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Die Angebetete

Die Angebetete

Titel: Die Angebetete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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der Highway Patrol wegen Bill denken – ein kurzes, freundliches, aber emotionsloses Gespräch, in dem ihr mitgeteilt worden war, dass das Leben, das sie mit ihrem Mann geplant und von dem sie geglaubt hatte, es werde ihr stets eine Stütze sein, nicht stattfinden würde.
    »Nicht bei uns, bei euch.«
    Lag es bloß daran, dass sie übermüdet war? Sie kniff die Augen zusammen. Wie spät war es überhaupt? Fünf Uhr morgens? Vier?
    »Ich wusste nicht, ob du mich vielleicht brauchst«, sagte TJ Scanlon.
    Sie setzte sich mit einiger Mühe auf und zog das T-Shirt herunter, das sich während des offenbar unruhigen Schlafes zu einem Wulst zusammengerollt hatte. »Fang von vorn an.«
    »Ach, du weißt es noch gar nicht?«
    »Nein, ich weiß es noch gar nicht.«
    Tut dir leid was heißt das …
    »Okay. Hier bei uns im System wird ein Mord in Fresno gemeldet. Tatzeit gestern am späten Abend oder heute am frühen Morgen.«
    Sie war nun etwas wacher. Oder weniger unwach.
    »Und?«
    »Das Opfer ist jemand aus dem Umfeld von Kayleigh Townes Band.«
    Herrje. »Wer?« Sie strich sich das dunkelblonde Haar aus dem Gesicht. Je schlimmer die Neuigkeiten, desto ruhiger wurde Kathryn Dance. Teilweise dank ihrer Ausbildung, teilweise aus Veranlagung, teilweise aufgrund ihrer Erfahrung als Mutter. Wenngleich ihr als Kinesik-Expertin nicht entging, dass sie unwillkürlich mit dem Fuß wippte. Sie hörte damit auf.
    »Ein gewisser Robert Prescott.«
    Bobby?, grübelte sie. Ja, das war sein Nachname, Prescott. Oh, verdammt … Aus der gestrigen Interaktion zwischen ihm und Kayleigh hatte sie deutlich erkennen können, dass die beiden nicht nur Arbeitskollegen, sondern enge Freunde waren.
    »Gibt es schon nähere Einzelheiten?«
    »Noch nicht.«
    Dance dachte auch an Edwins unnatürliches Lächeln zurück, an seine anzüglichen Blicke und sein unterkühltes Auftreten, hinter dem sich ihrer Ansicht nach geballter Zorn verbergen konnte.
    »Es war bloß eine kurze Nachricht im System«, sagte TJ . »Lediglich zur Information, nicht mit der Bitte um Unterstützung.«
    Das CBI war den anderen kalifornischen Strafverfolgungsbehörden bei Kapitalverbrechen gern behilflich, wartete zumeist aber ab, bis diese Hilfe auch angefordert wurde. Schließlich stand dem CBI nur begrenztes Personal zur Verfügung, und Kalifornien war ein großer Staat, in dem zahlreiche Straftaten verübt wurden.
    »Das Opfer ist im Kongresszentrum ums Leben gekommen«, fuhr der jüngere Agent fort.
    Wo am Freitag das Konzert stattfinden sollte.
    »Und?«
    »Zuständig für den Fall ist das Fresno-Madera Consolidated Sheriff’s Office. Der Sheriff heißt Anita Gonzalez, der leitende Detective P. K. Madigan. Er gehört schon ewig zur Truppe. Mehr weiß ich über ihn nicht.«
    »Ich mache mich gleich auf den Weg zum Tatort. Hast du schon was über Sharp? Den Stalker?«
    »Es gibt weder Haftbefehle noch Gerichtsbeschlüsse. Jedenfalls nicht in Kalifornien. Auf die Antworten aus Washington und Oregon warte ich noch. Was die Telefonnummer anbelangt, die du mir gegeben hast … von der Person, die Kayleigh angerufen hat … Das war ein bar bezahltes Prepaid-Telefon, gekauft in einem Drugstore in Burlingame.«
    Südlich von San Francisco, wo auch der Flughafen lag.
    »Von der Transaktion existiert weder eine Videoaufzeichnung noch sonst irgendein Nachweis. Die Angestellten können sich nicht daran erinnern. Das war vor drei Tagen. Mehr weiß ich bislang nicht.«
    »Bleib dran. Schick mir Sharps vollständige Biografie. Alles, was du kriegen kannst.«
    »Dein Wunsch ist mein Befehl, Boss.«
    Sie beendeten das Gespräch.
    Wie spät war es denn nun? Im Zimmer war es noch immer dunkel, aber hinter den Vorhängen schimmerte Tageslicht durch.
    Brille auf. Oh, halb neun. Fast schon Vormittag.
    Sie ging ins Badezimmer, um schnell und heiß zu duschen. Zwanzig Minuten später trug sie eine schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt und ein marineblaues Seidenjackett, konservativ, sachlich. Die Hitze konnte mit dieser Kleidung ein Problem werden, aber Kathryn würde vielleicht dienstlich werden müssen. Und sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass eine Frau in diesem Job wesentlich mehr auf ihr professionelles Auftreten achtgeben musste als ein Mann. Traurig, aber so war es nun mal. Statt der rosa geränderten Brille setzte sie heute die mit dem schwarzen Gestell auf.
    Und sie nahm den Laptop mit, nur für den Fall, dass wieder jemand ihr Zimmer betrat, während sie weg war – sofern es

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