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Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis

Titel: Die 39 Zeichen 02 - Mozarts Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Korman
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Brust und drückte seine Anzugjacke zusammen. Der kleinste Fehler könnte ihren ganzen Plan zunichtemachen …
    Ein Geräusch, das zur Hälfte ein Schnarchen und zur anderen Hälfte ein Schluckauf war, grollte aus seiner Kehle. Amy erstarrte, als er sich regte, sein Gewicht verlagerte und wieder einschlief.
    Das hier wird nicht funktionieren. Die kleinste Berührung wird ihn aufwecken …
    Ihre Augen blieben an dem Gehstock hängen, der neben Alistairs Knien gegen die Bank gelehnt war. Schnell suchte sie den Stock nach einer Ritze oder einer Ausbuchtung ab, in der sie den Chip verstecken konnte.
    Dan stand im Türrahmen und wedelte mit beiden Händen. Sie sah ihn ungeduldig an. Was willst du, Blödmann?
    Schließlich erkannte sie die kreisende Bewegung, die seine Faust vollführte. Sie griff nach dem Knauf des Stockes und drehte. Zu ihrem Entzücken ließ sich der Knauf aufschrauben.
    Perfekt - das obere Ende enthielt eine Öffnung, in die der Diamant eingesetzt worden war. Sie hatte genau die richtige Größe, damit Amy den Sender hineinlegen konnte.
    Sie wollte den Knauf gerade wieder aufsetzen, als sie bemerkte, dass der Gehstock selbst ebenfalls hohl war. Warum bestand er nicht aus massivem Holz? Doch nicht etwa …
    Sie packte den Stock am unteren Ende und blinzelte hinein. Es befand sich etwas in seinem Inneren! Ein Stück
Papier, fest zusammengerollt, damit es auch in die enge Röhre hineinpasste.
    Das war Alistairs Versteck!
    Sie angelte nach einer Ecke des Papiers und zog es heraus. Das Dokument war brüchig und vergilbt - wenn es auch nicht so alt war wie das Rezept, das sie den Benediktinermönchen entwendet hatten. Ihre Hände zitterten, als sie es aufrollte. Was darauf gedruckt stand, war nicht in englischer Sprache verfasst. Doch ein Name sprang ihr unfehlbar ins Auge:
    Ihr war sofort klar, dass es das war, was sie in den Katakomben der Erzabtei des Stifts St. Peter gesucht hatten.
    Du hast es also vor uns gefunden , überlegte sie, während sie die dösende Gestalt auf der Bank betrachtete. Vielleicht haben wir dich ja unterschätzt .
    Wieder drang ein Gurgeln aus Onkel Alistairs Kehle und seine Augenlider begannen zu flattern.
    Sie beeilte sich, den Stock wieder zusammenzuschrauben und ihn auf den Platz zurückzustellen, an dem er gegen die Bank gelehnt hatte.
    Alistair schlummerte weiter und hatte keine Ahnung, dass ihm die Führungsposition geradewegs aus seinem Gehstock gestohlen worden war.

Elftes Kapitel
    Wieder ein wichtiges Schriftstück in noch einer Fremdsprache. »Das ist kein Deutsch«, verkündete Nellie.
    »Nicht?«, Amy war verwirrt. »Das habe ich als selbstverständlich vorausgesetzt, weil wir doch in Österreich sind - ähm, was ist es dann?«
    Ihr Salzburger Hotelzimmer war klein und nicht sehr schön. Dan war davon überzeugt, dass die Hotelleitung Glühbirnen mit einer extra niedrigen Wattzahl verwendete, damit die Gäste nicht bemerkten, in was für einer Drecksbude sie hier hausten.
    Das Kindermädchen betrachtete mit zusammengekniffenen Augen das Dokument. »Italienisch, glaube ich. Das gehört nicht zu den Sprachen, die ich kann.«
    Amy und Dan sahen sie überrascht an. Das war das erste Mal, das Nellie nicht in der Lage war, als ihre Übersetzerin zu fungieren.
    »Woher weißt du dann, dass es Italienisch ist?«, fragte Dan.
    »Spanisch und Italienisch unterscheiden sich nicht allzu sehr voneinander. Und dieses Wort - Venezia . Ich bin ziemlich sicher, dass das Venedig bedeutet, und das liegt nun mal in Italien.«

    Amy zeigte auf das Datum - 1770. »Mozart war da erst vier Jahre alt. Erinnerst du dich nicht an die Ausstellungsstücke im Museum? Er ist damals in ganz Italien aufgetreten. Sein Vater ist mit ihm gereist.«
    »Dann ist das also«, sagte Dan und runzelte die Stirn, »ein Konzertplakat aus dem 18. Jahrhundert, auf dem Mozart der Star ist?«
    »Und zwar auf einem Konzert in Venedig«, schloss Amy. »Dort muss der nächste Hinweis versteckt sein.«
    Nellie grinste. »Ich wollte schon immer mal nach Venedig. Die Stadt gilt als die romantischste der Welt.«
    »Niedlich«, warf Dan ein. »Dumm nur, dass du dich bloß mit einem Ägyptischen Mau auf Hungerstreik verabreden kannst.«
    Nellie stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das ist immer noch besser als mit einem Elfjährigen mit großer Klappe.«

    Die Fahrt nach Venedig dauerte über fünf Stunden. Weil er den Rücksitz mit Saladin teilen musste, drehte Dan fast durch. Zunächst weil er selbst kein besonders großer

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