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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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rätselhafte neue Blüte erlebt hatte. Natürlich nicht bei WClK. James McMurtry war nicht der Künstlerryp, den das Jesusradio unterstützte.
    Rose deutete auf die Fritten. »Isst du noch welche davon?« »Nein. Mir ist der Appetit vergangen.«
    Barbie hatte nicht viel für den ständig grinsenden Andy Sanders oder für Dodee die Doofe übrig, die ihrer guten Freundin Angie mit einiger Sicherheit geholfen hatte, das Gerücht zu verbreiten, dass Barbie den Ärger auf dem Parkplatz des Dipper's angezettelt hatte, aber der Gedanke, dass diese Leichenteile (es war das grün gekleidete Bein, das sein inneres Auge immer wieder betrachten wollte) von Dodees Mutter stammten ... von der Ehefrau des Ersten Stadtverordneten ...
    »Mir auch«, sagte Rose und drückte ihre Zigarette in dem Ketchup aus. Als sie hörbar zischte, fürchtete Barbie einen schrecklichen Augenblick lang, er müsse sich übergeben. Er wandte sich ab und sah auf die Main Street hinaus, obwohl es von hier aus nichts zu sehen gab. Aus dem Lokal heraus wirkte sie völlig dunkel.
    »Präsident spricht um Mitternacht«, kündigte Anson von der Theke aus an. Hinter ihm war das leise, stetige Brummen des Geschirrspülers zu hören. Barbie überlegte sich, dass der große alte Hobart vielleicht zum letzten Mal arbeitete, zumindest für absehbare Zeit. Davon würde er Rose überzeugen müssen. Es würde ihr widerstreben, aber sie würde einsehen, dass das eine vernünftige Maßnahme war. Sie war eine clevere und praktisch veranlagte Frau.
    Dodee Sanders' Mutter. Mein Gott. Was für ein Zufall.
    Dann wurde ihm klar, dass sich der Zufall in Grenzen hielt.
    Wäre nicht Mrs. Sanders verunglückt, hätte es jemand anders sein können, den er kannte. It's a small town, baby, and we all support the team.
    »Für mich gibt's heute Abend keinen Präsidenten«, sagte Rose. »Er wird sein God bless America ohne mich aufsagen müssen. Ist ohnehin schnell genug fünf Uhr.« Sonntags hatte das Sweetbriar Rose erst ab sieben Uhr geöffnet, aber es gab Vorbereitungen. Wie immer. Und am Sonntagmorgen gehörten dazu Zimtschnecken. »Bleibt ruhig auf und hört ihn euch an, Jungs. Aber achtet darauf, dass alles zugesperrt ist, wenn ihr geht. Vorn und hinten.« Sie machte Anstalten aufzustehen.
    »Rose, wir müssen über morgen reden«, sagte Barbie. »Unsinn, morgen ist auch noch ein Tag. Lass es für heute gut sein, Barbie. Alles zu seiner Zeit.« Aber sie musste etwas auf seinem Gesicht gesehen haben, denn sie setzte sich wieder hin. »Okay, weshalb der grimmige Gesichtsausdruck?«
    »Wann hast du die letzte Propan-Lieferung bekommen?« »Letzte Woche. Wir sind fast voll. Ist das alles, was dir Sorgen macht?«
    Es war nicht alles, aber mit diesem Punkt begannen seine Sorgen. Barbie rechnete nach. Das Sweetbriar Rose hatte zwei miteinander verbundene Gastanks. Jeder enthielt zwölfhundert oder dreizehnhundert Liter, die genaue Zahl hatte er vergessen. Er würde die Tanks morgen früh kontrollieren, aber wenn Rose Recht hatte, betrug ihr Vorrat schätzungsweise zweitausenddreihundert Liter. Das war gut. Ein kleiner glücklicher Zufall an einem einzigartig unglücklichen Tag für die ganze Stadt. Aber niemand konnte wissen, wie viel Unglück noch vor ihnen lag. Und zweitausenddreihundert Liter Propan würden nicht ewig reichen.
    »Wie hoch ist der Verbrauch?«, fragte er sie. »Irgendeine Vorstellung?«
    »Wieso ist das wichtig?«
    »Weil hier jetzt alles von deinem Notstromaggregat betrieben wird. Lampen, Herde, Kühlschränke, Pumpen. Auch die Heizung, wenn's heute Nacht kalt genug wird. Und das Aggregat verbraucht dafür Propan.«
    Sie schwiegen einen Augenblick, horchten auf das gleichmäßige Dröhnen des fast neuen Honda-Gerätes hinter dem Restaurant.
    Anson Wheeler kam herüber und setzte sich zu ihnen. »Bei sechzig Prozent Auslastung verbraucht das Aggregat siebeneinhalb Liter Propan in der Stunde«, sagte er.
    »Woher weißt du das?«, fragte Barbie.
    »Hab's auf dem Anhänger gelesen. Wenn es alles betreiben muss, wie es das getan hat, seit heute Mittag der Strom ausgefallen ist, dürfte es zehn bis elf Liter verbrauchen. Vielleicht etwas mehr.«
    Rose reagierte sofort. »Anse, außer in der Küche machst du überall das Licht aus. Gleich jetzt. Und stell den Heizungsthermostat auf dreißig.« Sie überlegte. »Nein, stell ihn auf null.« Barbie reckte lächelnd einen Daumen hoch. Sie hatte es kapiert. Nicht jeder in The Mill würde das tun. Nicht jeder in The Mill würde

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