Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
Vom Netzwerk:
gefilmt wurden, wie sie das Fahrzeug wechseln, können wir vielleicht das Kennzeichen erkennen.“
    „Und was dann? Wenn das Fahrzeug gestohlen wurde, stehen wir wieder am Anfang“, zweifelte Lukas.
    „Ein Schritt nach dem anderen, Lukas.“ Jules war die Ruhe selbst, seine Finger glitten über die Tastatur. „Und da ist er schon.“
    Lukas und Lucie sprangen auf und stellten sich hinter Jules. Gebannt blickten sie auf den Bildschirm. Jules nahm einige weitere Einstellungen vor und auf dem Display erschien nun das Standbild einer Kamera, die auf einen leeren Parkplatz gerichtet war; in der Ecke lief eine Uhr mit. Sie zeigte auf 13:15 Uhr, die ungefähre Zeit, die Jules errechnet hatte, wann der Wechsel vom ursprünglichen Fahrzeug der Stadtreinigung auf ein anderes stattgefunden haben dürfte. Jules spulte langsam vor und da war er! Langsam fuhr der Reinigungswagen ins Bild und parkte vorwärts ein.
    Bis zum Äußersten angespannt beugte sich Lukas dem schwarzweißen Bild entgegen. Es war soweit! Gleich würde er seine Frau und seinen Sohn in der Gewalt der Entführer sehen! Zunächst sah man nur den Fahrer aussteigen. Er trug keine Maske, dafür eine tief in die Stirn gezogene Schiebermütze, die den oberen Teil seines Gesichtes in Schatten hüllte. Gekleidet war er in den typischen Overall der städtischen Arbeiter. Aufmerksam sah sich der Mann um, dann hob er den rechten Arm. Eine dunkle Limousine tauchte unmittelbar darauf am Bildschirmrand auf und hielt quer zur Rückseite des Entführer-Fahrzeuges. Jules fluchte. Das machte es für ihn unmöglich, das Kennzeichen der Limousine zu erkennen.
    Der Fahrer des Transporters öffnete die hintere Tür der Limousine. Dann klopfte er einmal gegen die rückwärtige Tür des Servicewagens. Ein Mann kletterte heraus, der Magali am Oberarm umfasst hielt und sie sofort in die Limousine bugsierte. Ein weiterer, merkwürdig gekleideter Mann erschien im Ausstieg. Er trug eine Art Taucheranzug inklusive Gesichtsmaske, die nur Augen und Mund freiließ, hielt Matti im Arm und verschwand ebenfalls im Fahrzeug. Der vormalige Fahrer des Servicefahrzeugs schloss alle Türen, dann riss er die Beifahrertür auf und stieg ein. Das Fahrzeug fuhr an und entschwand aus dem Blickfeld der Kamera. Fieberhaft huschten Jules' Finger über die Tastatur, um eine andere Kameraeinstellung zu aktivieren, die ihm das Kennzeichen der Limousine zeigen würde.
    Jules zoomte dichter heran und da war sie, eine Münchner Nummer. Nur wenig später hatte Jules ermittelt, dass es ein Wagen einer bekannten deutschen Autovermietung war. Jules erklärte, warum er dies für eine gute Nachricht hielt: Alle dortigen Fahrzeuge waren via Schlüsselanhänger mit einem RFID-Chip ausgestattet, der ähnlich einem Handy Funksignale aussandte. So konnten die Fahrzeuge bequem und ohne persönliches Erscheinen am Counter via Schlüsselsafe abgeholt und zurückgegeben werden. Der Chip wurde vom System registriert und die Einspeisung des Schlüssels in das Computersystem erfolgte mit Standort, Datum und Uhrzeit.
    „Sicherlich wurde das Fahrzeug mit einem gefälschten Führerschein angemietet, aber wir können durch das Kennzeichen zumindest zurückverfolgen, wo und wann es angemietet wurde, so dass sich unser Suchradius eingrenzen lässt“, erklärte Jules.
    „Und was ist, wenn das Auto ebenfalls gestohlen wurde?“, hakte Lukas zweifelnd nach.
    „Davon gehe ich nicht aus, sonst wären die Kennzeichen vertauscht und längst eine Fahndung ausgelöst worden. Ich weiß, dass die Autovermieter da sehr fix sind und eng mit den Polizeibehörden zusammenarbeiten. Ich habe jemanden an der Hand, der mir noch einen Gefallen schuldet. Er wird herausfinden, wann und an welchem Standort der Wagen angemietet wurde. Das geht schneller, als wenn ich mich einhacken muss.“
    „Sag, Jules. Kannst du das nochmals zurückspulen? Ich würde mir nochmals gerne den Mann ansehen, der Matti getragen hat.“
    „Natürlich.“ Jules tat wie geheißen. Lucie beugte sich interessiert vor. Als der Mann mit dem Taucheranzug auf der Bildfläche erschien, starrte sie gebannt darauf. „Komisch“, meinte sie dann. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast behaupten, der Mann trägt ein Spiderman-Kostüm. Blöd, dass die Aufnahmen in schwarz-weiß sind.“ Jules hielt den Film an. Lukas hatte inzwischen den Picknickkorb nach Mattis Comic-Heften durchwühlt und ein Spiderman-Heft herausgezogen. „Du hast recht, Lucie! Das ist ein

Weitere Kostenlose Bücher