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Die Anatomie des Todes

Die Anatomie des Todes

Titel: Die Anatomie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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Schock hinweggekommen?«
    Â»Danke, mir geht’s gut, obwohl es natürlich kein angenehmes Gefühl ist, unmittelbar über dem Tatort zu wohnen.«
    Â»Sie sind wirklich nicht gerade vom Glück verfolgt, seit Sie hier wohnen«, entgegnete Blindheim verständnisvoll.
    Â»Haben Sie schon irgendeinen Verdacht?«
    Maja lächelte Blindheim zu, der nur ein undefinierbares Brummen von sich gab. Er nahm den Deckel des Kästchens ab. Maja reckte den Hals, um zu sehen, was sich darin befand. Auf dem blauen, samtgefütterten Boden lagen ein paar Gegenstände, die wie chirurgische Miniaturwerkzeuge aussahen.
    Â»Sie wollten mir etwas mitteilen?«
    Sie blickte verdutzt auf das Kästchen und sah ihm dann in die Augen.
    Â»Ja, ich … äh …«
    Sie versuchte sich zu konzentrieren, konnte ihren Blick
jedoch nicht von dem kleinen Gegenstand abwenden, den Blindheim in die Hand genommen hatte.
    Er war ungefähr zehn Zentimeter lang und bestand aus blitzendem Stahl. An einem Ende befanden sich drei eng aneinanderliegende Klingen. Blindheim betätigte einen winzigen Griff an der anderen Seite, worauf sich die Klingen teilten und dem Instrument plötzlich die Form einer kleinen Sichel gaben.
    Â»Ich hatte am Freitag vergessen, Ihnen was zu erzählen. Sie hatten mich doch gefragt, ob ich Herrn Kvam schon mal gemeinsam mit einer anderen Person gesehen hätte.«
    Blindheim nickte und nahm die Viprati-Pfeife zur Hand. Behutsam führte er die kleine Sichel in den Pfeifenkopf ein, justierte die Position der Klinge und kratzte mit einer rollenden Handbewegung die Aschenreste aus der Kammer.
    Â»Es war ein paar Tage, bevor ich den Toten gefunden habe«, begann Maja. Dann erzählte sie detailliert, wie sie am Abend zufällig den großen schwarzen Wagen gesehen hatte, der in der Nähe ihres Fensters an der Straße stand.
    Â»Was war das für ein Wagen?«
    Sie zuckte die Schultern. »Eine Art Geländewagen, groß und schwarz.«
    Sie fügte hinzu, dass sie zwei Männer gesehen hatte, die regungslos im Wagen saßen.
    Â»War Kvam vielleicht einer von ihnen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, auf keinen Fall. Aber die beiden Männer schienen das Haus zu beobachten.«
    Es staubte, als Blindheim vorsichtig die Pfeife an der Kante des Aschenbechers ausklopfte.
    Â»Wir lange stand das Fahrzeug am Straßenrand?«
    Â»Das kann ich nicht genau sagen. Vielleicht ein paar Minuten. Aber ich bin überzeugt davon, dass einer von ihnen der Mann ist, der mich im Ärztehaus überfallen hat.« Sie
erzählte von dem Tattoo auf dem Handrücken, das sie im Schein der Straßenlampe erkannt hatte.
    Blindheim runzelte die Brauen. »Wenn ich mich recht erinnere, hatten Sie bei dem Einbruch doch eine Wunde oder etwas Ähnliches gesehen.«
    Blindheim zerlegte die Viprati vorsichtig in zwei Teile.
    Â»Da habe ich mich geirrt.«
    Â»Warum haben Sie nicht angerufen, um Ihre Angaben zu berichtigen?«
    Sie zuckte bedauernd die Schultern.
    Erneut gab Blindheim ein Brummen von sich, bevor er einen kleinen Spieß aus dem Kästchen nahm und vorsichtig in den Holm einführte, um auch diesen zu reinigen. »Ich bin vielleicht ein bisschen schwer von Begriff, aber was hat das hier mit Ihrer Zeugenaussage zum Mord an Herrn Kvam zu tun?«
    Maja sah ihn ein wenig überrascht an.
    Â»Dass derjenige, der ins Ärztehaus eingebrochen ist, der Mörder von Eigil Kvam sein könnte.«
    Â»Und worauf gründet sich dieser Verdacht?«
    Â»Auf meine Beobachtung.«
    Maja fühlte sich zunehmend irritiert.
    Â»Wenn wir davon ausgehen, dass der Einbrecher einer der Männer im Wagen war, ist es dann nicht wahrscheinlicher, dass er Sie im Auge behalten hat?«
    Maja schluckte. »Aber warum sollte er?«
    Blindheim lächelte beruhigend. »Ich versuche nur, rational zu sein. Lassen Sie manchmal Ihre Arzttasche im Auto liegen?«
    Â»Ja, aber das ist immer abgeschlossen.«
    Â»Haben Sie die beiden Männer auch an Ihrem Wagen gesehen?«
    Maja schüttelte den Kopf. »Sie sind natürlich daran vorbeigefahren.«

    Blindheim breitete überzeugt die Arme aus.
    Â»Dann haben sie bestimmt gesehen, dass die Tasche nicht da war, und sind weitergefahren.«
    Maja war sich nicht sicher, ob die Vermutung des Kommissars zutraf, und rümpfte die Nase. »Woher sollten sie denn mein Auto kennen?«
    Â»Sie könnten ja

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