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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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gründlich nachdenken.

45
    Es war bereits nach Mitternacht, als ich nach Hause kam. Ich konnte nicht einschlafen. Mein ganzer Körper kribbelte noch von der Wiederauffrischung in Sachen Sex. Und das Fernsehprogramm langweilte mich. Ich wusste nichts mit mir anzufangen.
    Ebenso wenig wusste ich mit Madison Koehlers Angebot anzufangen. Ich hatte mich bei der BBK beworben, um etwas über Ernesto Ramirez’ Tod herauszufinden; und aus den gleichen Gründen hatte ich ursprünglich mit Charlie zusammengearbeitet. Ich wollte dem Mörder auf die Spur kommen. Aber dann hatten mich Charlie, Connolly und der Rest der Bande mit gefälschten Memos reingelegt und damit Chris Moody die perfekte Gelegenheit geliefert, es mir heimzuzahlen; weswegen ich nicht die geringsten Gewissensbisse hatte, der Regierung dabei zu helfen, eine Anklage gegen sie zu stricken.
    Doch keiner dieser Gründe – einen Mordfall zu lösen und mich zu rächen – hatte irgendetwas mit Madison Koehler zu tun; zumindest soweit ich das im Moment beurteilen konnte. Ich kannte diese Frau nicht. Ich hatte keine Rechnung mit ihr offen. Wenn ich ihr Angebot annahm und der Job tatsächlich in die Richtung ging, die sie subtil angedeutet hatte, dann würde sie ebenfalls in Schwierigkeiten geraten.
    Ich beschloss, die Entscheidung vorläufig zu vertagen.
    Da ich nichts Besseres zu tun hatte, warf ich einen Blick auf die Dokumente bezüglich Starlight Catering, die ich aus dem State Building mitgenommen hatte. Ich konnte die Zeit ebenso gut nutzbringend einsetzen.

    Zwei Dinge wusste ich über diese Firma: Sie hatten einen größeren Auftrag an Land gezogen, nachdem Adalbert Wozniaks Firma disqualifiziert worden war; und Charlie Cimino hatte sie nicht auf die Liste der Unternehmen gesetzt, die wir erpressten. Das war ganz sicher kein Zufall.
    Und nachdem ich die Dokumente durchgeblättert hatte, wusste ich noch etwas über Starlight.
    Ich kannte jetzt den Namen des Besitzers.
    Starlight Caterings alleiniger Geschäftsführer war ein Mann namens Delroy Bailey. In dem Formular, anhand dessen der Staat darüber entschied, ob man sich als ein von Minoritäten geführtes Unternehmen qualifiziert hatte, hatte er das Kästchen »Afroamerikaner« angekreuzt. Offensichtlich hatte Agent Tucker recht. Starlight Catering war eine minoritär geführte Firma.
    Doch der Name Delroy Bailey sagte mir nichts. Ich googelte den Namen und erzielte eine ganze Reihe von Treffern, da die Firma eine Webseite besaß und außerdem das Catering für einige Großereignisse organisierte. Es gab ein Foto von Delroy Bailey auf einer der Partys. Er war ein hübscher, schlanker, junger Schwarzer, was mir zwar kein bisschen weiterhalf, aber natürlich toll für ihn war.
    Und noch etwas fand ich heraus: Delroy Bailey und seine Frau Yolanda waren Wahlkampfspendensammler für einen Stadtrat namens Diaz. Yolanda wirkte ein bisschen älter als Delroy, und sie war eine Latina und keine Afroamerikanerin. Aber auch das half mir nicht weiter.
    Dann erstarrte ich. Moment. Yolanda.
    Ich ging zu meiner Aktentasche und zog den Laptop mit der Datenbank des Almundo -Prozesses heraus, den Paul Riley mir geliehen hatte. Je mehr ich darüber nachdachte, desto
sicherer war ich mir, aber ich brauchte ein paar Minuten, um die richtige Datei zu finden – die Hintergrundrecherchen über den Hauptzeugen der Anklage, Joey Espinoza.
    »Man höre und staune!«, murmelte ich, ein Spruch, den meine Mutter häufig gebraucht hatte.
    Joey Espinoza hatte eine Schwester namens Yolanda Espinoza Bailey.
    Starlight Catering wurde ganz offensichtlich von Joey Espinozas Schwager geführt.

    »Und, wie lief’s letzte Nacht?« Lee Tucker hatte ein Stück Kautabak im Mund und die Füße auf den Tisch gelegt. Kaum war ich durch die Tür von Suite 410 getreten, hatte er seine Frage auf mich abgeschossen.
    »Ging so.« Ich schnappte mir einen Stuhl ihm gegenüber.
    »Irgendwas Hilfreiches?«
    Ich verzog das Gesicht. »Ein Raum voller gieriger Wichser.«
    »Haben Sie ein paar interessante Kontakte gemacht?«
    »Es war eine ziemlich öde Angelegenheit.«
    Tucker musterte mich einen Augenblick lang. »Das war’s? Mehr nicht?«
    »Die Martinis waren gut.«
    Er ließ das eine Weile im Raum stehen. Schließlich nickte er langsam. »Na dann.«
    »Na dann.«
    Er nahm die Füße vom Tisch. »Heute ist Nummer sechzehn an der Reihe.«
    »Richtig. Hoffman.« Unter Verwendung unseres Codes hatte Charlie den Auftragnehmer »16« auf der Liste, Hoffman

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