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Die Achte Fanfare

Titel: Die Achte Fanfare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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militaristische Denkweise für die meisten Probleme unserer Welt verantwortlich. Warum soll er es nun nicht auf die abgesehen haben, die seiner Meinung nach diese Denkweise durchgesetzt haben, auf Leute wie Jordan Lime und Lisa Eiseman, deren Entdeckungen die Probleme noch zu verschärfen drohen?«
    »Ja«, echote Zeus. »Eine geometrische Denkweise. Das gefällt mir, Fährmann.«
    »Reine Vermutungen«, sagte Kamanski, und Captain Seven lachte erneut auf.
    »Das ist nicht alles«, fuhr Kimberlain fort. »Ich hatte heute ein Gespräch mit Dominick Torelli. Anscheinend haben Torelli und verschiedene andere Männer in … sagen wir, ähnlicher Position etwa ein Jahr nach dem Anschlag auf Benbasset das Angebot bekommen, ein Söldnerheer zusammenzustellen. Es gibt nur dürftige Spuren, aber die führen alle zur Firma Benbasset Industries zurück.«
    »Was auch nicht viel beweist.«
    »Sie denken nicht weit genug voraus. Sie denken überhaupt nicht. Aus den verschiedensten Gründen waren Torelli und die anderen nicht imstande oder nicht bereit, einen Söldnertrupp mit den erforderten Qualifikationen zusammenzustellen. Benbasset war gezwungen, sich woanders umzusehen und sich an eine Gruppe zu wenden, die bereit ist, alles zu tun, wenn der Preis stimmt.«
    »Die Hashi!« rief Zeus aus.
    Kimberlain nickte. »Sie stecken hinter den bizarren Morden, wegen denen Sie mich aufgesucht haben, David, doch ich vermute, daß sie sie genau nach Benbassets Anleitung ausgeführt haben. Mendelson konstruierte die Wasserkanone für sie, und als er durch uns herausfand, zu welchem Zweck sie benutzt worden war, wurde er zu einer potentiellen Bedrohung. Doch die Hashi wußten von dem Kontakt, genau wie sie wußten, daß ich kommen würde, und so haben sie ihn erst eliminiert, als ich ihn aufsuchte. Denn auch ich sollte natürlich sterben.«
    »Ein alter Hut«, murmelte Kamanski.
    »Das Problem ist nur, daß ich nicht gestorben bin«, fuhr der Fährmann fort, »und ihre Mörderin mir einen Hinweis auf die nächste Phase des Plans gab.«
    »Eine Million werden vor fünfzig Millionen sterben«, warf Zeus ein, »und zwar durch den gestohlenen C-12-Plastiksprengstoff. Doch wobei? Wo werden sie sterben? Und wann? Unser einziger Hinweis ist Mendelsons mit Blut beschriebener Zettel, mit dem Ihre geheimnisvolle Frau verschwand: ›719, 720, 721 PS‹. Meine Leute behaupten, das sei Humbug, ein Teil einer Mitteilung, die er vor seinem Tod nicht vollenden konnte.«
    Captain Seven lachte, und alle, außer Zeus, sahen ihn an. »Ihre Leute haben Scheiße im Kopf, Kumpel. Sagen Sie ihnen, sie sollen sich mal ein Pfeifchen rauchen, dann klappt es mit dem Denken besser.«
    »Was will dieser Mann uns sagen, Fährmann?« fragte Zeus.
    »Das will ich Ihnen gern erklären«, antwortete der Captain, bevor Kimberlain etwas entgegnen konnte. »Das ›PS‹ bedeutet ›Penn Station‹ – ein Bahnhof in New York, von dem selbst Ihre Helferlein schon gehört haben werden. Und bei dem ›719, 720, 721‹ muß es sich um öffentliche Schließfächer handeln, auf die dieser trottelige Erfinder Sie hinweisen wollte. Sie hätten nur mich fragen müssen.«
    »Ich habe dafür gesorgt, daß die Feuerwerker der hiesigen Polizei die fraglichen Schließfächer aufbrechen«, berichtete Zeus am nächsten Morgen Kimberlain. Sie hatten sich auf Vorschlag des Blinden auf der Aussichtsplattform im 86. Stockwerk des Empire State Building getroffen. Die Etage war wegen Umbauarbeiten zur Zeit geschlossen. Man hatte die äußere Promenade erneuert, und überall standen Ferngläser mit hoher Brennweite auf Podesten, die nur darauf warteten, einzementiert zu werden.
    Der Wind peitschte durch Zeus' noch überraschend dichtes Haar. »Hermes wird uns mitteilen, was sie gefunden haben«, sagte er. »Als Laufbursche ist er ganz brauchbar.«
    Kimberlain lächelte. Der alte Mann mochte es, Menschen zu manipulieren, hatte es immer schon gemocht. Plötzlich, ohne daß es jemand so richtig mitbekommen hatte, hatte Zeus wieder das Kommando an sich gerissen. Der alte Mann wandte den Kopf – seine Augen waren noch immer von einer Sonnenbrille verborgen – wieder zum Guckschlitz eines der Ferngläser, das an der niedrigen Mauer vor ihm lehnte. Ein Klicken signalisierte Kimberlain, daß die Zeit, die er sich mit dem Einwurf der Münze erkauft hatte, abgelaufen war, und einer von Zeus' Leibwächtern trat zu ihnen und warf eine weitere Münze ein.
    »Ich habe die Aussicht genossen, Fährmann«, sagte

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