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Die Alptraum-Frau

Die Alptraum-Frau

Titel: Die Alptraum-Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gezeigt. Er war es gewesen, aber es war nicht zu begreifen.
    Er war nicht tot. Er lebte. Er hatte nur etwas gewechselt. Dieser Begriff fiel ihr ein. Gewechselt. Aber, was zum Teufel, hatte er denn gewechselt? Sein Menschsein eingetauscht gegen etwas anderes, was mit dem menschlichen Verstand nicht zu begreifen war?
    Benny riss sich los. Er tauchte wieder ein in die Kabine, war aber ebenso schnell zurück. »Jetzt ist er nicht mehr da!« meldete er.
    »Verschwunden, weg!«
    »Sei froh. Sei verdammt froh, mein Junge, dass es so gekommen ist. Ich werde… ach, verdammt, ich weiß selbst nicht, was ich noch tun will oder soll. Das ist doch nicht zu begreifen. Wenn dein Vater noch lebt, warum kommt er dann nicht normal zu uns oder zumindest zu dir, Benny?«
    »Es geht ihm jetzt gut.«
    »Warum? Weißt du mehr?«
    »Er ist woanders. Das hat er mir gesagt. Er ist geholt worden, und mich will er auch holen.«
    »Ach ja? Wohin?«
    »Zu sich!«
    Janine ging in die Knie, um ihrem Sohn in die Augen schauen zu können. »Ich werde es nicht zulassen, Benny. Ich werde dich nicht hergeben, auch nicht an deinen Daddy. Und schon gar nicht an jemand, der so handelt, wie er es getan hat. Verstehst du das?«
    »Ja… schon.«
    »Dann ist es gut.«
    »Aber du wirst nicht anders können, Mum. Daddy wird mich holen, das weiß ich. Das hat er mir nämlich versprochen.«
    Sie lächelte, obwohl ihr nicht danach zumute war. »Holen will er dich? Das werden wir sehen.«
    »Und was ist mit den Hosen, Madam?« fragte die Verkäuferin.
    »Nehmen Sie jetzt beide oder soll ich eine wieder wegpacken?«
    »Wir nehmen beide.«
    »Das ist richtig!« erklärte die Verkäuferin mit ihrer Piepstimme. Sie nickte Benny zu. »Ist doch echt geil, wenn man so eine Mutter hat, meinst du nicht auch?«
    Der Junge schwieg. Er war mit seinen Gedanken ganz woanders, denn er wusste jetzt, dass sein Vater lebte…
    ***
    Claudia Burns saß in einem Sessel und hatte ihre Beine vorgestreckt.
    Sie konnte sich nicht bewegen. Auch die Arme hatte sie dicht an ihren Körper gepresst. Ob freiwillig oder nicht, das war jetzt egal. Sie steckte einfach in einer Falle.
    Über ihr tanzte eine Gestalt und war dabei, sie zu verschlingen.
    Vielleicht war der Begriff Gestalt nicht der richtige Ausdruck. Es war etwas Helles, das zudem noch flimmerte, das in sich zirkulierte und aussah wie ein langgezogener Schein, der zudem dem Schweif eines Kometen glich.
    Sie schrie weiter. Ihre Beine waren bereits bis zur den Hüften verschwunden. Sie waren in den Schein hineingeglitten. Vielleicht kroch er auch höher, so genau erkannten wir es nicht. Jedenfalls wurde der Mensch Claudia immer weniger. Sie konnte nichts daran ändern.
    Die andere Seite war einfach zu stark. Sie holte sich alles, immer mehr.
    Und schon waren die Oberschenkel nicht mehr da.
    Wir standen im Raum. Wir waren wirklich in den ersten Sekunden wie gelähmt, was uns nicht oft passierte. Mit einer derartigen Überraschung hatten wir nicht gerechnet. Das war unerklärlich, das war einfach schrecklich, und ich wusste instinktiv, dass ich gegen dieses Phänomen so leicht nicht ankam.
    Wichtig war jetzt, dass wir Claudia Burns retteten. Der Gedanke war da, wir starteten zugleich, um sie aus den Klauen dieser fremden Gewalt zu zerren. Es war ein verzweifelter Versuch. Suko hob sie an. Er wollte sie über die Lehne des Sessels hinwegzerren, während ich mich um das Phänomen kümmerte.
    Ich war ihm nahe gekommen. Ich spürte die ungewöhnliche Kälte, die gegen mich schlug. Ich sah in diesen Schein hinein und glaubte, darin etwas zu erkennen. Da malte sich eine Gestalt ab. Ein menschlicher Umriss. Vielleicht auch mehrere. So genau war es nicht zu erkennen.
    Ich wusste nicht, wie ich dieses Phänomen stoppen sollte. Bestimmt nicht mit einer Kugel, und ob mein Kreuz dagegen half, war ebenfalls fraglich.
    Der Horror ging weiter. Suko schaffte es nicht. Ich hörte ihn fluchen, drehte den Kopf und sah, dass er Claudia nicht losgelassen hatte. Er kämpfte verzweifelt um ihre Rettung, ohne dass er einen sichtbaren Erfolg erzielt hatte. Die andere Macht war stärker. Sie holte Claudia ruckartig zu sich heran, und es verschwand immer mehr von ihr.
    Wir hörten eine Stimme. Sie war zischend, sie klang weich. Es war nicht zu unterscheiden, ob sie einer Frau oder einem Mann gehörte.
    Einfach neutral.
    »Ich hole dich!«
    »Neinnn! Neiiinnn! Ich will nicht! Ich kann nicht!« Claudia wälzte sich in ihrer liegenden Position von einer Seite zur

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