschen) nach wie vor Angst vor Computern. Das ist nicht nur eine Frage des Alters: Auch viele Teenager sorgen sich um ihr Erbe, weil die Geburtstagsparty qua sozialem Netzwerk plötzlich zum Massenevent wurde und Hunderte wildfremde Jugendliche das Eigenheim der Eltern in eine Müllhalde verwandelten.
    Grund für die Computer-Angst ist meistens Unwissenheit. Viele mechanisch-technische Vorgänge in unserer Umwelt können wir zumindest grob erklären: Heizung, Strom, Rolltreppe. Bei Computern allerdings hört der Spaß auf: Deren Programmierung zu verstehen, überfordert denn doch das Hirn der meisten Menschen. Angeblich geht es zwar nur um Eins oder Null. Praktisch allerdings sieht so ein Quellcode genauso aus, wie der Name klingt: sprudelnde Zahlen und Buchstaben, die irgendeinen Scheiß ausdrücken sollen. Um daraus auch nur den Hauch einer Botschaft zu ermitteln, bräuchte man eine Decodierungsmaschine wie die berühmte Enigma. Und womöglich wäre die Information dann trotzdem falsch; beispielsweise läsen wir, dass die Amerikaner keineswegs eine Invasion planen oder dergleichen. Weil wir die Funktionsweise eines Computers überhaupt nicht verstehen, spekulieren wir: was der Rechner denn jetzt wieder macht, warum er sich aufhängt, ob er denn immer übertreiben muss etc. pp. Und natürlich – was mit den Informationen geschieht, über die er verfügt.
Gerne stellen wir uns aufgrund unseres mangelnden Verständnisses einen Computer als Persönlichkeit vor, mit entsprechendem Eigenleben. Dieses Wesen spricht allerdings nicht mit uns, bleibt unberechenbar und fordernd und wird uns bei Fehlverhalten furchtbar strafen (siehe: Angst vor Gott) . Männer empfinden interessanterweise ihren Rechner dabei meist als weiblich und belegen ihn mit den Attributen zickig und unlogisch, sie fühlen sich von ihm grundlos aufgehalten. Frauen bezeichnen Computer meist als männlich, als stur und unzugänglich, bar jeder Empathie. Beide haben recht, denn der Computer ist nachgewiesenermaßen bisexuell. Da darf sich jeder seinen persönlichen Albtraum zusammenstellen – das nennt man Open Source.
    Mittlerweile ist es für die meisten unvorstellbar geworden, ohne Computer zu leben. (Aber insgeheim beneiden wir die Rentnergeneration, die noch ohne durchgekommen ist.) Etliche allgemein relevante Informationen sind außerhalb des Internets gar nicht mehr zugänglich, viele Tätigkeiten können analog gar nicht mehr ausgeübt werden. Eine solche Abhängigkeit ist stets ein hervorragender Nährboden für Befürchtungen jeder Art. Wir kennen die Angst, vom Rechner überfordert und deswegen nicht arbeitsfähig zu sein; oder durch Datenmissbrauch

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