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Die 5 Plage

Titel: Die 5 Plage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Maxine Paetro
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Schwestern sagte, das ich nie mehr vergessen werde, solange ich lebe. Der Satz hat sich in mein Gehirn eingebrannt.«
    »Ich höre.«
    »Er sagte: ›Manchmal weht eben ein böser Wind.‹«
    »Was sagte Ihnen dieser Satz?«
    »Er erinnerte mich an Filme wie Freitag der Dreizehnte oder Nightmare on Elm Street. Ich weiß auch nicht, Lieutenant Baxter, aber meine Freundin war tot, und die Reaktion ihres Arztes war unheimlich und irgendwie krank. Und jetzt ist er hier . Er hat kurz in mein Zimmer geschaut, und ich halte es für möglich, dass er sich an mich erinnert. Ich habe morgen eine Leistenbruch-OP«, fuhr Mrs. Haggerty atemlos fort. »Eigentlich eine einfache Operation, aber so wahr Gott mein Zeuge ist, ich habe Angst um mein Leben.«
    Ich hatte diese Art von Vorahnung - wenn man weiß, was der andere gleich sagen wird, noch ehe er den Mund aufmacht. Kalter Schweiß rann mir an den Seiten herab.
    Ich drückte den Hörer fest ans Ohr.
    »Erinnern Sie sich an den Namen des Arztes?«
    »Den werde ich ganz bestimmt niemals vergessen«, antwortete Mrs. Haggerty. »Er hieß Garza. Dr. Dennis Garza.«

Vierter Teil
    Showgirl

65
    MANCHMAL WEHT EIN BÖSER WIND.
    Es war ein unheimlicher Satz, und die Angst in Mrs. Haggertys Stimme hatte mir eiskalte Schauer über den Rücken gejagt. Und ich hörte auch Yukis Stimme: Irgendjemand in diesem verdammten Krankenhaus hat meine Mutter ermordet.
    Ich fuhr allein zum Krankenhaus. Ich sagte mir, dass ich ja nicht an einem Fall arbeitete, sondern nur auf eine Anfrage reagierte. Ein Höflichkeitsbesuch sozusagen.
    Das San Francisco Municipal Hospital ist eine gewaltige steinerne Festung, umgeben von einer niedrigen Mauer, mit ein paar Schatten spendenden Bäumen zwischen der Straße und dem Krankenhauseingang.
    Ich stellte den Wagen auf dem Parkplatz ab und betrat die düstere Eingangshalle. Über den Granitfußboden ging ich zum Aufzug, stieg im dritten Stock aus und folgte den Pfeilen zu Zimmer 311.
    Ich wollte gerade die Tür zu Mrs. Haggertys Einzelzimmer öffnen, als eine Schwesternhelferin mit einem Arm voll Bettlaken herauskam. Ich ließ sie vorbei, dann betrat ich Zimmer 311.
    Der Klang von Mrs. Haggertys Stimme hatte ein Bild in mir entstehen lassen - ich erwartete, eine drahtige Person mit dunklem, hennagefärbtem Haar zu sehen.
    Aber keine Sekunde lang hatte ich damit gerechnet, dass ihr Bett leer sein würde.
    Ich blieb in der Tür stehen und blinzelte benommen, verblüfft über das, was ich nicht sah. Dann fuhr ich herum und blickte auf den Flur hinaus.
    Die Schwesternhelferin hatte die Laken bereits in einen Wäschewagen gestopft und war losgegangen.
    »Warten Sie!«, rief ich, setzte ihr nach und packte sie am Arm.
    Sie starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ziemlich schreckhaft für jemanden, der im Krankenhaus arbeitet.
    »Lassen Sie mich los. Bitte! «
    »Tut mir leid«, sagte ich und zeigte ihr meine Marke. »Lieutenant Boxer, SFPD. Ich wollte zu Mrs. Haggerty in Zimmer 311.«
    »Tja, da kommen Sie zu spät.«
    »Zu spät? Ich habe doch eben erst mit ihr telefoniert! Was ist passiert?«
    Vor meinem geistigen Auge sah ich die völlig verängstigte Frau, wie sie sich über das Telefon duckte.
    Ich hatte gerade erst mit ihr gesprochen!
    »Sie hat sich ohne Zustimmung des Arztes selbst entlassen. Ich hab sie selbst runter zur Straße gefahren. Und ihr in ein Taxi geholfen. Yellow Cab, falls das wichtig ist. Sind Sie jetzt fertig mit mir?«
    Ich nickte und bedankte mich.
    Die Schwesternhelferin schob den Wagen weiter und ließ mich auf dem Flur stehen.
    Ich war schon auf dem Weg zum Aufzug, als eine Schwester in einem blauen Kittel mir aus einem Zimmer auf der anderen Seite des Korridors zuwinkte. Sie war eine Afroamerikanerin mit relativ heller Haut, um die fünfundzwanzig, mit rundlichem Gesicht, das rötliche Haar zu Zöpfchen gedreht. Auf dem Namensschild, das von der Kunstperlenkette um ihren Hals baumelte, stand »Schwester Noddie Wilkins«.
    »Sind Sie von der Polizei?«, fragte sie mit leiser, eindringlicher Stimme. »Ich muss mit Ihnen reden. Ich muss Ihnen sagen, was ich weiß. Was hier passiert, ist ein Fall für die Polizei.«

66
    Wir beschlossen, uns irgendwo außerhalb des Krankenhauses zu unterhalten. Wenig später saßen Noddie Wilkins und ich zusammen in meinem Explorer und nippten an Pappbechern mit Kaffee aus der Cafeteria.
    »In diesem Krankenhaus passieren ganz merkwürdige Dinge«, sagte Noddie. »Letzte Woche hab ich einen von meinen

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