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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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passiert, Jackie?«, fragte Duke.
    »Keine Ahnung. Zuerst hab ich so ein Kribbeln gespürt, wie wenn man aus Versehen die Stifte eines Steckers berührt, während man ihn in die Steckdose steckt. Es hat wieder aufgehört, aber dann bin ich ... verdammt, ich weiß nicht, wogegen ich geprallt bin.«
    Von den Schaulustigen her ertönte ein Aaah. Die Feuerwehrleute hatten ihre Rohre auf den brennenden Langholzwagen gerichtet, aber jenseits von ihm prallte ein Teil des Löschwassers ab.
    Traf auf irgendetwas, spritzte zurück und erzeugte Regenbogen in der Luft. So was hatte Duke noch nie gesehen ... außer vielleicht in der Waschanlage, wenn man die Hochdruckstrahlen auf der Frontscheibe beobachtete.
    Dann sah er auch auf der The Mill zugekehrten Seite einen Regenbogen: einen kleinen. Eine Zuschauer in - Lissa Jamieson, die Stadtbibliothekarin - ging darauf zu.
    »Lissa, weg von da!«, rief Duke.
    Sie ignorierte ihn. Als wäre sie hypnotisiert. Mit ausgebreiteten Händen stand sie dicht vor der Stelle, wo ein Hochdruckstrahl von leerer Luft abprallte und zerspritzte. Auf ihren Haaren, die sie zu einem strengen Nackenknoten zusammengefasst trug, sah Duke Wassertröpfchen glitzern. Der kleine Regenbogen löste sich auf und bildete sich hinter ihr aufs Neue.
    »Alles nur Wasserschleier!«, rief sie entzückt. »Drüben massenhaft Wasser, aber hier nur Nebel! Wie von einem Luftbefeuchter.«
    Peter Randolph hielt sein Handy hoch und schüttelte den Kopf. »Das Signal ist da, aber ich komme nicht durch. Ich denke, dass diese vielen Leute ... « Sein Arm beschrieb einen weiten Bogen. » ... alles blockieren.«
    Duke wusste nicht, ob das sein konnte, aber es stimmte, dass fast jeder, den er sehen konnte, in sein Handy quatschte oder damit fotografierte. Das heißt, bis auf Lissa, die weiter ihre Imitation einer Waldnymphe gab.
    »Holen Sie sie her«, wies Duke Randolph an. »Ziehen Sie sie weg, bevor sie beschließt, ihre Kristalle oder sonst was rauszuholen.«
    Randolphs Gesichtsausdruck brachte deutlich seine Auffassung zum Ausdruck, dass solche Aufträge weit unterhalb seiner Besoldungsstufe angesiedelt waren, aber er ging. Duke lachte kurz auf. Sein Lachen war eher ein Schnauben, trotzdem echt.
    »Um Himmels willen, was gibt's hier zu lachen?«, fragte Rennie. Auf der Motton zugekehrten Seite trafen weitere Cops aus der Castle County ein. Wenn Perkins nicht aufpasste, würde The Rock letztlich die Kontrolle über diese Sache übernehmen. Und die verflixte Anerkennung dafür einheimsen.
    Duke hörte zu lachen auf, aber er grinste weiter. Ungeniert. »Das hier ist ein Kuddelmuddel«, sagte er. »Ist das nicht Ihr Ausdruck, Big Jim? Und meiner Erfahrung nach ist Lachen manchmal das einzige Mittel gegen einen Kuddelmuddel.«
    »Ich verstehe nicht, wovon Sie reden!«, schrie Rennie fast. Ollie und Rory Dinsmore traten von ihm weg und stellten sich neben ihren Vater.
    »Ja, ich weiß.« Duke sprach betont sanft. »Aber das ist in Ordnung. Hauptsache Sie begreifen, dass ich im Augenblick der höchste Polizeibeamte am Unfallort bin, zumindest bis der County Sheriff eintrifft, während Sie Stadtverordneter sind. Sie haben keine offizielle Funktion, deshalb möchte ich, dass Sie hinter die Absperrung zurücktreten.«
    Duke erhob die Stimme und deutete auf Officer Henry Morrison, der gelbes Absperrband spannte, wobei er um zwei größere Flugzeugtrümmer herumging. »Ich bitte alle zurückzutreten, damit wir unsere Arbeit tun können! Folgen Sie unserem Stadtverordneten Rennie. Er führt Sie hinter das Absperrband.«
    »Ich kann das nicht gutheißen, Duke.«
    »Gott segne Sie, aber das ist mir scheißegal«, sagte Duke. »Verschwinden Sie von meinem Unfallort, Big Jim. Und achten Sie darauf, um das Band herumzugehen. Henry soll es nicht zweimal spannen müssen.«
    »Chief Perkins, ich möchte, dass Sie sich merken, wie Sie heute mit mir gesprochen haben. Ich tu's nämlich.«
    Rennie stakste auf das Absperrband zu. Die übrigen Zuschauer folgten ihm, wobei die meisten sich umsahen, um zu beobachten, wie das Wasser von der rauchfleckigen Barriere zurückspritzte und den Asphalt ab einer schnurgeraden Linie dunkel färbte. Einigen Intelligenteren (zum Beispiel Ernie Calvert) war bereits aufgefallen, dass diese Linie gen au die Gemeindegrenze zwischen Motton und The Mill nachzeichnete.
    Rennie spürte die kindische Versuchung, Henry Morrisons sorgfältig gespanntes Band mit der Brust zu zerreißen, aber er beherrschte sich. Allerdings

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